Huawei Honor Magicbook: AMD-Notebook done right
Während viele etablierte Notbebook-Hersteller offensichtlich bewusst AMD-Prozessoren nur in Mittelklasse-Geräten einsetzen und/oder die sonstige Ausstattung erheblich beschneiden ohne das Modell mit angemessenen Preisnachlässen anzubieten, traut sich Huawei gegen diesen Trend zu gehen – zumindest fast und leider nicht bei uns. Denn ein Vertrieb in Europa ist seitens Huawei vorerst nicht geplant.
Notebookcheck hat zwei Varianten des Huawei Honor Magicbooks getestet. In der ersten Variante ist ein AMD Ryzen5 2500U verbaut, während die andere über eine Kombi aus Intel Core i5-8250U und Nvidia GeForce MX150 verfügt. Ansonsten bieten beide Geräte identische Ausstattung. Eine 256 GB große SSD von Samsung (PM871b MZNLN256HAJQ) 8 GB LPDDR4 im DualChannel (AMD-Variante mit 1200 MHz Intel mit 1066 MHz) und ein 14-Zoll Display mit Full-HD. Beide Ausführungen verfügen außerdem über einen 56 Wh fassenden Akku.
Im Test kann das AMD-Gerät durchaus glänzen. Das Magicbook bleibt mit dem Ryzen 5 tatsächlich kühler, die Lautstärke ist hingegen unter Last höher, was dem Kühlkonzept geschuldet sein dürfte. Immerhin verteilt sich die Energie nicht auf zwei Quellen. In Spielen unterliegt man wenig überraschend der Lösung mit zusätzlicher Grafikkarte und 2 GB GDDR5 recht deutlich. Bei der Akkulaufzeit unterliegt der Ryzen ebenfalls, bei den getesteten Szenarien Idle, Websurfing und Videowiedergabe wird die GeForce stromlos geschaltet und die IGP des Intels übernimmt die Darstellung. In GPU-Lastigen Szenarien dürfte der Ausgang anders aussehen. Dennoch erreicht das AMD-Notebook respektable 8 Stunden und 52 Minuten Internetsurfen. Intels 8250U rendert die Webseiten noch eine Stunde und 21 Minuten länger.
Beiden Notebooks attestiert Notebookcheck eine gute wenn auch nicht überragende Verarbeitung und gute Performance. AMDs Ryzen bleibt nur wenige einstellige Prozentpunkte hinter dem Intel-Pendant zurück. Preislich liegt die AMD-Variante dafür aber deutlich unter der mit Intel-Hardware. Umgerechnet 600 € zahlt man bei bekannten Shops aus Fernost (z.b. GeekBuying), während man für die Intel/Nvidia-Konfiguration satte 200 € mehr um den Globus schicken muss. Damit müssen wir nicht über das Preis/Leistungs-Verhältnis diskutieren. Da dürfte so mancher überlegen lieber 100 € in den Touchscreen zu investieren.
Der sehr gute Test von Notebookcheck hat allerdings auch einen Kritikpunkt zu ertragen. Die Kollegen haben die Energieeffizienz der Grafikeinheiten betrachtet und haben dazu ein nicht näher erwähntes Szenario gewählt in dem die Testkandidaten 8 (Ryzen R5 2500U), 4 (Core i5-8250U) bzw. 11 FPS (GeForce MX150) erreichten. Wir hätten hier ein anderes Szenario mit brauchbareren Bildwechselfrequenzen bevorzugt. Ansonsten lohnt sich auf jeden Fall ein Blick in den sehr ausführlichen Test.