AMD Ryzen 2. Generation: Infos, Eckdaten und Reviews auf einen Blick

Heu­te lässt AMD sei­nen neu­en Ryzen-Pro­zes­sor auf die Kun­den los. Obwohl die Serie als Ryzen 2, Ryzen 2000 oder Ryzen der zwei­ten Gene­ra­ti­on bezeich­net wird, darf man sich in Sachen Archi­tek­tur nicht ver­tun. Wir haben es hier nicht mit Zen 2 zu tun, son­dern mit Zen+, also einer klei­nen Über­ar­bei­tung der letz­tes Jahr ein­ge­führ­ten Zen-Archi­tek­tur. Die Unter­schie­de lie­gen im Detail.

12 nm FinFET-Prozess
Wäh­rend Ryzen 1000 “Sum­mit Ridge” wie auch die APUs Ryzen 2000G “Raven Ridge” noch in 14 nm Fin­FET her­ge­stellt wer­den, lässt AMD den Ryzen 2 “Pin­na­cle Ridge” bei Glo­bal­Found­ries im 12 nm Fin­FET-Ver­fah­ren fer­ti­gen. Dabei han­delt es sich um einen opti­mier­ten 14-nm-Pro­zess, der auf älte­ren Road­maps noch mit 14nm+ bezeich­net wur­de. Aber 12 nm klingt natür­lich bes­ser. Die ver­fei­ner­te Her­stel­lung bie­tet AMD vor allem dank schnel­ler schal­ten­der Tran­sis­to­ren Luft für etwas mehr Takt in allen Lagen. An der Die-Gro­ße dage­gen hat sich nichts verändert.

Pre­cis­i­on Boost 2
Bereits mit dem Ur-Ryzen hat AMD mit Sen­se­MI ein Ver­fah­ren ein­ge­führt, das Span­nung und Takt­fre­quen­zen der ein­zel­nen Bau­tei­le in der CPUs bes­ser steu­ern soll, als her­kömm­li­che Tur­bo-Funk­tio­nen dies konn­ten. Dazu hat AMD nach eige­nen Anga­ben Hun­der­te von Sen­so­ren im Pro­zes­sor ver­teilt, um in Abhän­gig­keit von TDP, Last und Tem­pe­ra­tur opti­ma­le Ein­stel­lun­gen fin­den zu kön­nen. Die­se Funk­ti­on hat AMD bei Pin­na­cle Ridge nun noch ein­mal ver­fei­nert. So kann der Takt in klei­ne­ren Inter­val­len geän­dert wer­den und auch der Algo­rith­mus zur opti­ma­len Takt­be­stim­mung wur­de geändert.

Der­zeit ist nur der X470-Chip­satz neu ver­füg­bar. Die klei­ne­ren und bil­li­ge­ren Ver­sio­nen B450 und A420 könn­ten spä­ter fol­gen, wie auch womög­lich ein Obendrü­ber-Modell namens Z490, der angeb­lich mehr PCIe‑3.0‑Lanes über den Pro­mon­to­ry-Chip zur Ver­fü­gung stel­len soll.

Spei­cher­la­tenz
Die Kon­zep­ti­on des Zep­pe­lin-Dies hat Vor- und Nach­tei­le. Ein Nach­teil war die rela­tiv hohe Latenz beim Zugriff auf die Caches, sobald sich Daten nicht im sel­ben CCX befan­den. Daher hat AMD bei den Laten­zen gefeilt und will die­se deut­lich redu­ziert haben, was ins­be­son­de­re Latenz-emp­find­li­chen Auf­ga­ben wie Win­RAR oder Spie­len zugu­te kom­men sollte.

Model­le
Zur Markt­ein­füh­rung wird es momen­tan nur 8- und 6‑Kern-Model­le mit fol­gen­den Fea­tures geben:

Ein direk­ter Nach­fol­ger des Ryzen 7 1800X namens 2800X fehlt der­zeit noch. Das Modell Ryzen 7 2700X ist das der­zeit schnells­te, das jedoch nicht nur den Ryzen 7 1700X, son­dern auch das alte Top­mo­dell 1800X über­flü­geln muss. Ob AMD spä­ter noch Quad-Core-Model­le nach­schie­ben wird oder die­ses Seg­ment mit den APUs bedie­nen wird, muss an die­ser Stel­le offen bleiben.

Reviews
Lei­der wur­de Pla­net 3DNow! wie schon bei der Markt­ein­füh­rung von Raven Ridge auch die­ses Mal wie­der über­gan­gen mit der Zutei­lung eines Samples. Wenn man sich unse­re äußerst umfang­rei­chen Reviews z.B. des Ryzen 7 1000 ansieht, sowie unse­re bis 1999 zurück­rei­chen­de His­to­rie an tief­schür­fen­den Tests, kann man sich natür­lich fra­gen, wie­so. Aber anschei­nend ist es für vie­le Her­stel­ler inzwi­schen wich­ti­ger, dass ein paar You­Tuber die CPUs in die Kame­ra hal­ten und eini­ge ober­fläch­li­che Sät­ze dazu erzäh­len, als auf 30–50 Sei­ten aus­ge­brei­te­te ver­sier­te Tests zu lesen. Aber gut, die­se Ten­denz ist nicht allein bei AMD zu sehen, das zieht sich durch die gesam­te Branche.

Den­noch haben natür­lich eini­ge der klas­si­schen Hard­ware-Sei­ten ein Test­samples erhal­ten. Die Reviews möch­ten wir hier verlinken:

Die Lis­te wird im Lau­fe der nächs­ten Stun­den suk­zes­si­ve erwei­tert werden.