Erste Benchmarks von AMD Ryzen Threadripper

Auf der aktuell in Taipeh stattfindenden Computex 2017 hat AMD weitere Informationen zum kommenden High-End-Prozessor Ryzen Threadripper verraten. Der Prozessor mit bis zu 16 Kernen und 32 Threads wird nicht den Markennamen Ryzen 9 erhalten, sondern die Bezeichnung Ryzen Threadripper behalten. Wie erwartet wird der Prozessor 64 PCIe-Lanes zur Verfügung stellen, sodass auch für Multi-GPU-Setups in Kombination mit schnellen NVMe-PCIe-SSDs stets genügend freie Lanes vorhanden sein sollten. Auch das Quad-Channel-DDR4-Speicherinterface war bereits bekannt.

Größenvergleich AMD Ryzen Threadripper vs. Ryzen Mobile
Quelle: Heise
Interessant ist, dass der für Threadripper verwendete Zusatzchips (landläufig “Chipsatz” genannt, obwohl es kein Satz mehr ist) X399 identisch ist zum X370. Alles, was also nicht schon direkt im SoC verbaut ist, unterscheidet sich nicht vom AM4-Topmodell X370.

Einen konkreten Launchtermin hat AMD noch nicht genannt, jedoch tippen verschiedene Publikationen mit Verweis auf die Mainboard-Hersteller auf Ende Juli.
Wie schon vor dem Launch des Ryzen 7 hat AMD wieder Benchmarkwerte im Rendertest Blender durchsickern lassen. Die Werte lassen sich vermutlich nicht mit unseren gesammelten Werten von über 70 Prozessoren vergleichen, da zwar das gleiche Bild gerendert wurde, aber wohl mit anderen Einstellungen und/oder einer anderen Softwareversion. Ansonsten wäre der extrem niedrige Wert von nur 13 Sekunden für Threadripper nicht zu erklären. Zum Vergleich: mit den Settings vom New Horizon Event benötigte ein AMD Ryzen 7 1800X 34 Sekunden. Das ist das Dumme an Blender: im Gegensatz zu Cinebench gibt es zu viele Variablen, die die Laufzeit beeinflussen. Schon ein anderer Wert für die Render Sample Size und schon kommt eine völlig andere Laufzeit heraus. Heise meint, einen Ryzen 7 1800X mit den selben Einstellungen getestet zu haben wie Threadripper und kam auf 27 s, was ebenfalls kaum sein kann, denn dann müsste Threadripper nicht nur die doppelte Kernanzahl besitzen, sondern auch noch höher getaktet sein als das Ryzen 7 Topmodell, was unwahrscheinlich ist. Es bleibt also spannend.