Doch kein PCIe 4.0 für AM4-Mainboards mit 300-/400-Chipsätzen

Eine der wichtigsten Neuerungen von AMDs zusammen mit Ryzen 3000 erscheinender Chipsatzfamilie rund um den X570 ist die Premiere von PCI Express in der Spezifikation 4.0. Zwar stellt der Chipsatz einige PCIe-Lanes zur Verfügung, der Großteil der PCIe-Konnektivität wird jedoch vom Prozessor bereitgestellt. Da viele Mainboards mit Chipsätzen der 300er- und 400er-Familie Unterstützung für Ryzen 3000 erhalten sollen, keimte Hoffnung auf, dass auch einige ältere Platinen fit für PCIe 4.0 gemacht werden könnten.
Da es für PCI Express 4.0 strengere Vorgaben in Bezug auf die Signalwege gibt, wurde erwartet, dass nicht alle Mainboards aus den vergangenen zwei Jahren überhaupt in den Genuss dieses Features kommen werden. Sehr wohl aber ging die Gerüchteküche davon aus, dass einzelne Platinen per BIOS-Update auch den neuen Standard nutzen können würden. Die Hersteller der einzelnen Mainboards wären dann für die Unterstützung verantwortlich, indem sie die Funktionstüchtigkeit evaluieren und entsprechende BIOS-Updates veröffentlichen. In einigen (Beta-)BIOS-Versionen tauchten sogar schon Einstellmöglichkeiten für PCIe 4.0 auf, was die Hoffnung weiter nährte.
Nun aber hat Robert Hallock, seines Zeichens Senior Technical Marketing Manager von AMD, in einem Beitrag bei Reddit PCIe 4.0 auf den Platinen der beiden vorangegangenen Chipsatzfamilien eine Absage erteilt.
This is an error we are correcting. Pre-X570 boards will not support PCIe Gen 4. There’s no guarantee that older motherboards can reliably run the more stringent signaling requirements of Gen4, and we simply cannot have a mix of “yes, no, maybe” in the market for all the older motherboards. The potential for confusion is too high.
When final BIOSes are released for 3rd Gen Ryzen (AGESA 1000+), Gen4 will not be an option anymore. We wish we could’ve enabled this backwards, but the risk is too great.
Gemäß der Aussage möchte AMD schlichtweg kein Risiko eingehen und die Situation vermeiden, dass es eine Mischung aus “ja”, “nein” und “vielleicht” bei der Unterstützung des Features gibt, was letztendlich zu Konfusion führen könnte.
Prinzipiell ist dieser Schachzug aus Sicht von AMD verständlich, da eine nicht einheitliche Linie durchaus zu Frust beim Kunden führen kann. Andererseits kann man dem entgegnen, dass schon allein die Unterstützung der verschiedenen Ryzen-Generationen auf den Mainboards der Jahre 2017 und 2018 ähnlich kompliziert ausfallen kann. Insofern ist die Entscheidung von AMD zwar durchaus nachvollziehbar, für den Endkunden jedoch sehr schade.