AMD zeigt Threadripper 2000 mit 32 Kernen auf der Computex
Das Duell zwischen Intel und AMD im High-End Desktop-Segment geht weiter. Nach dem Coup des letzten Jahres, als AMD sich mit einer abgespeckten Plattform auf Basis des Server-Prozessors Epyc wieder im High-End-Markt zurückgemeldet hat – dem Threadripper – zeigte AMD auf der Computex 2018, wie es weitergehen wird mit dieser Plattform.
Why stop at 18? Introducing 32-core AMD Ryzen #Threadripper. #Computex pic.twitter.com/78hg0CjosK
— AMD Ryzen (@AMDRyzen) 6. Juni 2018
Bisher war das Threadripper-Package genauso aufgebaut wie das des Server-Prozessors Epyc. Auf einem riesigen Träger befinden sich nicht weniger als vier Dies. Anders als bei Epyc waren bei Threadripper jedoch nur zwei der vier Dies aktiviert. Zudem bietet die TR4-Plattform – aufgrund der Deaktivierung von zwei Dies samt Memory-Controller – “nur” Quad-Channel DDR4, wohingegen Epyc auf 8 Speicherkanäle zurückgreifen kann.
Bei Threadripper der zweiten Generation werden beim Topmodell nun alle vier Dies aktiviert sein, was in bis zu 32 Kernen und 64 Threads resultiert. Damit AMD Threadripper anders als Epyc nicht mit relativ niedrige Taktfrequenzen betreiben muss, um im Sweetspot in Sachen Effizienz zu bleiben, wird die TDP-Klasse erhöht. Bis zu 250 W TDP wird Threadripper zugestanden, um nicht nur eine höhere Kernanzahl zu erreichen, sondern auch konkurrenzfähige Taktfrequenzen zu erreichen, was insbesondere bei Gaming nicht unwichtig ist. Allerdings dürfte Threadripper 2000 auf der TR4-Plattform auch weiterhin auf vier Speicherkanäle beschränkt bleiben – vier aktivierte Dies hin oder her – denn die bestehenden Boards dürften entsprechend verdrahtet sein.
But wait…there’s more. 32-core #Threadripper coming to a professional workstation near you in Q3 2018. #Computex pic.twitter.com/NEglPfqF5W
— AMD (@AMD) 6. Juni 2018
Mit der Ankündigung auf der Computex widerlegt AMD jedoch sein eigenes früheres Product Master PDF, wie damals berichtet. Seinerzeit konnte man anhand der OPN darauf schließen, dass Threadripper keine Zen+ Dies erhalten wird, sondern nur das jüngere Stepping der Epyc-Prozessoren, während Threadripper 1000 noch die älteren Steppings des Ryzen 1000 trug. Da AMD auf der Computex explizit von einem 12-nm-Produkt sprach, dürfte diese Info inzwischen veraltet sein.
Allerdings wird AMD den Platz an der Sonne nicht alleine genießen dürfen, denn Intel hat für seine HEDT-Plattform gestern ebenfalls neue Prozessoren mit bis zu 28 Kernen angekündigt:
Un processeur 28 cœurs à 5 GHz, qui sera annoncé plus tard par Intel : 7334 points sous Cinebench R15 #Computex pic.twitter.com/wITgV4CwYw
— Next INpact L@bs (@Next_Labs) 5. Juni 2018
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