ASUS Crosshair VIII Hero (Wi-Fi)
OC-Ergebnisse
Die besten OC-Features nutzen nichts, wenn sie nicht ordentlich funktionieren. Daher haben wir praktische OC-Tests durchgeführt und deren Ergebnisse auf dieser Seite verewigt. Den Anfang macht dabei das CCX-OC-Feature.
Zur Demonstration haben wir CCX1, welcher zudem den besten Kern unseres Prozessors beinhaltet, auf 4.650 MHz getaktet und die drei anderen CCX auf Auto-Einstellungen belassen. HWiNFO64 bestätigt uns die Einstellungen und zwei separate SuperPI-Durchläufe zeigen uns, dass das Programm, welches auf CCX1 läuft, massiv schneller rechnet als die Programminstanz, der wir den letzten CCX zugewiesen haben. Zudem scheint dieses Feature sämtliche Boost-Mechanismen zu deaktivieren, da wir keinen Boost der CCX zwei bis vier feststellen konnten.
An dieser Stelle haben wir einige Speicher-Presets ausprobiert. Das Profil Daily 4133MHz 1.45v 2x8GB B‑Die funktionierte auf Anhieb problemlos. Mit einem Tick mehr Speicherspannung war es uns sogar möglich, bis zu DDR4-4400 ins Windows zu booten und den AIDA64-Speicherbenchmark laufen zu lassen. Das gelang uns sogar noch bei DDR4-4466, dort stürzte der Rechner dann aber beim Abspeichern des Screenshots ab.
Obwohl es für diese Taktrate und die Bestückung mit vier Speicherriegeln ein passendes Preset gibt (3733MHz 1.5v 4x8GB B‑Die), mussten wir für dieses Ergebnis selbst Hand anlegen. Denn der Rechner wollte mit den Einstellungen dieses Presets schlichtweg nicht booten.
Setzten wir hingegen die primären Timings auf 14–14-14–35 1T, beließen die restlichen Timings auf ihren AUTO-Werten und wählten 1,5 Volt VDimm, so startete der Rechner sauber durch und uns gelang auch der eine oder andere kurze Benchmark — und zwar im 1:1‑Betrieb von FCLK und Speichertakt. Einen Schritt mehr, also DDR4-3800, und das System verweigerte wieder den Betrieb.
Die vordefinierten Speicherprofile funktionieren also nicht immer, sind aber auch nicht als absolute Garantie gedacht. Vielmehr bieten sie einen Einstieg in das Thema und zumindest die beiden Daily-Profile für 2x8 und 4x 8 Gigabyte mit Samsung B‑Die funktionieren bei uns problemlos. Alle anderen OC-Profile dienen eher als Vorschlag, was auch die zum Teil deutlich angehobene Speicherspannung verdeutlicht (teilweise 1,80 Volt).
Last but noch least haben wir die höchste Stufe des Performance Enhancer in Verbindung mit DDR4-3600 bei Vollbestückung ausprobiert. Es stehen exakt 200 Punkte mehr im Cinebench R20 zu Buche, als das mit absoluten Standardeinstellungen und DDR4-3200 der Fall ist. Wir konnten das Gesamtergebnis damit um knapp drei Prozent steigern, während die maximale CPU Package Power während des Benchmark-Durchlaufes von ca. 145 auf ca. 179 Watt anstieg. Weniger als drei Prozent mehr Leistung bei über 23 Prozent mehr Energiebedarf.
Dieses Ergebnis zeigt zwei Dinge: Erstens ist die one-click-Lösung des Performance Enhancer durchaus funktionell und in der Lage, schnell ein paar Prozent mehr zusätliche Leistung zu generieren. Andererseits zeigt sich aber einmal mehr, dass AMD mit Zen generell und Zen 2 speziell bereits von Hause aus so nah ans Leistungslimit des einzelnen Siliziums herangeht, dass kaum noch Optimierungspotenzial besteht. Und wenn, dann ganz klar auf Kosten der Energieeffizienz.
Als absolut letzten OC-Test haben wir noch ausprobiert, wie weit wir die Referenztaktrate des Mainboards treiben können. Im BIOS sind maximal 118 MHz einstellbar, bis hierhin sind wir gekommen:
Mit eingestellten 117 MHz haben wir fast das Maximum erlangt, was einstellbar ist. Da ASUS scheinbar keinen externen Taktgenerator mehr verbaut, sind ohnehin kaum höhere Taktraten denkbar. Dieses Ergebnis hat zudem keinerlei Praxisnutzen, da wir es nur mit einiger Arbeit erreichen konnten.
Wir mussten zwingend auf eine M.2‑SSD setzen, da wir mit keiner Referenztaktrate oberhalb von 100 MHz booten konnten, bei welchem noch die SATA-SSD erkannt wurde. Zudem mussten wir sämtliche PCIe-Verbindungen auf PCIe Gen1 setzen, da es sonst zu Problemen beim Boot gekommen ist. Zusätzlich zu den nicht funktionierenden SATA-Anschlüssen sind auch noch einige USB-Anschlüsse ohne Funktion, wenn derartige Referenztaktraten genutzt werden.
Uns ist keine Übertaktung des Referenztaktes geglückt, bei welcher noch alle Ports funktionierten und es gleichzeitig keine Einschränkungen bei der PCIe-Geschwindigkeit gab. Insofern ist dieses Ergebnis zwar “nice to have”, jedoch komplett ohne Praxisrelevanz. Es bleibt ein Feature für Rekordjäger.