ASUS Crosshair II Formula (NVIDIA nForce 780a SLI)
Informationen zum NVIDIA nForce 780a SLI
Bei NVIDIAs neuem Flaggschiff für den Sockel AM2+ handelt es sich um einen Chipsatz mit einigen interessanten Features. Doch bevor wir uns diese etwas genauer anschauen, wollen wir erst einen Blick auf das Blockdiagramm des 780a SLI werfen.
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Der 780a SLI oder auch MCP72XE, ist im Grunde genommen ein Chipsatz im Single-Chip-Design. Nichts desto trotz kommt NVIDIA der klassischen North-/Southbridge-Trennung zumindest optisch recht nahe.
Die MCP72XE (Media and Communication Processor) ist mit dem Prozessor via HyperTransport 3 verbunden ist und dort finden nahezu alle Features des Chipsatzes ihr zu Hause. Dazu gehören 6 SATA-Ports, 12 USB-Ports, ein Gigabit-Ethernet sowie eine High Definition Audio-Schnittstelle.
Zusätzlich setzt NVIDIA einen Chip mit der Bezeichnung nForce 200 ein. Dieser Chip — optisch die Southbridge des Systems — beschert dem 780a die PCIe 2.0‑Fähigkeit. Über die Art und Weise, wie die beiden Chips miteinander verbunden sind, schweigen sich die technischen Dokumentationen leider aus. Da der nForce 200 jedoch auch beim nForce 780i zum Einsatz kommt und die Anbindung an den Chipsatz dort per PCI Express x16 realisiert wird, gehen wir von der gleichen Konstellation auch beim 780a SLI aus.
Das hat jedoch zur Folge, dass der Einsatz des nForce 200 sehr zweifelhaft erscheint. Da der 780a selbst “nur” PCIe in der Spezifikation 1.1 bereitstellen kann, fällt die Verbindung zum nForce 200 auch dementsprechend mit dieser Spezifikation aus. Zwar kann der nForce 200 mit den angeschlossenen Grafikkarten per PCIe 2.0 und somit doppelter Bandbreite gegenüber PCIe 1.1 kommunizieren, die Daten müssen jedoch auf dem “Rückweg” zum Chipsatz über ein 16 Lanes breites PCIe 1.1‑Interface. Der Bandbreitenvorteil von PCIe 2.0 verpufft somit.
Verbesserte CPU- und GPU-Kommunikation
Mit dem nForce 780a SLI halten zusätzlich noch zwei Verbesserungen in der CPU-zu-GPU- bzw. in der GPU-zu-GPU-Kommunikation Einzug. Dadurch sollen Latenzen verkürzt, Bandbreiten optimiert und somit die Gesamtperformance des Systems verbessert werden. Namentlich handelt es sich dabei um folgende beiden Features:
- direkte GPU-zu-GPU-Kommunikation (PWShort)
- Broadcast
PWShort
PWShort — oder auch Posted-Write Shortcut — bezeichnet die Fähigkeit des PCIe-Controllers des Chipsatzes, eine Nachricht einer GPU direkt zum Adressaten (in diesem Falle eine andere GPU) zu schicken — ohne den bisherigen Umweg über Chipsatz, CPU und Ram. Dieses Feature kommt Multi-GPU-Umgebungen zu Gute, da dadurch der Datenverkehr, welcher im Normalfall zur Synchronisation der einzelnen Framebuffer notwendig ist, drastisch reduziert werden kann. Somit wird auch der Flaschenhals zwischen nForce 780a und nForce 200 in Form des PCIe 1.1‑Interfaces entlastet, da im SLI-Betrieb die Datenpakete nicht zwingend durch dieses Nadelöhr geschleust werden müssen.
Broadcast
Unter Broadcast versteht man die Fähigkeit des Systems, einzelne Datenpakete gleichzeitig an mehrere GPUs zu schicken. Im herkömmlichen Verfahren wurde bisher für jede GPU ein separates Datenpaket geschickt, was in einer Multi-GPU-Umgebung zu einem erhöhten Datenverkehr führt. Da dabei die Daten je GPU aber sehr ähnlich bzw. teilweise gleich sind, verpufft Bandbreite, da jedes Paket faktisch mehrfach verschickt werden muss.
Mittels Broadcast gehört dies der Vergangenheit an. Daten, die an alle Grafikprozessoren gesendet werden müssen, können nun in einem Paket an alle Adressaten verschickt werden. Die Verteilung auf die einzelnen GPUs erfolgt anschließend durch den Zusatzchip nForce 200.