AMD Radeon Vega RX – 3DMark-Werte und Bilder
In ein paar Tagen ist es so weit, dann wird AMD seine neue Radeon RX Vega für den Endkundenmarkt auf der SIGGRAPH 2017 präsentieren. Obwohl mit der Vega Frontier Edition bereits das erste Vega-Produkt auf dem Markt ist, ranken sich noch immer allerhand Legenden um die neue GPU der 5. GCN-Generation. Auslöser waren die eher durchwachsenen Benchmark-Ergebnisse, die Anwender bisher mit der Vega FE erzielen konnten. Siehe dazu auch den User-Test in unserem Forum.
Insbesondere auf 3DCenter.org wurde daher argumentiert, dass dies nicht das letzte Wort in Sachen Leistung sein könne. Begründet wurde dies damit, dass sich Vega in seinem Performance-Verhalten so gut wie gar nicht von seinem Vor-Vorgänger Fiji unterscheidet. Vega laufe praktisch im Fiji-Modus. AMD selbst dementiert dies. Dennoch machte in den letzten Wochen die Hoffnung auf einen “Wunder-Treiber” in den Foren die Runde, der endlich Vegas volle Leistungsfähigkeit ausschöpfen kann.
Langsam läuft AMD jedoch die Zeit davon, denn ein Wunder-Treiber in 6 Monaten interessiert niemanden mehr. Die Reviews, an denen sich die potenziellen Kunden orientieren, werden zum Zeitpunkt des Launches geschrieben, nicht irgendwann später. Wenn es also einen Wunder-Treiber gibt, dann wäre AMD gut beraten, ihn rechtzeitig zur Markteinführung des Radeon RX Vega in ein paar Tagen nutzbar zu haben. Je näher der Termin rückt, desto mehr schwinden jedoch die Hoffnungen der Vega-Fans. Auf Videocardz sind nun 3DMark-Firestrike-Werte verschiedener Vega-Konfigurationen aufgetaucht. Das beste Modell lief mit 1630 MHz GPU- und 945 MHz Speichertakt und kam auf einen Index von 22.330 Punkten. Das ist ziemlich genau der Wert einer NVIDIA GeForce GTX 1080 im Referenz-Design alias Founders Edition. Eine Radeon Fury X mit ca. 18.700 Punkten wird damit klar überflügelt. Berücksichtigt man jedoch den deutlich höheren Chiptakt einer Vega, so bleiben nach wie vor keine sichtbaren Architekturverbesserungen übrig. Eine GeForce GTX 1080 Ti ist mit ca. 27.000 Punkten in weiter Ferne.
Als Treiberversion ist auf Futuremark 22.19.640.2 angegeben. Das ist deutlich neuer, als die zuletzt bei der Markteinführung der Vega FE verwendete Version 22.19.384.2, beispielsweise bei uns im Forum. Noch ist also von einem Treiberwunder nichts zu sehen. Sofern AMD in den nächsten Tagen nicht noch einen Hebel umlegt, wird man sich damit anfreunden müssen, dass das Vega-Topmodell in der Liga der NVIDIA GeForce GTX 1080 spielen wird, nicht in jener der 1080 Ti. Andererseits wäre dies für Interessenten auch nicht die schlechteste Nachricht, schließlich müsste AMD Vega dann auch entsprechend einpreisen (unter 500 EUR), um am Markt eine Chance zu haben, und könnte damit eine breitere Käuferschicht erreichen, als mit einem 1080-Ti-Gegner (über 700 EUR).
In der Zwischenzeit ist auf HardOCP ein Foto aufgetaucht, das die Radeon RX Vega im Referenz-Design zeigen soll.
Zu sehen ist eine eher schmucklose Karte, die auf den ersten Blick auch als Polaris durchgehen könnten. Sie ist – wie üblich bei AMD Referenz-Karten – mit einem Radiallüfter bestückt, um sie auch im Crossfire-Betrieb direkt nebeneinander einsetzen können. Spätere Hersteller-Karten mit Luftkühlung werden wohl wie üblich eher mit Mehrfach-Axial-Lüftern bestückt werden.
Links zum Thema:
- Radeon RX Vega ein Schluckspecht? (Update) ()
- Erste RX Vega-GPUs angeblich auf dem Weg zu Boardpartnern ()
- Radeon RX Vega kommt zur SIGGRAPH 2017 ()
- AMD tarnt Vega-Verschiebung mit Frontier Edition ()
- Radeon RX Vega mit HTC Vive, Valve, Oxide Games und anderen ()
- AMD-Vega-GPU – Infos, Fakten und Links ()
- AMD stellt Vega-Architektur auf CES vor ()