ASUS ROG Zenith Extreme

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Ein paar Fotos und etwas Bild­be­ar­bei­tung spä­ter kön­nen wir einen Blick auf unse­ren heu­ti­gen Pro­ban­den werfen.

ASUS ROG Zenith Extreme: Layout

Das E‑ATX-Main­board kommt in ver­schie­de­nen Schwarz- und Grau­tö­nen daher. Eye­cat­cher ist der gro­ße TR4-Sockel mit sei­nen 4.094 Kon­takt­flä­chen. Doch auch der gro­ße Chip­satz­küh­ler zieht Bli­cke auf sich.

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Ein Blick hin­ter die Kulis­sen offen­bart die Anlei­hen von Sockel TR4 am Ser­ver-Pen­dant SP3. Die Back­p­la­te des Pro­zes­sor­so­ckels scheint 1:1 auch im Ser­ver­be­reich zum Ein­satz zu kom­men, da sie mit SP3 beschrif­tet ist. Den lin­ken Teil des Main­boards bedeckt eine Abde­ckung, die sich den gesam­ten senk­rech­ten Rand der Haupt­plan­ti­ne ent­lang zieht. Hier­bei han­delt es sich nicht um einen Kühl­block, son­dern in ers­ter Linie um eine Abde­ckung für die an der lin­ken Main­board-Kan­te ver­bau­te LED-Leis­te. Ledig­lich im Bereich des Chip­satz­küh­lers könn­te die­se Abde­ckung zur Wär­me­ver­tei­lung beitragen.

Was sehen wir noch? Der Bereich der Span­nungs­wand­ler bekommt eine eige­ne klei­ne, fest ver­schraub­te Back­p­la­te spen­diert. In der rech­ten unte­ren Ecke wird, wie mitt­ler­wei­le üblich, der Audio-Bereich wei­test­ge­hend getrennt, um best­mög­li­chen Sound zu gewähr­leis­ten. Die Tren­nung vom rest­li­chen PCB wird durch die gel­be Linie ver­deut­licht. Und last but not least erkennt man auf der Rück­sei­te schön, wel­cher Erwei­te­rungs­slot elek­trisch mit wie­viel Lanes ange­bun­den wur­de. x1, x4, x8 und x16 sind alle­samt vertreten.

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Wer­fen wir gleich noch einen genaue­ren Blick auf die Erwei­te­rungs­slots. ASUS ver­baut auf der E‑ATX-Pla­ti­ne sechs von sie­ben mög­li­chen PCIe-Erwei­te­rungs­steck­plät­zen. Die phy­sisch in x16-Bau­form aus­ge­führ­ten Slots erhal­ten ihre elek­tri­schen PCIe-Lanes in Spe­zi­fi­ka­ti­on 3.0 alle­samt direkt vom Thre­ad­rip­per-Pro­zes­sor. Von oben nach unten wer­den x16, x8, x16 und wie­der x8 bereit­ge­stellt. Die bei­den ver­blei­ben­den Steck­plät­ze in x4- bzw. x1-Bau­form wer­den vom X399 gespeist. Dadurch wer­den die­se nur mit PCIe 2.0 ange­bun­den. Der x4-Steck­platz wird oben­drein offen aus­ge­führt, sodass auch län­ge­re Erwei­te­rungs­kar­ten dar­in betrie­ben wer­den könn­ten. Mit Aus­nah­me des unters­ten x8-Steck­plat­zes wer­den kei­ner­lei PCIe-Lanes geshared. Bis auf besag­ten x8-Slot, wel­cher sich die Lanes mit dem U.2‑Anschluss teilt, ver­fü­gen alle Steck­plät­ze in allen Lebens­la­gen über die vol­le PCIe-Anbin­dung. Eine Wohl­tat gegen­über den AM4-Pla­ti­nen, bei denen der geneig­te User schon­mal Kopf­schmer­zen bekommt, wenn er sei­ne Erwei­te­rungs­kar­ten platziert.

Zwi­schen die bei­den unte­ren x16-Slots plat­ziert ASUS die BIOS-Bat­te­rie. Die­ser Ort soll­te bei den meis­ten Sys­te­men gut erreich­bar sein. Bei voll bestück­ten Sys­te­men müs­sen aber ggf. erst Erwei­te­rungs­kar­ten aus­ge­baut wer­den, um an die Bat­te­rie zu bekom­men. Wobei die­se Über­le­gung wohl eher theo­re­ti­scher Natur sein dürf­te, da wäh­rend unse­rer mitt­ler­wei­le sehr umfang­rei­chen Tests kei­ner­lei Ver­an­las­sung dazu bestand. Und selbst bei Ver­wen­dung eines SLI-Set­ups in x16/x16-Kon­fi­gu­ra­ti­on ist die Bat­te­rie noch recht gut zugäng­lich, sofern Sin­gle-Slot-Küh­ler zum Ein­satz kommen.

Auf­fäl­lig ist eher das, was nicht zwi­schen den PCIe-Slots plat­ziert wur­de: M.2‑Steckplätze sucht man hier beim ROG Zenith Extre­me ver­geb­lich, wäh­rend ande­re Her­stel­ler bevor­zugt auf die Zwi­schen­räu­me zwi­schen den PCIe-Slots setzen.

