ASUS Crosshair VII Hero Wi-Fi
Layout
Zunächst sehen wir uns das Layout etwas genauer an.
Das Crosshair VII Hero ist, anders als der direkte Vorgänger, komplett in dunklen Tönen gehalten. Auch die zuvor noch hellgrau gestalteten Applikationen fallen beim Crosshair VII dunkel aus, führen aber zu einem sehr stimmigen Farbkonzept. Ins Auge sticht dabei vor allem die wuchtige I/O‑Abdeckung, welche optisch mit den Mosfetkühlern verschmilzt.
Die Rückseite des Mainboards sieht auf den ersten Blick relativ unspektakulär aus. Im Detail sehen wir jedoch einen interessanten Aspekt: Anhand der Lötkontakte der Erweiterungsslots ist zu erkennen, dass die drei physischen x16-Steckplätze elektrisch unterschiedlich beschaltet sind. Soweit, so normal. Jedoch weisen die unteren beiden x16-Slots die gleiche Anzahl an Lötkontakten auf. Ganz so, als wären beide mit acht PCIe-Lanes beschaltet, was jedoch nicht der Fall ist. Ein Slot wird mit acht Lanes angesteuert, der untere Steckplatz hingegen nur mit vier Lanes. Normalerweise sollte man diesbezüglich einen Unterschied bei den Lötkontakten sehen, was hier nicht der Fall ist. Eine entsprechende Anfrage bei ASUS brachte noch keine Antwort hervor.
Abseits dessen ist zu sehen, dass die Kühlelemente auf der Vorderseite des Boards ordentlich verschraubt sind. Billige bzw. wackelige Plastikhalterungen kommen nicht zum Einsatz – und das ist auch gut so.
Auf dem Bild sind alle verbauten Erweiterungssteckplätze zu sehen. ASUS verbaut auf dem Crosshair VII Hero nur fünf von maximal sieben im ATX-Format möglichen Erweiterungsslots. Zwei der insgesamt drei x16-Steckplätze sind im SAFESLOT-Design ausgeführt. Die Metallverkleidung soll für einen besseren Sitz der PCIe-Karten sorgen und gleichzeitig einen größeren Widerstand gegen Scherkräfte bieten. Dieses Feature besaß jedoch bereits das Crosshair VI Hero.
Beide Steckplätze in SAFESLOT-Ausführung werden vom Prozessor mit Lanes in Spezifikation 3.0 gespeist, müssen sich die Lanes jedoch teilen. So ist ein Betrieb von x16 und x0 (also deaktiviert) bzw. von x8 und x8 möglich. Der untere x16-Steckplatz ist lediglich mit vier Lanes in Spezifikation 2.0 beschaltet, Leitungsquelle ist hierbei der X470-Chip.
Die beiden x1-Steckplätze sind, ebenso wie beim Vorgänger, offen gestaltet. Es können also auch längere Erweiterungskarten gesteckt werden, wobei diese im Falle des unteren Steckplatzes mit einer verbauten M.2‑SSD kollidieren könnten. Zumindest dann, wenn ein Laufwerk des Formfaktors 22110, also mit 11 Zentimetern Länge, verbaut wird.
Wie mittlerweile bei allen Herstellern üblich, wird der Platz unterhalb des unteren PCIe-Steckplatzes für zahlreiche Anschlussmöglichkeiten bzw. Schalter genutzt. Von links beginnend sehen wir beim Crosshair VII zuerst Pfostenstecker für den Anschluss von Front Audio. Daneben befindet sich einer der Lüfteranschlüsse des Mainboards, gefolgt von zwei Pins für einen Temperatursensor. Die direkt oberhalb des Sensoranschlusses befindliche Gruppe mit fünf Pins ist nicht dokumentiert, ist möglicherweise also nur für ASUS-interne Funktionen relevant.
