Single-Slot-Grafikkarten mit Polaris-11-GPU im Anmarsch
Für “echte” Gamer kann eine Grafikkarte nicht “dick” genug sein. Von nichts kommt nichts, daher besitzen die meisten Gamer-Karten einen, manche sogar zwei zusätzliche PCIe-Stromanschlüsse für ihre Fullsize-GPUs, und die Hitze, die dabei entsteht, will sauber abgeführt werden, deswegen sind diese Karten mit Kühler in der Regel zwei, einige sogar drei Slots breit. In einem Big-Tower kein Problem.
Doch es gibt auch Anwendungsfälle, bei denen stören die ausladenden Dimensionen gaming-tauglicher Grafikkarten, zum Beispiel in kleinen Mini-Tower- oder Desktop-Gehäusen. Und wer einen Komplett-PC erworben hat, z.B. den aktuellen HP Pavilion 510-p150ng mit AMD Bristol Ridge APU, und dort eine stärkere Grafikkarte nachrüsten will, der wird feststellen, dass dieser – wie so viele andere Komplett-PCs – gar keinen Netzteilstecker frei hat, um eine handelsübliche Gamer-Karte anschließen zu können.
An dieser Stelle kommen Grafikkarten ins Spiel, wie sie in den letzten Tagen auf Videocardz aufgetaucht sind. Man nehme einen Grafikchip wie den Polaris 11, der stark genug ist, um aktuelle Spiele-Titel zumindest in Full-HD-Auflösung problemlos verarbeiten zu können, aber gerade noch sparsam genug, dass er zusammen mit der Karte unter 75 W TDP bleibt. Dann kann auf zusätzliche Stromstecker verzichtet werden und die Karte speist sich einzig und allein aus dem PCI-Express-Slot auf dem Mainboard. Wenn der Hersteller es dann noch schafft, den Kühler auf einen Slot Breite zu reduzieren, ohne ein Temperaturproblem zu bekommen, taugt diese relativ starke GPU plötzlich auch für Gehäuse mit minimalen Abmessungen.
Die beiden genannten Neulinge von XFX und HIS sind Single-Slot-Karten und basieren auf der Polaris-11-GPU der vierten GCN-Generation von AMD, verfügen also über 14 CUs (Compute-Units) mit insgesamt 896 Shader-Einheiten, und haben GDDR5-RAM mit 128-Bit Pfadbreite angebunden, der mit 1750 MHz Taktfrequenz 112 GB/s Transferrate erreicht. So weit, so identisch. Unterschiede gibt es im Detail. So verfügt die HIS Radeon RX 460 4GB Slim-iCooler OC über 4 GiB RAM, wohingegen die XFX Radeon RX 460 2GB Core Edition OC sich mit 2 GiB bescheiden muss.
Gleichstand herrscht wieder bei den Schnittstellen: 1x DVI‑D, 1x HDMI 2.0b und 1x DisplayPort ist Standard. Analoge Schnittstellen wie VGA oder DVI‑I, um einen VGA-Adapter anschließen zu können, besitzen beide Karten nicht mehr. Noch sind die Karten in Deutschland nicht gelistet, sodass man zu den Preisen keine Aussage treffen kann.