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Unter­halb des unte­ren x16-Steck­plat­zes fin­den wir wie üblich reich­lich Anschlüs­se. Ganz links fin­den wir den Anschluss für Front Audio, gleich dane­ben einen zusätz­li­chen Strom­an­schluss. Die­ser wird jedoch nicht für den Nor­mal­be­trieb benö­tigt. Wer die PCIe-Steck­plät­ze jedoch voll belegt, der soll­te die­sen zusätz­li­chen Anschluss nut­zen. Gehen wir wei­ter nach rechts, so erbli­cken wir zuerst einen Anschluss für ein Trus­ted Plat­form Modu­le. Direkt rechts dane­ben plat­ziert ASUS zwei Anschlüs­se für LED-Strei­fen, wel­che über die AURA-Soft­ware gesteu­ert wer­den kön­nen. Ein Anschluss ist für 5‑Volt-LED-Stripes, der ande­re für Strei­fen in der 12-Volt-Vari­an­te. Als nächs­tes folgt ein Lüf­ter­an­schluss mit vier Pins, wel­cher aber auch Lüf­ter steu­ern kann, die nur über einen 3‑Pin-Anschluss ver­fü­gen. Und noch einen Schritt wei­ter rechts sehen wir den mitt­ler­wei­le obli­ga­to­risch gewor­de­nen ROG_EXT-Anschluss. Mit dem zuge­hö­ri­gen OC Panel, wel­ches nicht zum Lie­fer­um­fang gehört, kann der Rech­ner bei Bedarf bequem vom Schreib­tisch aus gesteu­ert wer­den. Der Anschluss besteht aus zwei Pin-Blö­cken, wobei einer davon zwei USB‑2.0‑Ports bereit­stellt. Wer also kein OC-Panel ver­wen­det, der kann zwei zusätz­li­che USB-Anschlüs­se nutzen.

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Wir gehen an der unte­ren Main­board-Kan­te wei­ter nach rechts. Dort befin­det sich dann einer von ins­ge­samt zwei USB-Pfos­ten­ste­ckern vom Typ 3.1 Gen1. Die­se Pfos­ten­ste­cker stel­len jeweils zwei wei­te­re USB-Anschlüs­se zur Ver­fü­gung. Rechts neben den USB-Ports fol­gen nun ASUS-exklu­si­ve Fea­tures. Den Anfang macht dabei ein fünf­po­li­ger Anschluss, wel­cher mit EXT_FAN beschrif­tet ist. Hin­ter die­ser Bezeich­nung ver­birgt sich eine Pla­ti­ne für den Anschluss und die Steue­rung meh­re­rer Lüf­ter. Doch dazu spä­ter noch etwas mehr. Direkt über dem Anschluss befin­det sich ein Schie­be­schal­ter, wel­cher aus­schließ­lich für ASUS-Tech­ni­ker gedacht ist. Das Hand­buch weist dar­auf hin, dass der Schal­ter immer deak­ti­viert sein muss, andern­falls droht eine Beschä­di­gung des Main­boards. Was der Schal­ter für eine Funk­ti­on hat, wird nicht ver­ra­ten. Die Kon­trol­le der Schal­ter­stel­lung vor Inbe­trieb­nah­me eines neu­en Main­ba­ords soll­te also nicht fehlen.

Ein Stück wei­ter rechts fin­den wir dann den Schal­ter für den Slow Mode und dar­über den Jum­per für den LN2-Mode. Bei­de Fea­tures sind für Extrem-Über­tak­ter inter­es­sant, wel­che ihr Sys­tem mit LN2 zu Rekord­ergeb­nis­sen trei­ben wol­len. Wäh­rend der Slow Mode das Sys­tem im Grenz­be­reich ver­lang­samt und vor dem Absturz schützt, hilft der LN2-Mode bei ande­ren Aspek­ten. Wird der Jum­per umge­setzt, so wer­den höhe­re Span­nungs­wer­te im BIOS frei­ge­schal­tet. Gleich­zei­tig wer­den Ein­stel­lun­gen opti­miert, um bei sehr kal­ten Tem­pe­ra­tu­ren boo­ten zu kön­nen. Auch wer­den Sicher­heits­me­cha­nis­men deak­ti­viert bzw. mit sehr hohen Grenz­wer­ten kon­fi­gu­riert. Kurz­um: Wer nicht auf Rekord­jagd ist, dem bringt der LN2-Mode nichts. Im Gegen­teil, er erhöht das Risi­ko einer Beschä­di­gung der Hard­ware – näm­lich dann, wenn man im BIOS ver­se­hent­lich unge­sun­de Span­nungs­wer­te setzt.

