ASUS Beta-BIOS-Version für Cezanne?

In diesen Tagen hat ASUS für einige seiner Mainboards ein Beta-BIOS 3703 mit neuem AGESA-Code herausgegeben. Es handelt sich dabei um Versionen mit AGESA ComboV2PI 1.2.0.3 Patch C, die auf der offiziellen ASUS-Homepage noch nicht zu finden sind. Dementsprechend liegt auch kein offizielles Changelog bei. Da jedoch für kommende Woche die Markteinführung der Ryzen-5000G-APUs ansteht, also der Desktop-Versionen von Cezanne (Zen 3 plus Vega) für den Sockel AM4, liegt der Verdacht nahe, dass die neue Version die Unterstützung für Cezanne verbessert bzw. je nach Modell überhaupt erst ermöglicht. Bisher wurde Cezenne ja nur im OEM-Bereich eingeführt.
Abgesehen von den gelisteten Top-Modellen ROG CROSSHAIR VIII HERO, ROG CROSSHAIR VIII HERO WIFI, ROG CROSSHAIR VIII FORMULA, ROG CROSSHAIR VIII IMPACT und ROG CROSSHAIR VIII DARK HERO haben in den letzten Tagen auch einige einfachere Modelle wie das PRIME B550-PLUS samt Familie ein neues Beta-BIOS erhalten, mutmaßlich auch wegen Cezanne, die allerdings noch eine Version hintendran sind. Dort war es die Version 2410 Beta mit AGESA ComboV2PI 1.2.0.3 Patch B. Der einzige Eintrag im Changelog war hier “Improve system stability”, was bei ASUS aber die Standard-Formulierung ist für Fehlerbeseitigungen aller Art.
Erscheinen sollen die AMD Ryzen 5 5600G und Ryzen 7 5700G am 5. August 2021 zu Preisen (UVP) von 259 US-Dollar bzw. 359 US-Dollar. Die Straßenpreise werden von der Verfügbarkeit abhängen. Nachdem AMD den Vorgänger Renoir nicht offiziell im Retailmarkt angeboten hatte – Picasso (Ryzen 3000G) war die letzte Desktop-APU, die offziell an Endkunden verkauft wurde – ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass hier auf Nachfrageseite ein Übergewicht entstanden sein könnte. Es wird interessant sein zu sehen, ob Cezanne über Wochen hinweg ähnlich ausverkauft sein wird wie es die Desktop-CPU Vermeer bei der Markteinführung war.
Absolut gesehen sind APUs zu Preisen von 259 EUR bzw. 359 EUR natürlich keine Schnäppchen, zumindest nicht, wenn man die Prä-Ryzen-Zeit zugrunde legt, wo Kaveri-APUs für 70 EUR verkauft wurden. Aber diese Zeiten sind vorbei. Vergleicht man die Cezanne-APUs hingegen mit den Vermeer-CPUs, konkret den Ryzen 7 5700G mit dem Ryzen 7 5800X, dann sind die APUs geradezu erstaunlich günstig. Beide basieren auf der Zen-3-Architektur und haben 8 Kerne mit SMT (16 Threads). Die APU bringt aber noch eine integrierte Vega-Grafik mit, die man bei der CPU noch dazukaufen muss, was bei der aktuellen Grafikkarten-Preisen auch für Office- und Multimedia-Karten schmerzhaft ist. Einziger Vorteil von Vermeer ist der etwas höhere Turbotakt und dass er dank höherer TDP-Einstufung unter Vollast auf allen Kernen die Taktraten länger hochhalten kann. Zudem wurde bei Cezanne der L3-Cache von 32 MB auf 16 MB beschnitten, um Platz zu schaffen für die iGPU. Interessant: Cezanne ist trotz iGPU ein monolithisches Design, während Vermeer im Chiplet-Layout mit einem Compute-Die und einem IO-Die gefertigt ist.
AMD Ryzen 7 5700G | AMD Ryzen 7 5800X | |
Architektur | AMD Zen 3 | AMD Zen 3 |
Kerne /Threads | 8 / 16 | 8 / 16 |
Sockel | AM4 | AM4 |
Codename | Cezanne | Vermeer |
Basistakt | 3,8 GHz | 3,8 GHz |
Turbo | 4,6 GHz | 4,7 GHz |
L3-Cache | 16 MB | 32 MB |
iGPU | Vega 8 | - |
UVP | 359 US-Dollar | 449 US-Dollar |
Links zum Thema:
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