ASUS ROG Zenith Extreme
Übertaktung mittels Referenztakt: HDTune
Bereits im Review zum ASUS Crosshair VI Hero haben wir uns angeschaut, wie sich die Bandbreite einiger PCIe-Geräte verwändert, wenn mittels Referenztakt übertaktet wird. Da das ROG Zenith Extreme ebenfalls die Möglichkeit bietet, den Referenztakt zu verändern, haben wir diese Betrachtung auch für das heutige Review durchgeführt. Um Werte aus dem Crosshair-Review übernehmen zu können, haben wir Einstellungen gewählt, wie wir sie bereits “damals” genutzt haben: 3,5 GHz CPU-Takt und DDR4-2666 mit Timings von 16–16-16. Das Ziel hieß, bei unterschiedlichen Werten des Referenztaktes so nah wie möglich an 3,5 GHz CPU-Takt und besagte DDR4-2666 zu gelangen. Um auch in Sachen Arbeitsspeicher Gleichstand mit dem Review vom Crosshair VI Hero herzustellen, haben wir die zuvor verbauten 64 GiB G.Skill TridentZ gegen F4-2666C15Q-16GRR getauscht. Beim ROG Zenith Extreme konnten wir diese beiden Profile nutzen (Anklicken für eine vergrößerte Version):
Bei Standard von 100 MHz waren dabei selbstverständlich alle drei PCIe-Generationen nutzbar. Bei 111 MHz lief das System automatisch mit PCIe Gen2, was sich auch nicht zugunsten von Gen3 ändern ließ. Beim Crosshair VI Hero konnten wir bekanntlich noch deutlich höher hinaus, was beim ROG Zenith Extreme leider nicht mehr möglich ist.
Und so sehen unsere Ergebnisse aus:
Zugegeben: Zwei Crucial M500 960 GByte entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand. Sie genügen jedoch, um aufzuzeigen, dass PCIe Gen1 zwischen Threadripper und X399 den Durchsatz des Raid-Verbundes limitiert – und zwar selbst bei 111 MHz Referenztakt. Gegenüber dem Crosshair VI Hero kann sich das Zenith Extreme, sofern es die gleiche Taktrate erreicht, jeweils hauchdünn in Front setzen.
SATA in allen Ehren: Heutzutage setzt der Poweruser auf M.2. Und dort sieht das Bild etwas anders aus. PCIe Gen1 für die M.2‑Anschlüsse limitiert unser Laufwerk erwartungsgemäß sehr deutlich. Es zeigt sich jedoch, dass sich das Zenith Extreme mit einigen Megabyte Rückstand hinten anstellen muss. Dank höherem Referenztakt zieht das Crosshair VI Hero letztendlich auf und davon.
Wenn wir alle Ergebnisse betrachten, also auch PCIe Gen2 und Gen3, so wird das Bild sogar noch deutlicher. Dem TR4-Flaggschiff fehlen bei gleichem Takt einige Megabyte Durchsatz. Besonders auffällig ist der Rückstand bei 100 MHz Referenztakt mit PCIe Gen3 – also der Einstellung, welche vermutlich 99 Prozent aller Nutzer einsetzen werden. Dem ROG Zenith Extreme fehlen rund 110 Megabyte Datendurchsatz auf das kleine AM4-Schwestermodell. Umgerechnet bedeutet das einen Rückstand von etwa sechseinhalb Prozent.
Wenn wir das M.2‑Laufwerk mittels Adapterkarte in einen an den Prozessor angebundenen PCIe-Slot stecken, bleibt das Bild nahezu unverändert. Die absoluten Zahlen ändern sich kaum, wieder hinkt das Topmodell dem AM4-Pendant etwas hinterher.
Wieder bestätigt sich ein recht großer Rückstand bei 100 MHz PCIe Gen3, dieses Mal sogar noch einen Tick größer als bei direkter Nutzung des M.2‑Anschlusses. Interessant hierbei ist aber der Wert bei 111 MHz PCIe Gen2: Hierbei ist die Adapterlösung im PCIe-Slot rund 75 Megabyte flotter unterwegs als die direkte M.2‑Nutzung.
Wenn wir die vorangegangenen Ergebnisse noch einmal Revue passieren lassen, so lassen sich einige Schlüsse daraus ziehen. Zum Einen wäre da das Übertakten mittels Referenztakt. Das ist in einem deutlich geringeren Umfang möglich als auf dem Crosshair VI Hero, gleichzeitig lässt sich kein (großer) Vorteil aus der Fixierung der PCIe-Generation ziehen. Wer M.2‑Laufwerke einsetzt, limitiert die Leistung der Geräte relativ schnell – und zwar, ohne etwas dagegen unternehmen zu können. Es sollte also maximal soweit mit dem Referenztakt übertaktet werden, wie der PCIe-Controller mit Gen3 laufen kann.
Zum Anderen haben wir gesehen, dass die durchschnittliche Transferleistung unserer M.2‑SSD um einige Megabyte geringer ausfällt als auf dem Crosshair VI Hero. Da nicht nur die Leistung von M.2/DIMM.2 betroffen ist, sondern auch die Leistung der PCIe-Slots, sind zwei Ursachen denkbar: Sowohl das Mainboard kann ursächlich verantwortlich sein als auch die spezielle Threadripper-Konstellation mit zwei Dies als “Lane-Lieferanten”. Mangels eines weiteren TR4-Mainboards müssen wir die Antwort (vorerst?) schuldig bleiben.
Die SATA-Anschlüsse des Mainboards laufen dagegen so, wie man das erwartet. Etwa gleichauf mit den Anschlüssen des kleinen Schwestermodells gibt es hier absolut nichts zu meckern. Zudem zeigt sich, dass speziell diese Konstellation eher theoretischer Natur ist. Denn nur wenige User werden überhaupt noch ein Raidverbund aus SATA-SSDs nutzen. Und selbst wenn, dann ist ab PCIe Gen2 die zur Verfügung stehenden Bandbreite zwischen Threadripper und X399 so hoch, dass zwei Laufwerke nicht limitiert werden können.