ASUS Crosshair VIII Hero (Wi-Fi)
OC-Features
Einigen Lesern wird es sicherlich nicht entgangen sein, dass wir bei der BIOS-Betrachtung einen Bogen um viele OC-Einstellungen gemacht haben. Das war unsere volle Absicht, da wir die wichtigsten Overclocking-Features auf dieser Seite hier zusammenfassen wollten. Denn es gibt einige Möglichkeiten für Übertakter und Rekordjäger.
In den letzten BIOS-Version mit aktuellem AGESA-Code ist die Möglichkeit hinzugekommen, die vorhandenen Core Complexes (kurz CCX) der Ryzen-CPUs individuell zu takten. Im Falle unseres 3900X können wir also insgesamt vier verschiedene Taktraten festlegen, sodass jeder CCX individuell getaktet werden kann. Alle Kerne eines CCX takten dann gleich entsprechend der BIOS-Vorgabe. Es kann jedoch nur eine Spannungsvorgabe über alle CCX hinweg gemacht werden.
Seit einigen Jahren schon gibt es im BIOS der ROG-Boards die Option Performance Bias. Damit können einige beliebte Benchmarkprogramme geringfügig beschleunigt werden, sodass bessere Ergebnisse erzielt werden. Auf reale Anwendungen hat diese Einstellung jedoch keine Auswirkung, sie ist lediglich für Benchmark-Rekordjäger interessant.
Precision Boost Overdrive, kurz PBO, darf spätestens ab Ryzen 3000 natürlich nicht mehr fehlen. Hier können die Grenzen individuell eingestellt werden, nach denen sich der Prozessor beim Boost-Verhalten richtet. Werden hier höhere Limite eingestellt, so kann die CPU auch höher und/oder länger boosten und die Performance nimmt zu. Selbstverständlich auf Kosten der Leistungsaufnahme.
Wer nicht alle Einstellungen einzeln anpassen will, der sollte im Extreme Tweaker die Option Performance Enhancer verwenden. Dort lassen sich drei verschiedene Stufen einstellen, die praktisch als one-click-OC-Lösung fungieren und (zum Teil) Einfluss auf die Limite nehmen, welche hier angezeigt werden und verändert werden können.
Im Gegensatz zum Crosshair VII Hero Wi-Fi, welches wir im letzten Jahr getestet haben, hat ASUS bei den X570-Platinen (endlich!) auch vordefinierte Speicher-Einstellungen für 16-Gigabyte-Module im Angebot. Wir haben einige davon ausprobiert, auf der folgenden Seite gibt es mehr Informationen darüber.
Auch die Möglichkeit zur Anpassung des höchsten P‑States, also des höchsten Taktzustandes des Prozessors, ist wieder möglich. Während bei den Vorgängergenerationen noch mehrere Taktstufen individualisiert werden konnten, beschränkt sich ASUS aktuell auf die höchste Taktstufe. Das macht auch Sinn, da die niedrigeren Stufen nur schwer auf Stabilität hin überprüft werden können und somit viel Zeit und Energie benötigt wird, ohne signifikante Vorteile zu generieren.
Wieder mit von der Partie ist die Möglichkeit zur Deaktivierung von Kernen. Wie auch in den vergangenen Jahren stehen dabei nur symmetrische Kernkonfigurationen über alle CCX hinweg zur Verfügung.
In den Untiefen des AMD CBS-Menüs befindet sich eine Option für cTDP Control. Diese ist eher eine Option für Effizienzjäger denn für Übertakter, da die Leistungsaufnahme der CPU hiermit normalerweise auf einen fixen Wert festgesetzt werden kann und die CPU dann nicht mehr darüber hinaus takten darf.
“Normalerweise” schreiben wir deshalb, weil die Option bei uns keine Auswirkung auf das Taktverhalten unseres 3900X hatte. Ob 110, 95 oder 65 Watt — die gesetzte Grenze interessierte die CPU nicht. Diesen Sachverhalt haben wir an ASUS gemeldet, hoffentlich kann diesbezüglich nachgebessert werden.
Die letzten beiden Screenshots auf dieser Seite zeigen das BIOS-Menü zum Abspeichern von BIOS-Profilen. Diese lassen sich, wie auch in vergangenen Jahren, als Datei exportieren und später wieder importieren.
Neu mit den X570-Boards ist, dass sich die Profile auch mit späteren BIOS-Versionen importieren und nutzen lassen sollen. Das war zuletzt nicht immer gegeben, da nach Angaben von ASUS hierfür Hardware-Anpassungen an den Boards hätten vorgenommen werden müssen. Das scheint mit dem Crosshair VIII nun geschehen zu sein.