Neuer HP 255 G5 endlich mit zeitgemäßen Schnittstellen
Grundsätzlich darf sich AMD über Hewlett-Packard nicht beschweren. Während viele Notebook-Hersteller entweder gar kein Modell mit AMD-Plattform im Sortiment haben oder nur ein paar uninteressante, völlig verkonfigurierte Alibi-Modelle, hat Hewlett-Packard (HP) in den letzten Jahren praktisch jede AMD-Neuentwicklung mitgemacht (siehe “Links zum Thema” unten). Das betrifft nicht nur Notebooks, wo man Launch-Partner sowohl bei Bristol Ridge als auch bei Carrizo war, sondern auch Desktop-PCs.
Trotzdem war nicht alles Gold was glänzt, denn HP hatte die “unschöne Angewohnheit”, die Konsumenten-Reihen ihrer Laptops mit Kommunikationsschnittstellen aus dem letzten Jahrtausend zu bestücken. Was haben wir uns in diversen Meldungen nicht aufgeregt über die 100-Mbit-LAN- und 1x1-WLAN-Controller nach 802.11n-Standard. Lediglich die ProBooks wurden mit modernem Gigabit-LAN ausgestattet, waren dann jedoch wieder so teuer, dass viele Kunden in einer offenbar inhärenten Logik dachten: “Dann kann ich ja gleich das Intel-Modell nehmen.”
Überhaupt gab es bei diversen Herstellern, nicht nur bei HP, die Unart, innerhalb einer Laptop-Reihe die Varianten mit AMD-Hardware minderwertiger zu bestücken. So blieben beispielsweise entspiegelte Full-HD-Monitore oft den Intel-Versionen vorbehalten, während sich das AMD-Gegenstück mit einem pixeligen 1366x768 “Schminkspiegel” bescheiden musste. Oder der Verbau unsinniger dedizierter Grafikchips, die weniger Shader besaßen als die IGP der APU, keine SSDs und vieles mehr.
Kürzlich hat Hewlett-Packard jedoch die Serie HP 255 G5 vorgestellt, die im preissensiblen Bereich zwischen 200 und 400 EUR auf Privatkunden ohne Gaming-Ambitionen zielt. Alle Modellvarianten sind nicht mit Bulldozer-Derivaten, sondern mit Quad-Core-APUs auf Puma-Basis bestückt, in diesem Fall der letzten Inkarnation Carrizo-L, unterscheiden sich lediglich in Sachen Taktfrequenz, RAM, Laufwerk, Display und Farbe.
Neu an der Serie ist, dass HP nun endlich durchgehend Gigabit-LAN und WLAN nach ac-Standard verbaut, obwohl nicht “ProBook” auf dem Typenschild prangt. Zudem besitzen alle derzeit in Deutschland erhältlichen Varianten ein entspiegeltes Display und alle nutzen die integrierte Grafik-Einheit des Carrizo‑L, die stets 128 GCN-v2 Shader-Einheiten besitzt, je nach APU-Modell aber unterschiedlich hoch getaktet wird und daher mal Radeon R2, mal R4 oder R5 genannt wird. Auch schnelle SSDs werden als Option angeboten.
Die Preise reichen vom günstigsten Modell W4M77EA#ABD (AMD E2-7110, 4 GB RAM, 1 TB Festplatte, HD-Display, ohne OS) für derzeit 222 EUR bis zum W4M49ES#ABD (AMD A8-7410, 8 GB RAM, 256 GB SSD, Full-HD-Display, Win 7+10 Pro) für 429 EUR. Sehr ausgewogen für private Endkunden ohne Gaming-Ambitionen klingt das Modell Z2Z84ES#ABD (AMD A8-7410, 8 GB RAM, 256 GB SSD, Full-HD-Display, Win 10) für aktuell 379 EUR.
Nur mit der Verfügbarkeit hapert es derzeit noch. Viele Varianten sind momentan nur bei Notebooksbilliger.de gelistet, aber noch nicht lieferbar. Nur wenige sind überhaupt bei mehr als einem Händler im Sortiment. Ausnahme ist beispielsweise der X0N84EA#ABD (AMD A6-7310, 4 GB RAM, 1 TB HDD, Full-HD-Display, Windows 7+10 Pro), der bei zahlreichen Anbietern sofort verfügbar ist.
Links zum Thema:
- Komplett-PCs mit AMD Bristol Ridge in Deutschland verfügbar ()
- Anzahl der Notebooks mit Bristol Ridge wächst (Update) ()
- Hewlett-Packard bringt Thin-Client mit AMD-APU der R‑Serie ()
- Erste Laptops mit AMD Carrizo‑L APU in Deutschland gesichtet ()
- HP Stream Notebook mit AMD Mullins auch ohne Windows ()
- 199-Dollar-Notebook von Hewlett-Packard mit AMD Mullins-APU ()