AMD Ryzen Threadripper Preview — Ein erster Eindruck ohne Prozessor

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TR4-Mainboards mit X399-Chipsatz

Anhand des ers­ten Blicks auf den Sockel ist klar: Thre­ad­rip­per benö­tigt neue Main­boards. Der­zeit sind fünf Model­le bei ein­schlä­gi­gen Preis­ver­glei­chen gelistet:

Wei­te­re Main­boards sind in Vor­be­rei­tung, sodass dem­nächst eine brei­te­re Aus­wahl gege­ben sein wird. Die Thre­ad­rip­per-Platt­form ist dabei nicht bil­lig. 1.000 Euro für das Spit­zen­mo­dell ist eine ordent­li­che Haus­num­mer. Und auch der Unter­bau wird nicht bil­lig: Zwi­schen ~365 Euro (MSI) und ~580 Euro (ASUS) sind die Haupt­pla­ti­nen aktu­ell gelistet.

Alle Main­boards basie­ren dabei auf dem X399-Chip­satz von AMD. Die Merk­ma­le der Platt­form lesen sich auf der AMD-Pro­dukt­sei­te wie folgt:

  • Quad-Chan­nel DDR4
  • 66 PCI Express Gen 3.0‑Lanes
  • acht PCI Express® Gen 2.0‑Lanes
  • Mul­ti-GPU-Unter­stüt­zung (AMD Cross­Fi­re™ und SLI)
  • bis zu 2 nati­ve USB 3.1 Gen2-Ports
  • bis zu 14 nati­ve USB 3.1 Gen1-Ports
  • bis zu 6 nati­ve USB 2.0‑Ports
  • bis zu 12 SATA-Ports
  • SATA RAID 0, 1, 10
  • NVMe RAID – Nein
  • Unter­stüt­zung für Übertaktung

66 PCIe‑3.0‑Lanes statt bis­her 64 bekann­ten. War­um die unter­schied­li­che Zahl? Blickt man in die Fuß­no­ten, so wird schnell klar, dass zwei Extra-Lanes vom X399-Chip­satz kom­men und dafür bestimmt sind, zusätz­lich ent­we­der vier wei­te­re SATA-Ports oder zwei SATA-Express-Anschlüs­se bereit­zu­stel­len. Macht der Main­board-Her­stel­ler davon kei­nen Gebrauch, so blei­ben die­se bei­den Lanes unge­nutzt und wir sind bei der Zahl 64 ange­lagt. Jener Zahl, wel­che bereits seit Wochen im World Wide Web umhergeistert.

Vier wei­te­re Lanes sind für die Ver­bin­dung von CPU und X399 reser­viert. Die Anbin­dung des Chip­sat­zes fällt damit iden­tisch zur AM4-Platt­form aus. Ver­blei­ben 60 Lanes, wel­che für bis zu sie­ben Gerä­te genutzt wer­den dür­fen. Damit sind dann M.2‑Steckpläzte, Erwei­te­rungs­slots und bei Bedarf noch ande­re (Zusatz)-Chips gemeint, wel­che es aus Per­for­mance-Gesichts­punk­ten sinn­voll machen, direkt mit der CPU ver­bun­den zu wer­den. In der Pra­xis dürf­ten sich jene sie­ben Gerä­te jedoch auf M.2- und PCIe-Steck­plät­ze für Gra­fik­kar­ten beschrän­ken. Alle ande­ren Chips, wie z.B. Sound, Giga­bit-Lan oder zusätz­li­che USB-Ports, wer­den ver­mut­lich über den X399-Chip­satz und sei­ne PCIe‑2.0‑Lanes ange­bun­den wer­den, da bei die­sen Gerä­ten PCIe 3.0 aus Sicht der zur Ver­fü­gung ste­hen­den Band­brei­te nicht zwin­gend not­wen­dig ist.

Inter­es­sant an der Auf­lis­tung von AMDs Pro­dukt­sei­te ist noch der Ein­trag, dass NVMe-Raid nicht unter­stützt wird. Ein Raid aus zwei M.2‑SSDs ist also nicht mög­lich. Raid-Ver­bün­de aus SATA-SSDs sind hin­ge­gen nach wie vor möglich.