Gedanken zu 4K-Auflösungen — Die Nachfolge von Full-HD

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Datenmengen

Unge­ach­tet der Ska­lie­rung sorgt ein wei­te­rer Aspekt für Nach­hol­be­darf: Stich­wort Datenmengen.

Eine 4K2K-Auf­lö­sung mit 32 Bit Farb­tie­fe pro­du­ziert sovie­le Daten, die vom Gra­fik­be­schleu­ni­ger zum Moni­tor gesen­det wer­den müs­sen, dass her­kömm­li­che Anschlüs­se mit Ihren Stan­dards über­for­dert sind. Der bereits erwähn­te Eizo-Moni­tor ver­wen­det zwei HDMI-Anschlüs­se, wel­che jeweils für eine Bild­hälf­te zustän­dig sind. Bevor der Gra­fik­trei­ber gela­den ist, hat man aus tech­ni­scher Sicht zwei eigen­stän­di­ge Moni­to­re — so sieht es zumin­dest Win­dows. Erst mit der Akti­vie­rung von Eye­fi­ni­ty (AMD) bzw. 3D Visi­on (NVIDIA) lässt sich der Moni­tor als Ein­heit benut­zen. Das bedeu­tet im Umkehr­schluss, dass man den FDH3601 nicht voll­um­fäng­lich nut­zen kann, wenn die Gra­fik­kar­te nicht über ent­spre­chen­de Mecha­nis­men ver­fügt. Mit Onboard-Gerä­ten, die teil­wei­se kei­ne Nut­zung von zwei digi­ta­len Anschlüs­sen gleich­zei­tig unter­stüt­zen, oder APUs (deren Fähig­kei­ten mit der Umset­zung auf dem Main­board-Unter­bau ste­hen und fal­len), steht man hier wahr­schein­lich auf wei­ter Flur. Zuge­ge­ben: Wer sich heu­te ein 4K-Gerät kauft, der wird auch über das nöti­ge Klein­geld für eine dedi­zier­te Gra­fik­kar­te ver­fü­gen. Den­noch erscheint ein zusätz­li­cher Gra­fik­be­schleu­ni­ger nur für den Zweck der Moni­tor­an­steue­rung nicht son­der­lich sinnvoll.

DisplayPort und HDMI
links Dis­play­Po­rt, rechts HDMI (Bild­quel­le: Wiki­pe­dia)
Um eine 2160p-Auf­lö­sung nut­zen zu kön­nen, ohne zwei Anschlüs­se an der Gra­fik­kar­te zu bele­gen, müs­sen sowohl der Moni­tor als auch der Pixel­be­schleu­ni­ger ent­we­der über einen HDMI-Anschluss ab Ver­si­on 1.4 oder über einen Dis­play­Po­rt-Anschluss ab Ver­si­on 1.2 mit vier Lei­tun­gen ver­fü­gen. Dann ist die Nut­zung mit nur einem beleg­ten Anschluss und aus tech­ni­scher Sicht nur einem Moni­tor mög­lich. End­ge­rä­te müs­sen also flä­chen­de­ckend einen die­ser bei­den Stan­dards unter­stüt­zen, damit der pro­blem­lo­se Ein­satz am Wald- und Wie­sen-PC mög­lich wäre. Auf der Moni­tor­sei­te dürf­te die Durch­set­zung die­ser Stan­dards kein Pro­blem dar­stel­len, da die Moni­to­re ohne­hin erst mas­sen­taug­lich gemacht wer­den müs­sen — und dabei wer­den die Her­stel­ler mit Sicher­heit auch dar­auf ach­ten, eine mög­lichst brei­te Markt­ab­de­ckung zu erreichen.

Doch nicht nur der Daten­weg zwi­schen Gra­fik­kar­te und Moni­tor hat mit enor­men Daten­men­gen zu kämp­fen — auch Film-Daten­trä­ger müs­sen dem wohl Rech­nung tra­gen. Ein Film auf Blu-ray sieht auf einem ent­spre­chen­den End­ge­rät sehr detail­reich und scharf aus – doch was, wenn man die Auf­lö­sung ver­vier­facht? Dann wirkt ein Film mit 1920 x 1080 Pixeln zwar immer noch sehr gut, aber es gin­ge bes­ser. Doch schon heu­te trägt eine Blu-ray mit­un­ter 50 Giga­byte an Daten – für einen Film samt Zusatz­ma­te­ri­al. Mit erhöh­ter Auf­lö­sung wür­de man die­se Gren­ze wahr­schein­lich sehr schnell spren­gen. Zwar geht die Ent­wick­lung der Blu-ray bereits seit Jah­ren immer wei­ter, ent­spre­chen­de Medi­en sind bis heu­te jedoch noch nicht im All­tag ver­tre­ten. Sehr wahr­schein­lich wird auch, bei Erhö­hung der Daten­dich­te pro Schicht, ein neu­es Abspiel­ge­rät notwendig.

Denkt man hier noch wei­ter, dann wird die­se Ent­wick­lung auch an Breit­band­ver­bin­dun­gen ins Inter­net nicht spur­los vor­bei­ge­hen. Wer bei Video­diens­ten wie You­tube oder MyVi­deo Vide­os in 1080p anschaut oder gar her­un­ter­lädt, der wird bereits heu­te eine schnel­le Inter­net­ver­bin­dung jen­seits der 6.000 Mbit/s zu schät­zen wis­sen. Bei vier­fa­cher Auf­lö­sung wer­den die gene­rier­ten User­vi­de­os noch volu­mi­nö­ser, wes­halb VDSL bald die unte­re Gren­ze des­sen dar­stel­len dürf­te, was für der­ar­ti­ge Vide­os nötig ist.