Phase 2 der Frame-Pacing-Technologie von AMD verzögert sich [Update]

Anfang Oktober zeigte sich AMD noch optimistisch, die noch ausstehenden Limitierungen der Frame-Pacing-Technologie durch einen Beta-Treiber im November beseitigen zu können. Gegenüber AnandTech hinterließen die Firmenvertreter gar den Eindruck, es könne sogar noch schneller gehen, denn die Lösung der ausstehenden Probleme habe oberste Priorität. Zwar enthielten die nachfolgenden Updates des Catalyst-Treibers seit der Einführung jener neuen Technologie zur Reduktion von Mikrorucklern im August bereits einige kleinere Verbesserungen, an der Begrenzung auf eine Auflösung von höchstens 2560x1600 Pixel und der damit einhergehenden nicht vorhandenen Unterstützung für die Multi-Monitor-Technologie Eyefinity hat sich jedoch nichts verändert. Planet 3DNow! ließ das Unternehmen Anfang Oktober noch wissen, dass genauere Details zur Veröffentlichung der sogenannten Phase 2, welche eben diese Probleme lösen solle, in sehr naher Zukunft (“in the very near future”) bekanntgegeben werden.
Bekanntlich haben wir mittlerweile Dezember und ein entsprechender Catalyst-Treiber lässt weiterhin auf sich warten. Zum aktuellen Stand der Arbeiten hat sich AMD bisher auch nicht mehr geäußert. Die Kollegen von AnandTech haben daher bei AMD nachgebohrt und endlich eine Auskunft erhalten. Demnach wurde die Veröffentlichung der Phase 2 um ungefähr zwei Monate verschoben, sodass frühestens irgendwann im Januar mit einem entsprechenden Catalyst-Treiber zu rechnen sei. Über die Gründe, die zu den Verzögerungen geführt haben, schweigt sich der Konzern aus. Hauptproblem bei der Implementierung dürfte die für höhere Auflösungen zu niedrige Bandbreite sein, welche von den CrossFire-Brücken für den Datenaustausch zwischen den GPUs bereitgestellt wird. Daher muss der PCIe-Bus hierfür verwendet werden. Problematisch scheint hierbei insbesondere das genaue softwareseitige Management des Datenaustauschs zu sein.
Von den beschriebenen Einschränkungen sind aktuell nur die Radeon R9 290X, R9 290 und R7 260X nicht betroffen, weil die verbauten GPUs “Hawaii” bzw. “Bonaire” hardwareseitig über die neue XDMA getaufte Funktionseinheit verfügen, die einen geordneten, direkten Datenaustausch zwischen den GPUs eines CrossFire-Gespanns über den PCIe-Bus sicherstellen soll. Dafür fallen die bisher notwendigen CrossFire-Brücken weg. Von AMD wurde uns die Funktionalität wie folgt beschrieben: XDMA nutzt Speicherdirektzugriffe (Direct Memory Access), über die die zweite (und ggf. dritte und vierte) GPU ihre fertig berechneten Bilddaten direkt an einen kleinen Speicherbereich im Display-Block der primären GPU sendet. Diese Daten werden dann von der Display-Engine gelesen und an die Bildschirme ausgegeben. All dies geschieht ohne Interaktion mit der CPU oder unnötiges Umherkopieren zwischen den GPUs und dem Arbeitsspeicher.
Quelle: AnandTech
Update 08:30:
Legit Reviews zitiert das Statement der PR-Abteilung von AMD zum Stand von Frame Pacing Phase 2. Demnach soll dieses Feature für alle aktuell vom Catalyst-Treiberpaket unterstützten Radeon-Grafikkarten mit einem Beta-Treiber irgendwann im Januar verfügbar gemacht werden. Frame Pacing könne dann in Kombination mit Eyefinity und UltraHD/4K-Auflösungen genutzt werden. Bleibt zu hoffen, dass AMDs Treiber-Team die Zeit nutzt, um eine solide Lösung bereits mit dem ersten Beta-Treiber auszuliefern.
“Hi – Wanted to give you a heads-up on the next update to our frame pacing solution that will be introduced to all GCN and earlier products that didn’t have it until now. Frame pacing will be enabled for CrossFire configurations running Eyefinity and UltraHD resolutions. We’re planning to post a beta driver publicly sometime in January of next year (we don’t expect any delays, but this, as always, might change).” — AMD PR
Quelle: Legit Reviews
Links zum Thema:
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