Weiter rechts sehen wir insgesamt vier Übertaktungsfunktionen. Der Safe-Boot-Button (rot), der Retry-Button (weiß), der Slow Mode (Schiebeschalter) sowie der LN2-Mode (schwarzer Jumper) können vom User hier genutzt werden. LN2- und Slow-Mode sind hauptsächlich Funktionen für Extrem-Übertakter, da mit diesen Funktionen bestimmte Sicherheitsmechanismen außer Kraft gesetzt und Spannungslimite angehoben werden können bzw. das System in einen Status versetzt wird, welcher bei der Jagd nach Rekorden sinnvoll sein kann. Für den Alltagsuser sind eher Safe Boot und Retry sinnvoll, da sich damit auch alltägliche OC-Versuche bewerkstelligen lassen. Safe Boot startet den Rechner mit sicheren Einstellungen neu – unabhängig der zuvor gesetzten OC-Einstellungen. Retry ist dafür zuständig, einen nicht erfolgreichen OC-Versuch noch einmal mit exakt den gleichen Einstellungen zu starten. Und zwar ohne, dass OC-Recovery greift.
Gehen wir auf dem Bild weiter nach rechts, so sehen wir eine Gruppe Pfostenstecker, welche mit LPC_DEBUG beschriftet ist. Auch dieser Anschluss ist nicht dokumentiert, wird vermutlich also ebenfalls eher für ASUS-interne Zwecke dienen.
Hier haben wir die untere rechte Ecke unseres heutigen Testkandidaten im Bild. Ganz links sehen wir den Anschluss ROG_EXT. Daran kann ein Zubehörteil angeschlossen werden, welches sich nicht im Lieferumfang befindet. Anschließend kann der PC bequem mittels einer externen Konsole bedient werden. Der Anschluss besteht klassisch aus zwei geteilten Gruppen von Pins, wobei die rechte Gruppe normalerweise zwei USB‑2.0‑Anschlüsse bereitstellt. Beim Crosshair VII Hero ist das nicht der Fall, dort wird nur ein USB‑2.0‑Anschluss beschaltet. Konkret werden die unteren vier Pins beschaltet, die oberen fünf Pins nicht. Sollen Geräte an diesem Steckplatz verwendet werden, die zwar die komplette Pfostensteckergruppe belegen, allerdings nur die obere Pinreihe nutzen, so funktionieren diese Geräte leider nicht. Warum ASUS diesen Weg geht erschließt sich uns nicht. Auch auf unsere Nachfrage hin erhielten wir noch keine Aussage zum Grund für diese technische Umsetzung.
Rechts neben ROG_EXT befinden sich Pfostenstecker für zwei weitere USB-Anschlüsse vom Typ 3.1 Gen1. Ganz in weiß gehalten finden wir zudem zwei von insgesamt vier Anschlussmöglichkeiten für RGB-LED-Streifen vor. Einer von den beiden am unteren Ende des Mainboards ist für addressierbare LED-Streifen gedacht, der zweite für normale LED-Streifen. Daneben wiederum platziert ASUS die Pfostenstecker für das Frontpanel sowie für einen Gehäuselautsprecher. Last but not least ist in der rechten unteren Ecke noch der W_PUMP+-Anschluss untergebracht. Mit ihm lassen sich Pumpen mit einer Leistungsaufnahme von bis zu 36 Watt betreiben und steuern.
An der rechten Mainboardkante werden ebenfalls einige Anschlussmöglichkeiten verbaut. Den Anfang macht dabei eine Gruppe von ganz in weiß gehaltenen Anschlüssen. Allesamt haben mit der Überwachung von Wasserkühlungen zu tun. Zwei mal zwei Pins können mit Temperatursensoren bestückt werden, die die Wassertemperatur im Auge behalten sollen. Zudem kann ein Durchflussmesser angeschlossen werden.
Rechts daneben befindet sich die Möglichkeit zum Anschluss einer externen Lüfterplatine, wie sie als Zubehör dem ASUS ROG Zenith Extreme beiliegt. Dem Crosshair VII Hero liegt die Platine nicht als Zubehör bei, sie kann aber separat erworben werden.
Zwischen dem Anschluss für FAN_EXT und den sechs vom X470 gespeisten SATA-Steckplätzen befindet sich ein weiterer Lüfteranschluss. Dieser kann ebenfalls mit bis zu drei Ampere bzw. 36 Watt belastet werden. Rechts neben den SATA-Anschlüssen ist erneut ein Lüfteranschluss platziert. Dieser kann “nur” mit einem Ampere (12 Watt) belastet werden – was im Übrigen auch auf alle weiteren Lüfter- und Pumpenanschlüsse des Crosshair VII Hero zutrifft.