AMD Athlon Gold PRO 4150GE für OEM-Systeme
Der Laden läuft momentan bei AMD: Rekord-Umsatz und ‑Gewinn und beides könnte noch höher sein, wenn man den Markt mit genügend Material bedienen könnte. Da dem jedoch nicht so ist, konzentriert sich AMD seit geraumer Zeit darauf, bevorzugt jene Segmente zu bedienen, in denen am meisten Profit winkt. Das sind Server, Highend-CPUs und ‑GPUs.
Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass AMD das Einsteiger-Segment praktisch vollständig aufgegeben hat. Der günstigste verfügbare Prozessor mit aktueller Technologie ist der Ryzen 5 5600G. Doch der kostet an die 250 EUR und damit zu viel für günstige Office-PCs. Die Athlons, die noch auf Zen-1-Basis gründen, sind schon seit Monaten kaum noch zu bekommen und entsprechend teuer. Damit hat Intel mit seinen Celerons, Pentiums und Core i3 auf Alder-Lake-Basis im Bereich 50–200 EUR keine Konkurrenz. Dabei ist AMD damit groß geworden, Prozessoren mit dem besseren Preis-/Leistungsverhältnis anzubieten und den Einsteiger-Bereich zu bedienen. Man denke nur an zuletzt A8-7600 “Kaveri”, Athlon 5350 “Kabini” oder Athlon 200GE “Raven Ridge”.
Nun scheint es, als würde sich in dieser Nische etwas tun. Twitter-Nutzer @BenchLeaks hat einen AMD Athlon Gold PRO 4150GE bei Geekbench entdeckt. Geführt wird die CPU in unserer OPN-Liste als 100–000000452 schon seit Ende letzten Jahres, doch nun scheint sie sich zu materialisieren.
[GB5 CPU] Unknown CPU
CPU: AMD Athlon Gold PRO 4150GE (4C 4T)
Min/Max/Avg: 3702/3791/3786 MHz
Codename: Renoir
CPUID: 860F01 (AuthenticAMD)
Scores, vs AMD 5800X
Single: 1098, ‑36.5%
Multi: 3728, ‑65.3%https://t.co/q0Xwo1w7ce— Benchleaks (@BenchLeaks) February 9, 2022
Der CPUID nach handelt es sich dabei um einen Renoir, also eine Zen-2-basierende APU. Um das Modell von jenen abzugrenzen, die es schon gibt oder gab, segelt es unter Athlon-Flagge nicht unter Ryzen-Flagge. Zudem wird dem CPU-Part SMT verwehrt, besitzt 4 Kerne und 4 Threads, die im Bereich um 3,7 GHz herum takteten während des Benchmarks. Laut unseren Informationen (siehe unsere OPN-Liste) beträgt die Basistaktrate 3,3 GHz.
Renoir für Desktop erschien schon 2020 nicht offiziell für Endkunden. Sämtliche Modelle wie der AMD Ryzen 3 4300G oder Ryzen 5 PRO 4650G gingen an OEMs. Von dort schafften es letztlich einige als Tray-Versionen doch auf den Endkunden-Markt. Attraktiv sind sie dort unter den aktuellen Marktbedingungen jedoch nicht. Selbst der kleine Ryzen 3 4300G kostet derzeit an die 200 EUR, der Ryzen 7 PRO 4750G sogar über 320 EUR. Zum Vergleich: der brandneue Intel Core i3-12100 “Alder Lake” (4C/8T) ist für 140 EUR zu haben und deutlich schneller als der 4300G. Und darunter bietet Intel ebenfalls auf Alder-Lake-Basis noch den Pentium Gold (2C/4T) und den Celeron (2C/2T) an, letzter ist für gerade einmal 50 EUR zu haben und bietet auch die Alder-Lake-typische hohe Single-Thread IPC. Grenzwertig ist er aber trotzdem für aktuelle Windows-10- oder 11-Systeme, da er nur 2 Kerne besitzt und kein SMT unterstützt. Der deutlich rundere Pentium ist in Deutschland noch nicht gelistet, dürfte aber unter 100 EUR kosten. Irgendwo dort in diesem Bereich zwischen Celeron und Pentium müsste der AMD Athlon PRO 4150GE preislich landen, um mit seiner nicht mehr ganz taufrischen Technologie interessant zu sein.
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