Gigabyte GA-MA790FX-DQ6
Fazit und Ergänzung
Neuer Chipsatz, neues Glück. So ähnlich sehen wohl die Gedanken der meisten Leser dieses Artikels aus. Die Frage ist nur, inwieweit sich die Erwartungen im Falle des Gigabyte GA-MA790FX-DQ6 bewahrheiten.
Fakt ist, dass das Mainboard auf einer soliden Basis steht. Trotz des Alters der ersten BIOS-Version — mittlerweile knapp 10 Wochen alt — stimmt die Stabilität und auch die Grundperformance ist auf einem akzeptablen Niveau. Natürlich sind Fehler und Probleme in diesem Entwicklungsstadium nicht auszuschließen, was sich sehr schön an der Leistungsaufnahme während des S3-Standby, sowie bei heruntergefahrenem PC zeigt.
Fakt ist auch, dass Gigabyte seit dem BIOS F1 (mit welchem unsere Tests durchgeführt wurden) rund 10 Wochen Zeit hatte, bei uns aufgetretene Fehler und Probleme durch weitere BIOS-Versionen auszumerzen. Somit ist es gut möglich, dass der ein oder andere Fehler beim offiziellen Verkaufsstart mittlerweile behoben ist. Vielleicht funktioniert die Änderung von Tras aus dem BIOS heraus mittlerweile gut? Oder die Prozessorlast bei Netzwerkverkehr fällt jetzt wesentlich niedriger aus? Liegt die Performance möglicherweise auf einem höheren Niveau? All diese Fragen können vom heutigen Standpunkt leider nicht beantwortet werden.
Ein Punkt, an dem Gigabyte definitiv nicht mehr arbeiten muss, ist die Signalqualität des Onboardsounds. In den Bewertungen dreimal Excellent, sowie zweimal Very Good sind bisher unerreicht, noch kein Kandidat konnte im Qualitätscheck derartige Werte erreichen. Selbst die bisherige Referenzmessung des Onboardsounds vom EPoX 8RDA+ mit NVIDIA-MCP sieht gegen die hervorragende Wertung des GA-MA790FX-DQ6 blass aus.
Um noch einmal hervorzuheben, dass wir es im heutigen Artikel mit einem Mainboard zu tun hatten, welches mit einem BIOS im Vorserien-Status ausgestattet war, ändern wir unsere übliche Formulierung “das hat uns gefallen/nicht gefallen” ab. Wir beschränken uns hier auf Aussage, an welchen Punkten Gigabyte noch arbeiten muss und an welchen nicht.
Daran muss nicht mehr gearbeitet werden
- Signalqualität des Onboardsound
- Stabilität
- Einstellmöglichkeiten im BIOS
Daran muss noch gearbetet werden
- Prozessorlast bei Netzwerkverkehr
- korrekte Übernahme einzelner BIOS-Einstellungen
- Leistungsaufnahme während des S3-Standby sowie bei heruntergefahrenem PC
Ergänzung
Kurz vor dem Abschluss unseres Tests “ereilte” uns BIOS-Version F2C von Gigabyte. Wie bereits erwähnt, konnten wir diese aus Zeitmangel nicht mehr testen. Nichts desto trotz können wir über einige Veränderungen mit der neueren BIOS-Version berichten.
Im Hardwareluxx-Forum konnten wir mit speedlimiter einen User ausfindig machen, welcher bereits im Besitz eines MA790FX-DQ6 ist. Er hat für uns im Rahmen seiner Möglichkeiten mit dem BIOS F2C ein paar Tests durchgeführt, dessen Ergebnisse wir natürlich nicht vorenthalten wollen.
Folgende Punkte wurden durch speedlimiter näher betrachtet:
1. Funktioniert CnQ auch bei manuell eingestellter VCore (mit BIOS F1 nur bei Einstellung “Normal”)?
Auch mit Version F2C funktioniert Cool’n’Quiet nur, wenn die Prozessorspannung auf dem Wert “Normal” steht.
2. Funktioniert die Änderung von Tras aus dem BIOS heraus?
Die Veränderung von Tras wird auch mit der neueren BIOS-Version nicht korrekt übernommen.
3. Funktioniert Wake-On-LAN bei heruntergefahrenem PC (bisher nur aus dem S1 & S3 möglich)?
Wake-On-LAN ist auch bei komplett heruntergefahrenem PC möglich.
4. Wie hoch ist die Prozessorlast bei Netzwerkverkehr?
Im Gegensatz zu der recht hohen Prozessorlast bei unserem Test kann speedlimiter von nur ~5,6 % CPU-Last berichten.
Insgesamt hat Gigabyte also mit dem neueren BIOS F2C einige Aspekte grundlegend verbessert. Jedoch sind auch jetzt noch genügend Ansatzpunkte für Optimierungen vorhanden.
Vielen Dank an dieser Stelle an speedlimiter, dass er vergleichende Tests für uns durchgeführt hat.