AMD Zen Cores kleiner als Intel-Skylake-Kerne
Auf der aktuell in San Francisco stattfindenden International Solid-State Circuits Conference (ISSCC) hat AMD weitere Informationen zu seinem kommenden Ryzen-Prozessor mit Zen-Architektur preisgegeben, der Anfang März 2017 erscheinen soll. Demnach soll ein Zen-Kern mit etwa 10 Prozent weniger Die-Fläche auskommen als ein Kern des aktuellen Intel Skylake. EE Times hat dazu eine interessante Tabelle veröffentlicht:
Quelle: EE Times
Laut den Daten ist AMD in der Lage, 4 Kerne mit 8 Threads auf einer Fläche von nur 44 mm² unterzubringen – ohne I/O wohlgemerkt, also nur die Kerne selbst. Das sind 5 mm² weniger als bei Intel, obwohl GlobalFoundries’ Fertigung nach Meinung vieler Experten nicht an jene von Intel heranreicht. Während man bei den Kernen noch argumentieren könnte, dass AMD womöglich mit weniger Transistoren auskommt und Zen deswegen kleiner ist als Skylake, lassen L2- und L3-Cache keinen Zweifel daran, dass GlobalFoundries zusammen mit AMD in Sachen Packdichte offenbar ganze Arbeit geleistet hat. So benötigt Zens 8 MiB großer L3-Cache lediglich 16 mm² Fläche, Intels ebenso großer L3-Cache dagegen 19,1 mm². Ähnlich sieht das Verhältnis beim L2-Cache aus; man darf nur nicht übersehen, dass Zens L2-Cache mit 512 KiB je Core doppelt so groß ist wie Skylakes.
Zen ist AMDs erste CPU in der sogenannten 14-nm-FinFET-Fertigung und zudem der erste AMD-Prozessor mit Metal-Insulator-Metal-Technologie. AMDs Paper erläutert EE Times zufolge, dass AMD im letzten Jahr massiv an seinem kommenden Prozessor-Design gefeilt hat, um einen optimalen Kompromiss aus Energieeffizienz, Leistung und Fertigungskosten zu finden. AMDs Lösung soll etwa 15 Prozent niedrigere Schaltverluste aufweisen als aktuelle Chips. Zudem kommt AMD mit 12 Layern aus gegenüber 13 bei Intel, was den Fertigungskosten ebenfalls zugutekommen sollte.
Doch wie immer entscheidet, was am Ende dabei herauskommt. Inselbegabungen, die in der Praxis keine Vorteile bringen, gab’s in den letzten Jahren genug. Anfang März wird sich zeigen, wie gut die neue AM4-Plattform und AMDs brandneue CPU-Architektur wirklich sind.
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