Angetestet: HP 17-Notebook mit AMD-“Picasso”-APU
HP 17-ca1004ng im Detail
Das Hewlett-Packard 17-ca1004ng ist ein 17,3 Zoll großes Notebook und damit als Desktop-Replacement, quasi als PC zum wegklappen, gedacht, weniger als mobiler Begleiter; dafür sind Laptops dieses Formats in der Regel zu groß und mit 2,45 kg wie in diesem Fall auch zu schwer. Die Ausstattung kann sich sehen lassen: neben dem bereits erwähnten AMD Ryzen 5 3500U “Picasso” hat HP 2x 4 GiB DDR4-2400 RAMs spendiert, um Dual-Channel zu aktivieren, was gerade für APUs mit leistungsstarker und damit bandbreitenhungriger GPU äußerst wünschenswert ist. Die integrierte Grafik hört auf den Namen Radeon Vega 8 und gehört folglich zu AMDs neuester GPU-Generation. Die “8” im Namen ist nicht abstrakt wie bei früheren Radeon-Namensgebungen, sondern weist auf die 8 Compute-Units (CUs) hin, gleichbedeutend mit 512 Unified Shader-Einheiten.
Als Systemlaufwerk hat HP eine 256 GiB große schnelle PCIe-x2-NVMe-SSD eingebaut, flankiert von einer 1 TiB fassenden Festplatte, die als “Datengrab” für nicht leistungskritische Daten dienen kann. Anders als bei vielen Billig-Angeboten mit AMD-Chips hat es sich HP hier verkniffen, am Monitor zu sparen und ein entspiegeltes Full-HD-Display verbaut, das dank IPS-Panel weit weniger blickwinkelabhängig ist als die günstigeren TN-Panels.
Ja selbst bei den Schnittstellen hat sich HP dieses Mal nicht lumpen lassen. Wir erinnern uns an AMD-Laptops, bei denen HP allen Ernstes Fast-Ethernet-LAN- und 1x1-n-WLAN-Controller verbaute. Nicht so hier: zwar dürften die Komponenten-Hersteller bei nicht PRO-Serien immer mal wieder wechseln – beim hier vorliegenden Exemplar verrichten Controller von Realtek ihren Dienst – aber zumindest hat HP Gigabit-LAN und ac-WLAN (802.11ac 1x1, Wave‑2 MU-MIMO compatible) spendiert, abgerundet von einem Bluetooth‑4.2‑Controller.
An Schnittstellen finden sich neben RJ-45, HDMI und Klinke ausschließlich USB-Buchsen vom Typ A. Aktuelle Typ-C-Buchsen, wie man sie z.B. bei den ProBooks aus dem gleichen Haus bekommt, sucht man leider vergebens. Aber wenigstens beherrschen zwei der drei Buchsen USB‑3.0‑Geschwindigkeit.
Auf der anderen Flanke des Gehäuses befindet sich neben dem USB‑2.0‑Port das DVD-RW-Laufwerk, der Kartenleser und ein Kensington-Schloß, um den Laptop diebstahlsicher verzurren zu können.
Die Tastatur ist ins Gehäuse integriert und bedient sich etwas angenehmer als die Ultra-Billigversionen aus dem Hause HP. An das tolle Schreibgefühl eines ProBook mit seiner beleuchteten Tastatur und sehr angenehmem Druckpunkt reicht diese Lösung leider nicht heran. Die Tastatur hat zwar einen Nummernblock, die Belegung insgesamt jedoch kann Schnellschreiber teilweise nerven, da die Platzierung einiger Tasten sich vom Standard unterscheidet.
Ein ganz dunkles Kapitel ist das Thema Wartung. HP sieht bei diesem Modell keine Wartungsklappe vor, um RAM oder Laufwerke bequem tauschen zu können. Das kennt man ja bereits von früheren Konsumenten-Reihen von HP. Neu dagegen ist im Vergleich zu den 2017er Modellen der HP 17-Serie, dass nun auch der Akku ins Gehäuse integriert wurde und nicht wechselbar ist.
Das HP 17-ca1004ng wird mit Windows 10 Home in der derzeit neuesten Version 1809 geliefert. Das System ist weitestgehend sauber, bis auf McAfee und einer Testversion von Office 365 befindet sich keine weitere “Bloatware” auf dem Laptop, sodass nach einigen Konfigurationsschritten und Updates (Windows und via HP Support Assistant) ein produktiv einsetzbares Notebook zur Verfügung steht.
Der erste Blick bei Artikeln wie diesem gilt in der Regel immer CPU‑Z:
Die aktuelle Version 1.88 von CPU‑Z erkennt den AMD Ryzen 5 3500U fälschlicherweise als “Raven Ridge”. Nach einem kurzen Dialog und Datenaustausch mit dem Entwickler des Tools wurde uns eine Beta-Version zugesandt, die ihn nun zuverlässig als “Picasso” erkennt. Das wird sicherlich in die nächste Final-Version einfließen.
Ungeachtet der Namensgebung “Ryzen 3000” ist Picasso noch nicht Zen 2, sondern Zen+. Picasso verhält sich zu Raven Ridge, wie Pinnacle Ridge zu Summit Ridge bei den großen Desktop-CPUs: eine feinjustierte Fertigung in Kombination mit kleinen Optimierungen an der Architektur und der Taktregelung. Nähere Details haben wir in News zu Picasso zusammengetragen.
Obwohl es auf der Hersteller-Support-Seite noch keine Updates für das HP 17-ca1004ng gibt, zeigt die hohe BIOS-Versionsnummer F.36, dass das Mainboard für Picasso nicht neu entwickelt wurde, sondern eine Weiterentwicklung der existierenden Raven-Ridge-Plattform ist. Das aktuelle BIOS enthält den AGESA-Code PicassoPI-FP5 1.0.0.3.
