Erste Details zu “Carrizo” auf “Excavator”-Basis
2015 soll “Carrizo” die aktuelle “Kaveri”-Serie ablösen. Unsere Kollegen von Bright Side Of News (BSN) sind anscheinend an ein AMD-Dokument gelangt, in dem erste Informationen zu diesen neuen APUs enthalten sind. Neben den bekannten Erweiterungen um die Befehlssätze AVX2, BMI2, MOVBE und RDRAND führt BSN Details an, die auch die GPU betreffen.
Die Grafikarchitektur bleibt demnach bei “Volcanic Islands”, wie sie schon bei “Kaveri” verwendet wird. Vorausgesetzt, der Fertigungsprozess bleibt gleich, sind hier nicht erheblich mehr Ausführungseinheiten zu erwarten. Dafür weist das Speicherinterface die Möglichkeit auf, sowohl DDR3 als auch DDR4 zu verwenden. Damit würde AMD einen Weg einschlagen, der auch beim Phenom II mit DDR2-/DDR3-Kombiinterface gefahren wurde. Gerade im preissensiblen Mainstream-Bereich keine unvernünftige Entscheidung, da davon ausgegangen werden muss, dass DDR4 anfangs teurer sein wird, als es DDR3-Speicher ist. Außerdem werden Registered DDR3-DIMMs erwähnt, diese könnten allerdings den Serverablegern des Prozessors vorbehalten bleiben.
Als interessanter Fakt sei erwähnt, dass “Carrizo” wohl wie “Kabini” über einen im Die integrierten Chipsatz verfügen wird. Dieser besitzt angeblich zwei Anschlüsse für SATA, vier mit USB 3.0 und acht im USB‑2.0‑Standard. Für einen Laptop vermutlich ausreichend, in Desktopumgebungen allerdings zu klein. Aus diesem Grund soll AMD im Desktopbetrieb den integrierten Chipsatz deaktivieren und den auf dem Mainboard verbauten FCH ansprechen.
Sofern die Angaben stimmen, soll “Carrizo” in den bekannten Sockel FM2+ passen. Da dieser allerdings nur über DDR3-RAM verfügt, müsste für eine Nutzung von DDR4 ein neuer Sockel her. Die PCIe-Anbindung soll dem Dokument nach auf 16 Lanes reduziert werden, diese sollen aber alle mit dem schnelleren PCIe‑3.0‑Standard laufen. Für eine zusätzliche Grafikkarte blieben nur noch 8 Lanes übrig – Das mag zwar leistungstechnisch ausreichen, aus Sicht des Marketings könnte dies hingegen schlecht aussehen. Für die Servervariante “Toronto” werden zusätzlich RSA, ECC und Data Poisoning erwähnt.
Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass sich die Informationen auf den “Preliminary BIOS and Kernel Developer’s Guide (BKDG) for AMD Family 15h Models 60h-6Fh Processors” beziehen und daher nicht als final aufgefasst werden sollten. Einige Details könnten sich bis zum Launch noch ändern oder auch falsch sein.
Quelle: BSN