In rot und weiß sind die bei­den Tas­ter SAFE_BOOT und RETRY_BUTTON aus­ge­führt. Der rote SAFE_­BOOT-But­ton sorgt dafür, dass das Sys­tem mit Stan­dard­ein­stel­lun­gen star­tet – unab­hän­gig der gesetz­ten BIOS-Ein­stel­lun­gen. Dabei wer­den die im BIOS gesetz­ten Ein­stel­lun­gen aber kom­plett bei­be­hal­ten und nicht auf Stan­dard­wer­te zurück­ge­setzt. Der RETRY_BUTTON macht im Prin­zip das Gegen­teil: Soll­ten die im BIOS ein­ge­stell­ten Wer­te dazu füh­ren, dass das Sys­tem nicht star­tet, so wird mit­tels RETRY_BUTTON mit exakt die­sen Ein­stel­lun­gen ein wei­te­rer Start­ver­such unter­nom­men. Sofern grenz­wer­ti­ge Set­tings ver­wen­det wer­den, kann ein zwei­ter Ver­such mehr Erfolg ver­spre­chen als der erste.

Über den bei­den Tas­tern fin­den wir wei­te­re Pfos­ten­ste­cker vor. An zwei der ins­ge­samt sechs Pins kann eines der drei bei­lie­gen­den Kabel mit Tem­pe­ra­tur­sen­sor ange­schlos­sen wer­den. Der Sen­sor kann anschlie­ßend vom Nut­zer dort plat­ziert wer­den, wo er es ger­ne hät­te. An die ande­ren Pfos­ten­ste­cker kön­nen Tem­pe­ra­tur­sen­so­ren von Was­ser­küh­lun­gen ange­schlos­sen wer­den. Zwei Anschlüs­se bedeu­ten zwei Tem­pe­ra­tur­wer­te des Was­sers, wel­che aus­ge­le­sen wer­den kön­nen. So lässt sich z.B. an der kühls­ten und an der wärms­ten Stel­le des Kühl­kreis­lau­fes ein Sen­sor ver­bau­en und die Tem­pe­ra­tur­wer­te aus­le­sen. Das The­ma Was­ser­küh­lung bleibt auch beim nächs­ten Anschluss aktu­ell: Die­ser heißt W_PUMP+ und ist als Anschluss für Pum­pen gedacht. Bis zu drei Ampere, also bis zu 36 Watt, dür­fen über die­sen Anschluss genutzt wer­den. Das genügt für die meis­ten Was­ser­küh­lungs-Pum­pen und erlaubt die Steue­rung die­ser. Doch wer möch­te, kann an die­sem Anschluss auch pro­fan einen Lüf­ter anschlie­ßen. Der wei­ße W_F­LOW-Anschluss weist die Bau­form eines Lüf­ter­an­schlus­ses auf. Er ist jedoch nicht für Lüf­ter gedacht, son­dern für Dreh­zahl­sen­so­ren. Die­se wer­den übli­cher­wei­se in Was­ser­küh­lun­gen ver­baut, um den Durch­fluss zu mes­sen und als Neben­ef­fekt einen Pum­pen­aus­fall zu bemerken.

Den Abschluss an Anschlüs­sen am unte­ren Main­board-Rand bil­den die Pfos­ten­ste­cker für den Front­an­schluss. Power, Reset, HDD-LED, Power-LED und Spea­k­er kön­nen ange­schlos­sen wer­den. Die vier Erst­ge­nann­ten kön­nen zudem mit­tels Q‑Connector bequem als Grup­pe an- und abge­steckt werden.

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Wir dre­hen das Main­board um 90 Grad im Uhr­zei­ger­sinn und sehen die rech­te Main­board­kan­te vor uns. Hier sehen wir den U.2‑Anschluss, wel­cher sich die PCIe-Lanes mit dem unters­ten PCIe-Steck­platz PCIE_X8/X4_4 teilt. Soll U.2 benutzt wer­den, so muss der PCIe-Steck­platz im BIOS im x4-Modus betrie­ben wer­den (was auch den Stan­dard dar­stellt). Wird der x8-Mode ein­ge­stellt, so wird U.2 deaktiviert.

Wei­ter geht es mit den sechs SATA-Anschlüs­sen des Boards. Die­se wer­den alle vom X399-Chip­satz bereit­ge­stellt, wobei ASUS die Mög­lich­kei­ten der Platt­form nicht aus­schöpft. Bis zu 14 SATA- bzw. 12 SATA- und zwei SATA-Express-Ports wären mög­lich. Derer sechs Anschlüs­se dürf­ten für die meis­ten User jedoch aus­rei­chen. Ange­merkt muss bei den SATA-Anschlüs­sen wer­den, dass wir beim Betrieb im Raid-Modus nicht davon boo­ten konn­ten. Rechts neben den SATA-Anschlüs­sen sitzt der zwei­te Block Pfos­ten­ste­cker für zwei Ports des Typs USB 3.1 Gen1.

Eine Beson­der­heit des ROG Zenith Extre­me sehen wir an der Unter­sei­te des PCB. Hier­bei han­delt es sich um eine LED-Leis­te, wel­che bei Inbe­trieb­nah­me des Sys­tems im Regen­bo­gen-Farb­wech­sel leuch­tet. Die Leis­te kann aber selbst­ver­ständ­lich auch indi­vi­du­ell gesteu­ert werden.