Will AMD Intel im Enthusiast-Segment angreifen?
AMDs Ryzen bietet 8 Kerne mit 16 Threads, dank des Sockel AM4 kann er auf ein Dualchannelinterface zugreifen. In vielen Tests kann AMD damit einem i7 bis (je nach Szenario) hinauf zum i7-6900K mit gleicher Kernanzahl Paroli bieten. Dieser bietet vier Speicherkanäle und hat einen großen Bruder mit zwei Kernen und vier Threads mehr. Im Sommer will Intel zudem den Nachfolger Skylake‑X in den Handel bringen.
Wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf, will AMD seiner Konkurrenz diesen hochpreisigen Markt nicht kampflos überlassen. Spekuliert wird daher über den Einsatz eines MCMs (multi-chip module), wie AMD sie schon in der Vergangenheit nutzte und die auch im Serverableger Naples zum Einsatz kommen sollen. Letzterer soll bis zu vier Ryzen-Dies besitzen. Die Taktraten des Serverpendants dürften allerdings einen Power-User nicht sonderlich ansprechen. Gerüchtehalber arbeitet AMD daher an einem 16-Kern-MCM aus zwei Ryzen-Dies. Damit ergäben sich 32 Threads, Quadchannel-RAM und theoretisch 32 PCIe‑3.0‑Lanes.
AMD macht bisher zu der Spekulation keine Aussage, die Möglichkeit gäbe es aber tatsächlich mit dem Sockel SP3R2, einem Ableger des Serversockels SP3. Angefeuert wird die Gerüchteküche außerdem von einem Post von Canard PC Hardware, die im Vorfeld von AMDs Ryzen-Launch schon recht gute Quellen hatten. Er spricht von einer TDP von nur 150 W, Chipsatz X399 und 2,5 bis 2,8 GHz. Das wären zwar stimmige Eckdaten, die Taktraten wären aber im Vergleich zur Konkurrenz eher gering, man geht für Skylake‑X von Taktraten oberhalb von 3 GHz aus. Inwieweit die Anzahl der Prozessorkerne den Ausschlag zugunsten AMDs geben könnte, hängt dann wieder von der verwendeten Software ab. Vielleicht laufen die Spekulationen aber auch vollkommen am Ziel vorbei und AMD plant keinen Skylake-X-Konter, sondern eine solide Workstation-Version von Naples. Gerade für Videobearbeitung, Rendering und Simulationen wären 2,5 GHz auf 16 Kernen schon eine ordentliche Hausnummer.
Quelle: Computerbase