AMD stellt mit Radeon RX 460 die Einsteiger-Polaris vor

Wie ange­kün­digt hat AMD heu­te sei­ne vor­erst letz­te neue Gra­fik­kar­te mit Pola­ris-Chip vor­ge­stellt: die Rade­on RX 460. Anders als die RX 480 und RX 470 basiert die RX 460 jedoch nicht auf dem gro­ßen Pola­ris-10-Chip, son­dern auf der klei­ne­ren Pola­ris-11-GPU. Hier ist die Desk­top-Kar­te ganz augen­schein­lich nur ein Neben­pro­dukt, denn die Pola­ris 11 ist mit nur 123 mm² win­zig im Ver­gleich zur Pola­ris 10 und zudem mit nur 1,5 mm auch noch sehr flach; also ide­al für den Ein­satz in Laptops.

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Trotz­dem ist die Pola­ris 11 nicht ein­fach nur eine hal­bier­te Pola­ris 10, denn die­se besitzt nativ 36 CUs, die Pola­ris 11 jedoch nur 16 CUs nativ, wobei für die RX 460 nur 14 akti­viert wur­den. Die RX 460 muss also mit 896 Shader-Ein­hei­ten aus­kom­men, die nach AMD von 1090 MHz (Basis) bis 1200 MHz (Boost) tak­ten dür­fen. Auch das Spei­cher­in­ter­face ist nur 128 Bit breit (4x 32 Bit) und darf 2 oder 4 GB GDDR5-RAM mit 3500 MHz Daten­ra­te anspre­chen. Da die RX 460 eigent­lich ohne zusätz­li­chen PCIe-Strom­ste­cker aus­kom­men soll, dürf­te sie nur 75 W aus dem PEG-Ste­cker auf dem Main­board zie­hen. Bei der Giga­byte Wind­Force OC ist das auch so, wes­we­gen die GPU unter Last den GPU-Takt am Power-Limit ent­lang anpas­sen muss. Ande­re Her­stel­ler wie z.B. Sap­phi­re mit der Nit­ro spen­die­ren der Kar­te einen 6‑poligen PCIe-Ste­cker, wes­we­gen die GPU durch­weg über­tak­tet mit 1250 MHz arbei­tet. Hier kann sich der Kun­de ent­schei­den, was ihm wich­ti­ger ist: Leis­tung oder Effizienz.

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Inter­es­sant ist auch, dass AMD für die RX 460 nur 8 PCI-Express‑3.0‑Lanes vor­ge­se­hen hat. Zwar haben die Kar­ten einen x16-Ste­cker, damit die Kar­ten fest in den gän­gi­gen x16-brei­ten PEG-Slots sit­zen, jedoch sind nur 8 Lanes beschal­tet. Laut AMD soll das Strom spa­ren und sich nicht auf die Leis­tung aus­wir­ken, da die RX 460 nicht genü­gend Roh­l­eis­tung hat, um von einem schma­le­ren PCI-Express-Pfad gebremst zu wer­den. Bei Main­boards mit PEG-Slot nach 3.0 Stan­dard mag das so sein, für Upgrader, deren Board nur einen PEG-Slots nach 2.0 oder gar 1.1 besitzt, könn­ten die 8 Lanes jedoch zum Fla­schen­hals werden.

Ein wei­te­res inter­es­san­tes Detail ist das CU-basie­ren­de Power-Gating. Die Pola­ris 11 kann also zum Strom­spa­ren im Idle oder Teil­last ein­zel­ne CUs kom­plett abschal­ten, wohin­ge­gen die Pola­ris 10 dies nicht CU-selek­tiv kann. Trotz­dem ist auch bei der Pola­ris 10 noch nicht das letz­te Wort gespro­chen. Gegen­über diver­sen Tes­tern hat AMD ver­lau­ten las­sen, dass die Ver­bes­se­run­gen der Strom­spar­funk­tio­nen im Nied­rig­last­be­reich noch nicht im letz­ten Trei­ber imple­men­tiert wur­den. Wie spar­sam die Pola­ris-GPUs tat­säch­lich sind, wer­den wir daher wohl erst im Lau­fe der nächs­ten Trei­ber­ver­sio­nen erfahren.

Wie üblich sam­meln unse­re Forums­be­su­cher die Reviews und Tests zur RX 480, 470 und 460 in die­sem Thread. Ers­te Lis­tun­gen zei­gen die AMD Rade­on RX 460 ab 129 EUR und damit im Bereich der Rade­on R7 370, die auf einem beschnit­te­nen Uralt-Chip “Pit­cairn” basiert.