Bristol Ridge steht in den Startlöchern
Die asiatischen Kollegen von Benchlife haben einige Folien aus dem August dieses Jahres gefunden, welche genaue Informationen zu AMDs kommenden APU-Generationen enthalten. Aufgelistet werden alle Daten der Ableger für Laptops und Desktop-Systeme.
Betrachtet man die Feature-Übersicht von Bristol Ridge, stellt man fest, dass sie eine 1:1‑Kopie der von Carrizo ist. Man kann sie daher als Bestätigung dafür ansehen, dass der Chip an sich der gleiche ist.
Die interne Bezeichnung von Bristol Ridge lautet Family 15h Model 65h-6Fh, Carrizo war noch Model 60h-6Fh. Neu ist die offizielle Unterstützung von DDR4-Speicher. Theoretisch müsste der Vorgänger diese Funktion bereits besitzen, sie ist aber nicht aktiviert. Ein passender Sockel für den neuen Speicherstandard wird mit Sockel AM4 eingeführt, für Notebooks wird das FP4-BGA von Carrizo beibehalten, dieses war offensichtlich bereits für DDR4 ausgelegt. Im mobilen Sektor kann Bristol Ridge demnach mit DDR3- oder DDR4-Speicher bestückt werden. AM4 hingegen wird nur DDR4 unterstützen, dafür aber auch Summit Ridge aufnehmen können. Mit Summit Ridge wird AMDs neue Zen-Architektur vermutlich gegen Ende des kommenden Jahres eingeführt, wobei ein früherer Start ebenfalls möglich wäre.
Die Kollegen von Benchlife konnten außerdem Listen mit angestrebten Ausführungen finden. Für FP4 kommen demnach sieben APUs mit 15 und 35 W TDP. Das Topmodell OPN1 dürfte als FX-9830P debütieren, wie er vor kurzem noch in der USB.org-Datenbank zu sehen war. Vergleichen wir die Taktraten mit denen vom Carrizo-Topmodell FX-8800P, so hat AMD den Basistakt um satte 900 MHz steigern können und beim Turbo 300 MHz nachgelegt. Die Partner dürfen die TDP des Prozessors im Bereich von 25 bis 45 W konfigurieren. Beim FX-8800P erlaubte AMD noch 12 bis 35 W. Der Hinweis “based on perfomance estimation” unter der Folie könnte aber auch ein Indiz dafür sein, dass die Taktraten noch nicht feststehen.
Für den neuen Sockel AM4 sind laut der Folie acht APUs geplant. Das Topmodell wird mit 3,6 GHz Basistakt und einem Turbo bis 4 GHz angesetzt. Das komplette Package soll dennoch nur 65 W Energie umsetzen. Ebenso sind wohl APUs mit nur 35 W geplant. Diese sollen maximal 3,5 GHz Turbo sowie 3,1 GHz Basistakt erreichen. Damit würde der “OPN1” im Vergleich zum Kaveri A10-7870K zwar 100 MHz Turbotakt und 300 MHz Basistakt einbüßen, aber in eine 30 W niedrigere TDP-Klasse eingegliedert. Dazu kämen noch Performancezugewinne durch Verbesserung der IPC. Wir freuen uns bereits auf erste Testergebnisse der neuen APUs im kommenden Jahr.
Vielen Dank an Atombossler für den Hinweis in unserem Forum!
Quelle: Benchlife.info
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