Acht Threads mit bis zu 3,7 GHz Turbo-Takt, das ist ein seltener Anblick in Notebooks dieser Preisklasse. Dass AMD dies mit nur 15 W TDP schafft, spricht für die Effizienz von Picasso.
Die zum Testzeitpunkt aktuelle Version 2.18.0 von GPU‑Z kann auch noch nicht so wirklich etwas anfangen mit der integrierten GPU, erkennt aber zumindest die Anzahl der Shader, die nominale Taktfrequenz und den Markennamen. Wir haben auch hier Debug-Informationen zur Verfügung gestellt. Als Grafikspeicher zwackt die GPU 2 GiB vom Arbeitsspeicher des Systems ab, sodass noch 6 GiB RAM zur Verfügung stehen.
Die beiden Laufwerke in der Übersicht:
Die wichtigsten System-Komponenten im Geräte-Manager:
Das Hewlett-Packard 17-ca1004ng auf einen Blick:
Display | 17.3″, 1920x1080, 127dpi, non-glare, IPS |
---|---|
CPU | AMD Ryzen 5 3500U, 4x 2.10GHz |
RAM | 8GB DDR4-2400 (2x 4GB Module, 2 Slots) |
HDD | 1TB |
SSD | 256GB M.2 PCIe |
Grafik | AMD Radeon Vega 8 (IGP), HDMI 1.4 |
Anschlüsse | 2x USB‑A 3.0, 1x USB‑A 2.0, 1x Gb LAN |
Wireless | WLAN 802.11a/b/g/n/ac (Realtek RTL8821CE), Bluetooth 4.2, Miracast |
Akku | Li-Ionen, 3 Zellen, 41Wh, 9h Laufzeit |
Gewicht | 2.45kg |
Betriebssystem | Windows 10 Home 64bit |
Eingabe | Tastatur mit DE-Layout (Nummernblock, Rubber-Dome), Touchpad |
Webcam | 0.9 Megapixel |
Optisches Laufwerk | DVD+/-RW |
Cardreader | SD-Card |
Abmessungen (BxTxH) | 415x272x25mm |
Farbbezeichnung | Natural Silver/Ash Silver |
Farbgebung | silber (Deckel), silber (Basis), schwarz (Tastaturrahmen), schwarz (Tastatur), schwarz (Displayrahmen) |
Herstellergarantie | ein Jahr |
Quelle: gh
Zum Testzeitpunkt ist das Modell nur bei einem Anbieter ab 579 EUR (HP 17-ca1004 kaufen) lieferbar, bei etlichen weiteren aber bereits gelistet.
Die verwendete Ryzen-APU im Kontext der Familie:
Modell | Launch | Architektur | Fertigung | Kerne/ Threads |
Basis-/ (Turbotakt) |
L3- Cache |
TDP | GPU | max. GPU-Takt |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ryzen 7 3750H | 06.01.2019 | Zen+ | 12 nm | 4/8 | 2,3 GHz (4,0 GHz) | 4 MiB | 35 W | 10 Vega-CUs | 1,4 GHz |
Ryzen 7 3700U | 06.01.2019 | Zen+ | 12 nm | 4/8 | 2,3 GHz (4,0 GHz) | 4 MiB | 15 W | 10 Vega-CUs | 1,3 GHz |
Ryzen 7 2800H | 10.09.2018 | Zen | 14 nm | 4/8 | 3,3 GHz (3,8 GHz) | 4 MiB | 45 W | 11 Vega-CUs | 1,3 GHz |
Ryzen 5 2600H | 10.09.2018 | Zen | 14 nm | 4/8 | 3,2 GHz (3,6 GHz) | 4 MiB | 45 W | 8 Vega-CUs | 1,1 GHz |
Ryzen 5 3550H | 06.01.2019 | Zen+ | 12 nm | 4/8 | 2,1 GHz (3,7 GHz) | 4 MiB | 35 W | 8 Vega-CUs | 1,2 GHz |
Ryzen 5 3500U | 06.01.2019 | Zen+ | 12 nm | 4/8 | 2,1 GHz (3,7 GHz) | 4 MiB | 15 W | 8 Vega-CUs | 1,2 GHz |
Ryzen 7 2700U | 26.10.2017 | Zen | 14 nm | 4/8 | 2,2 GHz (3,8 GHz) | 4 MiB | 15 W | 10 Vega-CUs | 1,3 GHz |
Ryzen 5 2500U | 26.10.2017 | Zen | 14 nm | 4/8 | 2,0 GHz (3,6 GHz) | 4 MiB | 15 W | 8 Vega-CUs | 1,1 GHz |
Ryzen 3 3300U | 06.01.2019 | Zen+ | 12 nm | 4/4 | 2,1 GHz (3,5 GHz) | 4 MiB | 15 W | 6 Vega-CUs | 1,2 GHz |
Ryzen 3 3200U | 06.01.2019 | Zen+ | 12 nm | 2/4 | 2,6 GHz (3,5 GHz) | 4 MiB | 15 W | 3 Vega-CUs | 1,2 GHz |
Ryzen 3 2300U | 08.01.2018 | Zen | 14 nm | 4/4 | 2,0 GHz (3,4 GHz) | 4 MiB | 15 W | 6 Vega-CUs | 1,1 GHz |
Ryzen 3 2200U | 08.01.2018 | Zen | 14 nm | 2/4 | 2,5 GHz (3,4 GHz) | 4 MiB | 15 W | 3 Vega-CUs | 1,1 GHz |