Vorsicht vor BIOS-Updates mit AGESA ComboAM5PI 1.0.0.4
Im Zuge der Markteinführung der neuen Ryzen-7000-Prozessoren mit 65 W TDP hat AMD auch ein neues AGESA-Paket ComboAM5PI 1.0.0.4 geschnürt und den Mainboard-Herstellern für ihre BIOS-Updates zur Verfügung gestellt. Wie zuerst von Twitter-Nutzer chi11eddog kommentiert, gibt es damit jedoch offenbar Boot-Probleme sofern ein AMD Ryzen 5 7600X im System verbaut ist.
Quelle: Twitter
Die Indizien deuteten früh auf die System Management Unit (“SMU”) hin, die in der betroffenen Version v84.79.204 offenbar den Core 0 der CPU deaktiviert, was dazu führt, dass das System nicht starten kann. Warum nur mit dem 7600X und nicht auch mit anderen Ryzen-7000-CPUs, blieb jedoch zunächst im Dunkeln. Jüngere Meldungen haben das Problem auf jene Ryzen 5 7600X Exemplare eingegrenzt, die physisch zwei CCDs verbaut haben, ursprünglich also mal 7900X oder 7950X hätten werden sollen, dann jedoch auf 7600X zurechtgestutzt wurden; entweder aus technischen Gründen, weil eines der CCDs nicht richtig funktioniert oder die Vorgaben nicht erfüllt, oder aus strategischen Gründen, um die Nachfrage zu befriedigen. Und eben jene 7600X-Exemplare mit zwei CCDs sollen von der Problematik betroffen sein. Anscheinend behandelt die SMU diese nicht richtig und deaktiviert den falschen Kern.
Mainboard-Hersteller, die bereits Beta-Versionen mit ComboAM5PI 1.0.0.4 online hatten, haben diese teilweise wieder zurückgezogen, teilweise aber auch nicht. Daher ist im Zweifel durchaus angebracht, erstmal zu warten mit dem Einspielen eines BIOS-Updates, insbesondere, wenn das System bisher fehlerfrei lief. Dem Vernehmen nach arbeitet AMD bereits an einer ComboAM5PI 1.0.0.4b mit aktualisierter SMU-Firmware v84.79.210 oder höher, mit der das Problem gefixt sein soll.