AMD startet Boltzmann gegen Maxwell

Lud­wig Boltz­mann war ein bedeu­ten­der öster­rei­chi­scher Phy­si­ker und Phi­lo­soph, der vor allem in den Berei­chen der Ther­mo­dy­na­mik und Sta­tis­tik gro­ße Ver­diens­te erar­bei­tet hat und als Voll­ender der klas­si­schen Phy­sik gilt. AMD ver­wen­det den Namen für eine Soft­ware­of­fen­si­ve, die ein­deu­tig gegen den Kon­kur­ren­ten NVIDIA gerich­tet ist.

Die­ser ist bekannt­lich der füh­ren­de Anbie­ter von GPU-Com­pu­ting, wes­halb vie­le Anwen­dun­gen für Hete­ro­ge­nous Com­pu­ting in der pro­prie­tä­ren Spra­che CUDA geschrie­ben sind. AMD nutzt für sei­ne Gra­fik­kar­ten die freie Spra­che Open­CL und HSA. Boltz­mann bringt eine Viel­zahl von Werk­zeu­gen und Neue­run­gen mit sich. Die HIP-Libra­ry dürf­te für das Macht­ver­hält­nis eine ent­schei­den­de Rol­le spie­len, sie ermög­licht es, CUDA-Anwen­dun­gen für AMD-Gra­fik­kar­ten zu übersetzen.

Dane­ben lässt AMD durch­bli­cken, dass man ernst­haft an die­sem Auf­ga­ben­feld inter­es­siert ist. Im Rah­men der SC15 zeig­te AMD einen C++-Compiler für sei­ne Gra­fik­kar­ten. Dies war bis­her vor allem ein Kri­tik­punkt an Open­CL, wel­ches im Gegen­satz zu CUDA kei­ne voll­stän­di­ge C++-Unterstützung bie­tet. Außer­dem kün­dig­te der Ent­wick­ler die Unter­stüt­zung von OpenMP 4.5 an.

Rund um HSA wur­den auch eini­ge Haus­auf­ga­ben erle­digt: ein 64-Bit-Trei­ber für Linux für Head­less-Ope­ra­tio­nen und eine HSA+-Runtime. Eben­so arbei­tet AMD wei­ter aktiv an der Ver­bes­se­rung von Open­CL. Die Biblio­the­ken clB­LAS und clFFT wur­den für HSA-Funk­tio­nen opti­miert und nen­nen sich nun HcBLAS und HcFFT. AMD ver­sucht mit die­ser brei­ten Auf­stel­lung mehr Ent­wick­ler auf sei­ne Sei­te zu zie­hen. Gera­de der Über­set­zer für CUDA-Anwen­dun­gen könn­te eini­ge Pro­gram­mie­rer zum Expe­ri­men­tie­ren mit AMD-Hard­ware einladen.

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