Globale Serverauslieferungen steigen 2018 stark — eine Chance für AMD
Laut neuesten Zahlen von Digitimes Research ist im zweiten Quartal 2018 die Anzahl der weltweit ausgelieferten Server auf 3,84 Millionen Einheiten und damit um 9,6 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Quartal gestiegen. Der Zuwachs war damit stärker als die erwarteten 8,8 Prozent und für das dritte Quartal rechnet man sogar mit einer erneuten Zunahme von 15,5 Prozent.
DigiTimes bemisst diese Zahl anhand der ausgelieferten Server-Mainboards. Etwas andere, aber auch deutlich ansteigende Zahlen kommen von Stastita.com.
Auf diese Zahlen bezieht sich die International Data Corporation. Danach legten die weltweiten Serververkäufe innerhalb eines Jahres um 20,7 Prozent auf 2,7 Millionen Einheiten im ersten Quartal 2018 zu. Gleichzeitig stieg der Umsatz im Jahresvergleich sogar um 38,6 Prozent auf 18,8 Milliarden US-Dollar.
Im zweiten Quartal 2018 sollen allein Google, Amazon, Microsoft und Facebook 18,3 Milliarden US-Dollar und damit 48 Prozent mehr als im Vorjahr für den Ausbau für den Ausbau ihrer Serverzentren für cloudbasierte Webdienste ausgegeben habe.
Auf diesen Markt zielt AMD mit seinen Epyc Serverprozessoren und laut CEO Lisa Su ist es für die Firma wichtig einen zweistelligen Marktanteil in absehbarer Zeit zu erreichen. Sie erklärte in einem Interview mit TheStreet.com, dass dies aber ein mehrjähriges Ziel wäre. Ex-Intel Chef Brian Krzanich hatte bereits vor seinem Rücktritt vor AMD gewarnt, da man im zweiten Halbjahr 2018 Marktanteile an den Konkurrenten verlieren würde und das Ziel aus gegeben, diesen bei einem Marktanteil von unter 15 bis 20 Prozent zu halten.
Analyst Toshiya Hari von Goldman Sachs sieht zweistellige Marktanteile AMDs nicht vor 2021. Der geschätzte Anteil von 2,2 Prozent in diesem Jahr, soll seinen Prognosen nach 2019 auf 5,1 Prozent und 2020 auf 9,4 Prozent steigen.
“We believe Intel’s struggles will provide a reason for customers (PC OEMs, server OEMs, Cloud Service Providers, etc.) to adopt, or at least investigate, AMD’s product,”
AMDs eigene Ziele sind dagegen ehrgeiziger. Ausgehend von einem Marktanteil in 2017 von um die 0,3 Prozent, will man diesen bereits in 2018 auf einen mittleren einstelligen Prozentanteil steigern. Forrest Norrod, Senior Vizepräsiden und Geschäftsführer der “Enterprise, Embedded, and Semi-Custom group” bei AMD bekräftigt dies gegenüber “The next Platform”. Da man die Naples (Zen1), Rome (Zen2) und Milan (Zen3) Roadmap auf eine starke Intel-Antwort hin ausgerichtet habe und nun feststellen muss, dass diese auf Grund Intels Probleme mit der 10nm-Fertigung wesentlicher verhaltener ausfallen wird, sieht er eine unglaubliche Gelegenheit für AMD.
“Our plan for the Naples-Rome-Milan roadmap was based on assumptions around Intel’s roadmap and our estimation of what would we do if we were Intel,” Norrod continues. “We thought deeply about what they are like, what they are not like, what their culture is and what their likely reactions are, and we planned against a very aggressive Intel roadmap, and I really Rome and Milan and what is after them against what we thought Intel could do. And then, we come to find out that they can’t do what we thought they might be able to. And so, we have an incredible opportunity. Rome was designed to compete favorably with “Ice Lake” Xeons, but it is not going to be competing against that chip .
With the Rome processor and process, we are going to be in an incredible position going forward.
Quellen:
Global server shipments rise 9.6Prozent in 2Q18 (Digitimes.com)
AMD Set to Crack Intel’s Lock on Data Centers (The Wall Street Journal)
AMD’S EPYC RETURN TO THE DATACENTER RING (The Next Platform)