Silber für Planet 3DNow! beim BOINC Pentathlon 2022 (Update)
Zwei Wochen Wettkampf im Distributed Computing, fast drei wenn man den Vorlauf mitzählt, sind zuende, der BOINC Pentathlon 2022 hat seine Gewinner. Ganz oben auf dem Treppchen der Gesamtwertung steht in diesem Jahr das TeAm AnandTech (TAAT), das sich dominant wie selten ein Team zuvor Gold in allen Einzeldisziplinen geholt und damit 500 von 500 möglichen Punkten erzielt hat. Dafür herzlichen Glückwunsch. Unser Team landete am Ende auf Platz 2 und konnte die Silber-Medaille in Empfang nehmen. Auch dafür Glückwunsch ans Team für das harte Engagement, auch wenn es am Ende nicht ganz gereicht hat zur Titelverteidigung. Bronze geht an The Scottish Boinc Team (TSBT).
In der Rückschau kann unser Team mit Platz 2 zufrieden sein. Dass wir beispielsweise im Querfeldein unter Primegrid Zweiter geworden sind, bei einem Projekt, das NVIDIA-Grafikkarten massiv bevorzugt, darf als Erfolg gewertet werden. Auch das Speerwerfen hätten wir wohl kaum besser hinbringen können. Am Ende fehlte uns schlichtweg die Power, um grundsätzlich weiter “werfen” zu können. TAAT hatte uns beim ersten Durchgang unterschätzt und zu kurz geworfen. Dennoch hatten sie genug Leistung, um insgesamt vier Mal zu werfen und drei davon wie vom Reglement vorgesehen über unsere Weite zu bringen. Und wenn sie gemusst hätten, hätten sie es wohl auch noch weiter geschafft, also alles gut mit Platz 2 im Speerwerfen.
Auch den Stadtlauf mit unserer “Lieblingsdisziplin” Einstein@home haben wir ordentlich zuende gebracht, auch hier auf Platz 2, irgendwo im Niemandsland zwischen TAAT und TSBT. Letztes Jahr hatten wir dieses Projekt noch gewonnen, doch in der Zwischenzeit wurde ein optimierter OpenCL‑2.0‑Client herausgebracht, der NVIDIA-Grafikkarten auf Augenhöhe mit den AMD-Karten gebracht hat, sodass eine der letzten AMD-Bastionen im Distributed Computing für dieses Jahr gefallen ist. Insofern ist auch hier Platz 2 ordentlich.
Wenn wir uns überhaupt irgendwo einen “Vorwurf” machen können, womöglich nicht das Maximum herausgeholt zu haben, dann beim Sprint. Die Disziplin geht nur 3 Tage lang und wir haben zu lange gebraucht, Rechenleistung darauf umzuziehen. Als wir einen halben Tag vor Schluss versucht haben, noch zu retten was zu retten ist, war es zu spät. Schon in den letzten Jahren taten wir uns beim Sprint schwer – es ist 6 Jahre her, dass wir einen Sprint gewonnen haben – wobei es aufgrund unserer Teamstruktur mit vielen Freiwilligen, die Power beisteuern, natürlich schwieriger ist, Rechenleistung punktgenau zu platzieren, als bei Teams, bei denen der Großteil der Rechenleistung von Wenigen kommt. Aber gerade das macht unser Team ja aus und unsere Foren-Threads so unterhaltsam. Vielleicht nehmen wir uns den Sprint für nächstes Jahr zur Optimierung vor, nachdem wir unsere ehemalige “Angst-Disziplin” Speerwerfen mittlerweile im Griff haben.
Unglücklich ist der zweite Platz bei der Disziplin Hindernislauf unter Universe@home. Hier hatten wir über die Laufzeit mehr Power in die Waagschale geworfen als unsere Mitbewerber und wäre die Disziplin so gewertet worden wie der bisherige Marathon, hätten wir das Ding gewonnen. Durch die Einführung von Bonustagen, an denen es +200%, +150% und +100% auf die an diesem Tag gemeldeten Ergebnisse gab, ist uns der Sieg durch die Finger geglitten. Auch hier tun sich die Teams, bei denen viel Rechenleistung von wenigen Teilnehmern kommt, natürlich leichter, Ergebnisse zurückzuhalten und erst an den Bonustagen zu melden. Trotzdem war es ein spannendes Rennen bis zum Schluss gegen TAAT.
Wenn es etwas auszusetzen gab am diesjährigen Pentathlon, dann die mangelhafte Erreichbarkeit der Server einiger Projekte. Von Universe@home war man es bereits aus den letzten Jahren gewohnt, durch die Umstellung der Disziplin Marathon mit gleichmäßig verteilter Rechenleistung auf den Hindernislauf mit punktueller Rückmeldung der Ergebnisse wurde das Problem mit diesem Server noch massiv verschärft. Obwohl der Pentathlon seit heute Nacht 2 Uhr MESZ zuende ist, konnten einige Team-Mitglieder noch immer nicht alle Ergebnisse hochladen. Das ist während eines Wettkampfs frustrierend. Bei Einstein@home waren die anfänglichen Server-Probleme nicht Pentathlon-geschuldet, sondern offenbar aufgrund einer Fehlkonfiguration des Webservers hausgemacht. Am Ende lief er so zuverlässig wie man es aus früheren Jahren gewohnt war. Erstaunlich flüssig lief auch der Server von SRBase, der angeblich in einer VM auf einem Privat-PC beheimatet ist. Angesichts der fast durchgehend optimalen Erreichbarkeit, kann man das kaum glauben.
Die Medaillen für die Einzeldisziplinen wurden vom Veranstalter SETI.Germany (SG) bereits verliehen. An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an SG, die sich jedes Jahr die Mühe machen, den Pentathlon zu organisieren.
Querfeldein (Primegrid): Platz 2
Speerwerfen (Numberfields@home): Platz 2
Stadtlauf (Einstein@home): Platz 2
Hindernislauf (Universe@home): Platz 2
Sprint (SRBase): Platz 4
— keine Medaille —
Update
Gesamtwertung: Platz 2
Wer Gefallen gefunden hat an diesem Wettkampf, dem Teamspirit und den endlosen Threads im Forum, der Pentathlon einmal im Jahr ist nicht die einzige Möglichkeit, das auszuleben. Planet 3DNow! ist beispielsweise auch bei Formula BOINC involviert, wo an diesem Wochenende das nächste Rennen ansteht.
Alle Pentathlon-2022-Links im Forum:
- Pentathlon 2022: Allgemeiner Thread
- Pentathlon 2022: Hindernislauf ex Marathon (Universe@Home)
- Pentathlon 2022: Speerwerfen (Numberfields@home)
- Pentathlon 2022: Querfeldein (Primegrid)
- Pentathlon 2022: Sprint (SRBase)
- Pentathlon 2022: Stadtlauf (Einstein@home)
Links zum Thema:
- BOINC Pentathlon 2022 geht in die kritische Phase ()
- BOINC Pentathlon 2022 in vollem Gange ()
- Pentathlon 2022 gestartet — Planet 3DNow! in Front, aber auf der Hut ()
- Pentathlon 2022: Bekanntgabe des ersten Projekts (Update) ()
- Seti-Germanys BOINC Pentathlon 2022 startet in 6 Wochen ()