Lenovo kauft Motorola für 2,91 Mrd. US-Dollar von Google

Der welt­größ­te PC-Ver­käu­fer Leno­vo setzt sei­ne Ein­kaufs­tour im Janu­ar fort. Nach­dem die Chi­ne­sen vor eini­gen Tagen bereits die x86-Ser­ver­spar­te von IBM für 2,3 Mrd. US-Dol­lar erwor­ben haben, folg­te gestern Moto­ro­la Mobi­li­ty von Goog­le. Der Kauf­preis soll 2,91 Mrd. US-Dol­lar betra­gen. Vor knapp 2½ Jah­ren hat­te der Inter­net-Gigant noch 12,5 Mrd. US-Dol­lar für die ehe­ma­li­ge Mobil­funk­spar­te von Moto­ro­la auf den Tisch gelegt. Leno­vo wur­de somit über Nacht vom schnell wach­sen­den, zweit­größ­ten Smart­phone-Her­stel­ler im chi­ne­si­schen Markt hin­ter Hua­wei zu einem wich­ti­gen Akteur auch im Rest der Welt. Die Ver­trä­ge wur­den bereits von bei­den Sei­ten unter­schrie­ben, aller­dings müs­sen die zustän­di­gen Behör­den der Trans­ak­ti­on noch zustimmen.

The acqui­si­ti­on of such an ico­nic brand, inno­va­ti­ve pro­duct port­fo­lio and incre­di­bly talen­ted glo­bal team will imme­dia­te­ly make Leno­vo a strong glo­bal com­pe­ti­tor in smart­phones. We will imme­dia­te­ly have the oppor­tu­ni­ty to beco­me a strong glo­bal play­er in the fast-gro­wing mobi­le space. We are con­fi­dent that we can bring tog­e­ther the best of both com­pa­nies to deli­ver pro­ducts cus­to­mers will love and a strong, gro­wing busi­ness. Leno­vo has a pro­ven track record of suc­cessful­ly embra­cing and streng­thening gre­at brands – as we did with IBM’s Think brand – and smooth­ly and effi­ci­ent­ly inte­gra­ting com­pa­nies around-the-world. I am con­fi­dent we will be suc­cessful with this pro­cess, and that our com­pa­nies will not only main­tain our cur­rent momen­tum in the mar­ket, but also build a strong foun­da­ti­on for the future.” - Yang Yuan­qing, Chair­man und CEO von Lenovo

Den größ­ten Teil vom umfang­rei­chen Patent-Port­fo­lio des Mobil­funk­pio­niers, mit dem die dama­li­ge Über­nah­me in ers­ter Linie begrün­det wur­de, bleibt im Besitz von Goog­le und soll wei­ter­hin das gesam­te Android-Öko­sys­tem stär­ken. Leno­vo erhält ledig­lich eine Mit­gift von 2.000 Paten­ten und eine Lizenz für den Rest. Zusätz­lich über­nimmt der chi­ne­si­sche Tech­no­lo­gie­kon­zern sämt­li­che Mar­ken­rech­te von Moto­ro­la Mobi­li­ty. Ver­ein­bart wur­de eine Zah­lung in zwei Raten: 1,41 Mrd. US-Dol­lar zahlt Leno­vo sofort, wobei 660 Mio. US-Dol­lar in Bar gezahlt und wei­te­re 750 Mio. US-Dol­lar in Form von Leno­vo-Akti­en begli­chen wer­den. Die rest­li­chen 1,5 Mrd. US-Dol­lar sol­len in Form eines Schuld­scheins mit einer Lauf­zeit von drei Jah­ren gezahlt werden.

Goog­le begrün­det die Absto­ßung des defi­zi­tä­ren Smart­phone-Geschäfts damit, dass es ange­sichts des schar­fen Wett­be­werbs in der Bran­che bes­ser bei einem Gerä­te­her­stel­ler auf­ge­ho­ben sei. Der Such­ma­schi­nen­gi­gant kön­ne sich nun­mehr ganz auf die Inno­va­tio­nen rund um das Android-Betriebs­sys­tem fokus­sie­ren. Für das Ver­hält­nis zu den ande­ren Android-Smart­phone-Her­stel­lern dürf­te die Kon­zen­tra­ti­on auf die Wei­ter­ent­wick­lung des Betriebs­sys­tems und der zuge­hö­ri­gen Dienst­leis­tun­gen för­der­lich sein. Aller­dings ver­ab­schie­det sich Goog­le damit auch von der Visi­on, alles aus einer Hand anbie­ten zu kön­nen, wie es Apple seit Jah­ren erfolg­reich vor­macht und Micro­soft aktu­ell anstrebt.

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