Ärgerliche Fehler beim Windows 10 Anniversary Update — und wie man sie behebt

Seit dem gest­ri­gen 2. August 2016 ist Micro­soft dabei, das soge­nann­te “Anni­ver­sa­ry Update” für Win­dows 10 mit dem Code­na­men “Reds­tone” an die Anwen­der zu ver­tei­len. Das Upgrade wird nor­ma­ler­wei­se über das auto­ma­ti­sche Win­dows-Update gela­den und wird als Upgrade-Instal­la­ti­on ein­ge­spielt, nicht als Samm­lung von Patches.

Wie beim letz­ten Novem­ber-Upgrade gibt es jedoch auch die­ses Mal wie­der Probleme.

1. Free­ze nach dem Upgrade
Eini­ge Anwen­der, die das Upgrade über die auto­ma­ti­sche Win­dows-Update­funk­ti­on ange­lie­fert beka­men, konn­ten zwar das Upgrade ein­spie­len, nach dem Upgrade jedoch häng­te sich Win­dows kurz nach dem Ein­log­gen kom­plett auf. Die betrof­fe­nen User setz­ten Win­dows dar­auf­hin über Ein­stel­lun­gen / Update und Sicher­heit / Wie­der­her­stel­lung / Zu frü­he­rem Build zurück­keh­ren die vor­her­ge­hen­de Ver­si­on zurück und instal­lier­ten das Upgrade anschlie­ßend Inplace über die bereit­ge­stell­ten ISOs. Die gibt’s ent­we­der bei Micro­soft über das Micro­soft Media Crea­ti­on Tool oder von der extra dafür ein­ge­rich­te­ten Landing­pa­ge bei Micro­soft. Nach dem Down­load die ISO mit Rechts­klick als vir­tu­el­les Lauf­werk bereit­stel­len, dar­in die setup.exe star­ten und dem Assis­ten­ten fol­gen. Über die­sen Weg soll das Phä­no­men nicht auftreten.

2. War­tungs­cen­ter-Ein­stel­lun­gen weg
Wer sich sein Win­dows 10 schön ein­ge­rich­tet hat­te und z.B. im War­tungs­cen­ter die ner­vi­gen Hin­wei­se auf Smart­screen, Win­dows-Siche­run­gen, u.a. abge­schal­tet hat­te, darf dies nach dem Upgrade alles noch­mal ein­stel­len, zu fin­den über Sys­tem­steue­rung / Sys­tem und Sicher­heit / Sicher­heit und War­tung / Ein­stel­lun­gen für “Sicher­heit und War­tung” ändern.

3. Schnell­start ist wie­der aktiviert
Seit Win­dows 8 gibt es in den Ener­gie-Optio­nen eine Funk­ti­on namens “Schnell­start akti­vie­ren”. Ist hier der Haken gesetzt — und stan­dard­mä­ßig ist er das — wird Win­dows beim Shut­down nicht kom­plett her­un­ter­ge­fah­ren, son­dern geht in eine Art Ruhe­zu­stand. Sinn dahin­ter ist, dass das Sys­tem aus dem Hiber­na­te schnel­ler wie­der hoch­ge­fah­ren ist als aus einem ech­ten Off, was gera­de auf Sys­te­men mit lang­sa­mer Fest­plat­te ein Gewinn sein kann.

Doch die Opti­on hat Tücken! Nicht oft aber gele­gent­lich hängt sich das Sys­tem beim Reak­ti­vie­ren auf. An einem PC ist das kein gro­ßes Pro­blem: Strom weg, Ein­schalt­knopf drü­cken, Strom wie­der hin, hoch­fah­ren, Fer­tig. Bei einem Lap­top kann das schon schwie­ri­ger sein, denn der Anwen­der muss drauf­kom­men, den Akku vor­her her­aus­zu­neh­men ehe er die geschil­der­ten Schrit­te macht. Und das führt uns zu den gefähr­dets­ten Gerä­ten: Die Win­dows-Tablets, ‑Detach­a­bles und ‑Con­ver­ti­bles. Die­se haben oft einen fest ver­bau­ten Akku und/oder ein ver­kleb­tes Gehäu­se. Hier ist es nur mit sehr gro­ßem Auf­wand mög­lich, den Akku zu ent­fer­nen, in jedem Fall unter Ver­lust der Garan­tie, um das Gerät wie­der zum Lau­fen zu krie­gen. Daher emp­fiehlt es sich bei Gerä­ten, bei denen man nicht an den Akku her­an­kommt um es strom­los zu machen, die Opti­on “Schnell­start akti­vie­ren” abzu­schal­ten. Man erreicht sie über Sys­tem­steue­rung / Sys­tem und Sicher­heit / Ener­gie-Optio­nen / Netz­schal­ter­ver­hal­ten ändern

schnellstart

4. Update-Ein­stel­lun­gen
Nach dem Upgrade auf Reds­tone ist der Haken weg, dass man ger­ne auch Updates für ande­re Micro­soft-Pro­gram­me außer Win­dows erhal­ten wür­de. Wer sol­che instal­liert hat und nicht nach­sieht, erhält kei­ne Updates mehr für sei­ne Micro­soft-Anwen­dun­gen. Man erreicht die Opti­on über Ein­stel­lun­gen / Update und Sicher­heit / Update / Erwei­ter­te Optionen.

updates

5. Upgrade-Tool bricht mit Feh­ler 0x80070057 ab
Zu die­sem Feh­ler liest man eini­ge Work­arounds im Netz. Bei Micro­soft selbst z.B. steht, dass man unter Systemsteuerung/ Zeit, Spra­che und Regi­on / Regi­on / Wei­te­re Ein­stel­lun­gen… das Dezi­mal­trenn­zei­chen von Kom­ma auf Punkt zu stel­len hat. Das hat bei mir jedoch nichts bewirkt.
Statt­des­sen hat ein Kniff funk­tio­niert, bei dem man sich nur wie­der den Kopf hal­ten kann: Wenn das Upgrade-Tool die Down­load-Veri­fi­ka­ti­on bei 100% abge­schlos­sen hat, Netz­werk­ka­bel zie­hen oder WLAN-Ver­bin­dung kap­pen (je nach­dem, wie das Gerät online geht), dann macht das Upgrade-Tool ohne Feh­ler 0x80070057 wei­ter. Klingt komisch, ist aber so — sel­ber ausprobiert.

Wer noch wei­te­re Feh­ler bemerkt hat, bit­te im Kom­men­ta­re-Thread sam­meln. Der Arti­kel wird naht­los fortgesetzt.

To be continued…