Gedanken zu 4K-Auflösungen — Die Nachfolge von Full-HD
Grafikhardware
Der neueste Grafik-Blockbuster in Full-HD mit maximalen Details und Kantenglättung? Für Pixelbeschleuniger vom Schlage einer Radeon HD 7970 oder der GTX 680 ist das alles andere als ein Problem. Im Gegenteil: Die Leistung beider Karten ist unter Full-HD nahezu identisch und reicht locker aus, um alle Spiele mit flüssigen Frameraten darzustellen. Wer es nicht gerade mit der Kantenglättung übertreibt, wird eine derartige Grafikkarte kaum in die Bredouille bringen. Anders sieht es da bei 2560 x 1440 oder 2560 x 1600 aus. Eine einzelne Grafikkarte kommt hier schnell ans Limit, wenn neben hohen Details auch noch Antialiasing zum Einsatz kommen soll.
AMD Radeon HD 7970
Wer zudem bereits einmal mit 3D-Gaming in Kontakt gekommen ist, der wird wissen, dass sich bei den aktuellen 3D-Verfahren mit Shutterbrille die Framerate virtuell halbiert — weil ein Bild pro Auge gerendert wird. Jedes Auge bekommt also nur jedes zweite Bild, und damit insgesamt die Hälfte an Bildern, zu sehen, welche im PC erzeugt werden. Will man also ein Spiel in 3D genießen, so benötigt man statt der landläufigen 25 bis 30 FPS für einen spielbaren Wert (jeder nimmt diesen Wert anders wahr, als Faustformel hat er sich hingegen durchgesetzt) derer 50 bis 60 FPS. Nimmt man dann noch die Funktionsweise von VSync hinzu (auf welches viele User schwören), dann benötigt man für 3D mit Shutterbrille im Minimum 60 FPS. Besser sind natürlich 120 FPS, damit jedes Auge exakt 60 Bilder pro Sekunde angezeigt bekommt.
Eine derartige Leistung können aktuelle Grafikbeschleuniger bei einer 4K2K-Auflösung schlichtweg nicht erbringen. Hier müssen die beiden großen Grafikkarten-Hersteller die Entwicklung weiter vorantreiben, damit solche Leistungswerte irgendwann erreicht werden können. Bis dahin wird wohl auch der VRAM, also der Grafikspeicher, noch ordentlich anwachsen. Derzeit sind zwei bis drei Gigabyte Standard, bis 3840 x 2160 flächendeckend zum Einsatz kommen, werden wir wohl im Bereich zweistelliger Gigabyte-Werte sein.
Möglicherweise wird man bei entsprechenden Auflösungen auch einen Unterschied sehen, wenn verschiedene PCI-Express-Bandbreiten zum Einstatz kommen. Theoretisch wurde die PCIe-Bandbreite seit dem Standard 1.0 nahezu vervierfacht, doch bereits heute kann man mit speziellen Anwendungen einen deutlichen Performance-Vorteil von PCIe 3.0 gegenüber 2.0 sehen. Zwar sind diese Beispiele rar gesät, doch zeigen sie, dass PCIe-Bandbreite mitunter ein limitierender Faktor sein kann. Eine vervierfachte Pixelanzahl kommt potenziell für ein solches Beispiel in Frage.
Abseits dieser Ausführungen darf natürlich nicht vergessen werden, dass Grafikkarten überhaupt erst einmal eine 4K2K-Auflösung an einem Ausgang unterstützen müssen. Denn selbst wenn man sich aktuelle Grafikbeschleuniger in puncto Spezifikationen anschaut, so wird man häufig die Angabe von maximal 2560 x 1600 Pixeln vorfinden. Diese Angabe wird zwar immer in Verbindung mit einem DVI-Anschluss genannt, eine Angabe je HDMI- oder DisplayPort-Anschluss wird hingegen nicht gemacht. Möglich, dass 4K2K unterstützt wird, es muss aber auf jeden Fall in die Spezifikationsliste aufgenommen werden. Ob nur rein symbolisch oder aber erst noch technisch.