AMD Phenom Review

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Besonderheiten beim Speicher

Vie­le wer­den sich noch an ihre ers­ten Geh­ver­su­che mit der “Pro­ble­ma­tik” des Spei­cher­tei­lers beim Athlon64 erin­nern. Mul­ti­pli­ka­tor, Refe­renz­takt und ein­ge­stell­ter Spei­cher­takt wur­den für die Berech­nung eines Spei­cher­tei­lers her­an­ge­zo­gen, mit dem wie­der­um vom Pro­zes­sor­takt der rea­le Spei­cher­takt abge­lei­tet wur­de. Die Zei­ten des auf­wän­di­gen Berech­nens sind mit dem Phe­nom nun vorbei. 

Beim AMD Phe­nom wird der Spei­cher­takt nicht mehr vom Pro­zes­sor­takt abge­lei­tet. Als Grund­la­ge hier­für dient jetzt der Refe­renz­takt. Zur Ver­deut­li­chung zwei Screenshots:

Beispielscreenshot Berechnung Speichertakt AMD Phenom

Beispielscreenshot Berechnung Speichertakt AMD Phenom

Mit Ver­än­de­rung des Refe­renz­tak­tes ver­än­dert sich auch der Spei­cher­takt. Ver­än­dert man hin­ge­gen den Mul­ti­pli­ka­tor, so hat dies kei­ne Aus­wir­kung auf den Spei­cher­takt (im Gegen­satz zum K8).

AMD muss­te die Her­an­ge­hens­wei­se für den Spei­cher­takt ändern, da sonst für die aktu­el­len Phe­nom-Takt­ra­ten kein DDR2-1066 mög­lich gewe­sen wäre. Der kleins­te mög­li­che Spei­cher­tei­ler beim K8 ist 5, was im Umkehr­schluss bedeu­tet, dass DDR2-1066 erst mit einem Pro­zes­sor­takt von 2.666 MHz mög­lich gewe­sen wäre (2.666 / 5 = 533 MHz = DDR2-1066). Zudem hät­te man in die­sem Fall zusätz­lich auf 266 MHz Refe­renz­takt und Mul­ti­pli­ka­tor 10 zurück­grei­fen müs­sen, da man es sonst mit einem Tei­ler von 7 zu tun gehabt hätte.

Aber die­ses theo­re­ti­sche Geplän­kel gehört nun der Ver­gan­gen­heit an.

[SIZE=“3”][B][U]ganged vs. unganged[/U][/B][/SIZE]

Eine wei­te­re Neue­rung betrifft die zwei mög­li­chen Modi “gan­ged” und “ungan­ged”. Die­se bei­den Vari­an­ten beschrei­ben die Arbeits­wei­se des Spei­cher­con­trol­lers des K10.

Wäh­rend bei ungan­ged der Spei­cher­con­trol­ler mit 2x 64 Bit betrie­ben wird, bedeu­tet gan­ged einen Betrieb mit 1x 128 Bit, ähn­lich wie beim K8. Bei­de Vari­an­ten bedeu­ten Dual-Chan­nel, auch wenn eini­ge Main­boards den gan­ged-Mode als Sin­gle-Chan­nel “erken­nen”.

Beim gan­ged-Mode pro­fi­tie­ren Sin­gle-Threa­ded-Anwen­dun­gen, da die Spei­cher­zu­grif­fe gebün­delt wer­den. Vom ungan­ged-Mode hin­ge­gen pro­fi­tie­ren Mul­ti-Threa­ded-Anwen­dun­gen oder der Mul­ti­tas­king-Betrieb, da die Spei­cher­zu­grif­fe sepa­rat behan­delt wer­den kön­nen und somit der Spei­cher­zu­griff opti­miert wird.

Gan­ged und ungan­ged wir­ken sich direkt auf die Per­for­mance ein­zel­ner Anwen­dun­gen aus. Dabei kann es vor­kom­men, dass eine Anwen­dung von gan­ged pro­fi­tiert, die nächs­te wie­der­um von ungan­ged. Hier muss jeder User für sich die best­mög­li­che Ein­stel­lung in Ver­bin­dung mit sei­nen meist­ge­nutz­ten Anwen­dun­gen finden.

Im heu­ti­gen Bench­mark-Par­cours haben wir alle Tests mit ungan­ged durch­ge­führt. Zum Einen, weil es die Vor­ga­be im BIOS des MSI K9A2 Pla­ti­num ist, zum Ande­ren weil wir die Archi­tek­tur des nati­ven Quad-Cores bei Mul­ti-Threa­ded-Anwen­dun­gen nicht künst­lich brem­sen woll­ten und zum Drit­ten, da der ungan­ged-Modus ja einer der neu­en Fea­tures des K10 gegen­über dem K8 ist, wel­ches wir natür­lich aus­pro­bie­ren möchten.

Über die genau­en Aus­wir­kun­gen auf die Per­for­mance der Platt­form bei gan­ged-/un­gan­ged-Kon­fi­gu­ra­ti­on wer­den wir in einem geson­der­ten Arti­kel in naher Zukunft berichten.