AMD Ryzen 3000 mit bis zu 16 Kernen?
Die offizielle Prozessor-Roadmap von AMD für die kommenden Jahre ist vorgezeichnet und soweit bekannt. Auf den Ur-Ryzen 1000 mit Zen-Architektur und 14-nm-Technologie im Jahr 2017 folgte in diesem Jahr Ryzen 2000 mit der Zen+ genannten Ausbaustufe in 12 nm, 2019 soll Zen 2 folgen, der größerere Architekturverbesserungen und eine Produktionsumstellung auf 7 nm vereinen soll und im Jahr 2020 steht Zen 3 in einem verbesserten 7‑nm-Verfahren auf der Roadmap.
Von Zen 3 wissen wir noch wenig handfestes, aber wenn es um Zen 2 geht – vermutlich dann unter dem Markennamen Ryzen 3000 geführt – werden die Gerüchte mittlerweile konkreter. Zunächst jedoch, was wir offiziell wissen:
Bzw. die aktualisierte Fassung vom Mai:
Im Chiphell-Forum, das bereits in der Vergangenheit einen guten Riecher bewiesen hat in Sachen CPU-Gerüchte, sind nun Aussagen aufgetaucht, die frühere Spekulationen bezüglich Zen 2 untermauern könnten. Demnach soll AMD die Umstellung auf 7‑nm-Fertigung und die damit einhergehenden kleineren Strukturen nicht nur für IPC-Optimierungen nutzen – was man bei verkleinerten Strukturen eben so macht: mehr Cache, tiefere Puffer und Queues, aufwändigere Vorhersagetechniken, usw., was unter dem Strich eine 10–15 % höhere IPC ermöglichen soll – sondern auch für eine Aufstockung eines Zen-2-Dies von 8 auf 16 Kerne und damit eine glatte Verdoppelung der Kernanzahl. Sofern AMD es schafft, trotz der höheren Kernanzahl auch noch die Taktfrequenz zu halten ohne die TDP explodieren zu lassen, wäre Zen 2 ein gewaltiger Schritt vorwärts. Auf einen Blick:
Zen 2 Eckdaten, 7 nm Fertigung (Gerüchte)
Sockel AM4: Ryzen 3000, Codename Matisse, bis zu 16 Kerne, bis zu 32 Threads, Dual-Channel
Sockel TR4: Ryzen Threadripper 3000, Codename Castle Peak, bis zu 32 Kerne, bis zu 64 Threads, Quad-Channel
Sockel SP3: Epyc 8000 (?), Codename Rome, bis zu 64 Kerne, bis zu 128 Threads, 1–2 Sockel, Octa-Channel je Sockel
Die Plattformen ergeben sich direkt aus dem Versprechen AMDs, sie in den nächsten Jahren für Aufrüster beizubehalten und nicht mit jeder neuen Zen-Generation auch einen neuen Sockel einzuführen. Den Threadripper könnte AMD dank der höheren Kernanzahl je Die wieder aus nur zwei (aktiven) Dies fertigen, wie es bei Threadripper 1000 der Fall war. Zu Rome gab es bereits Ende 2017 Gerüchte, dass AMD die kompaktere Fertigung für eine Verdoppelung der Kernanzahl nutzen könnte. Die damaligen Gerüchte wollten gar von einer Vervierfachung der Cachegröße wissen. Das wären 64 MiB L3-Cache je Die statt derzeit 16 MiB, bzw. 256 MiB L3-Cache für einen kompletten Rome-Prozessor. Da der GlobalFoundries-7-nm-Prozess eine Verkleinerung auf nur noch 36 % Die-Fläche gegenüber dem 14-nm-Prozess ermöglichen soll, sind die auf dem Papier utopisch klingenden Eckdaten plötzlich gar nicht mehr so abwegig.
Während Rome im Server-Bereich mit doppelter Kernanzahl und vervierfachter Cachegröße sicherlich mit offenen Armen empfangen würde, kann man jedoch diskutieren, wie sinnvoll eine weitere Erhöhung der Kernanzahl im Konsumenten-Bereich ist. Die hier verwendete Wald- und Wiesen-Software nutzt Multithreading bekanntlich sehr sparsam. Noch immer sind viele Programme im Einsatz, die gar nur einen Arbeitsthread nutzen. Auch Spiele sind nicht so einfach auf die Nutzung einer Vielzahl von Kernen zu programmieren. Da es auf der AM4-Plattform zwangsläufig auch bei Dual-Channel-RAM bleiben wird, gilt doppelte Kernzahl gleich doppelte Leistung nur im Einzelfall, wenn die Software auch tatsächlich alle 16 Kerne bzw. 32 Threads nutzen kann und die Daten, an denen herumgerechnet wird, größtenteils in die Caches passen und der Speicher nicht zum Flaschenhals wird.
Links zum Thema:
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