ASUS rüstet Renoir- und Vermeer-Support bei A320-Mainboard nach
Ursprünglich wollte AMD die neuen Zen-3-Prozessoren Ryzen 5000 “Vermeer” nur auf den Mainboards mit einem 500er Chipsatz unterstützen, also A520, B550 und X570. Offizielle Begründung damals: die BIOS-Chips sind zu klein, um vom Bristol Ridge aufwärts alle in der Zeit erschienenen Sockel-AM4-CPUs und ‑APUs unterstützen zu können. Nach einem ordentlichen Shitstorm in der Community ruderte AMD jedoch zurück und bot zumindest für die 400er-Mainboards ebenfalls Vermeer-Support an, wenn auch etwas verzögert. Aber bei den Boards mit 300er Chipsatz blieb AMD hart.
Kürzlich machte in der Gerüchteküche die Runde, dass einige Mainboard-Hersteller geneigt sein könnten, aktuelle CPUs nachträglich doch noch für ihre alten Mainboards zu unterstützen, um die Halbleiterknappheit an dieser Stelle etwas zu entzerren. Ob das der Grund für den Umschwenk war, ist nicht bekannt, jedoch ist Leser tom1tom im Forum aufgefallen, dass ASUS für das Prime A320M‑K ein neues BIOS veröffentlich hat, das es in sich hat:
Version 5862
2021/11/05 10.53 MBytes
PRIME A320M‑K BIOS 5862
1. Update AGESA V2 PI 1.2.0.3C to add more new processors support
2. Remove Bristol Ridge (AMD 7th Gen A‑series/ Athlon™ X4 series) processors support”
Wie man sieht, hat ASUS dem Mainboard eine aktuelle AGESA-Version V2 PI 1.2.0.3C spendiert, V2 wohlgemerkt, die normalerweise nur auf 500er Mainboards verwendet wird. Und tatsächlich findet man in der CPU-Support-Liste des Herstellers nun auch die Zen-3-CPUs der Vermeer-Familie, z.B. AMD Ryzen 7 5800X. Im selben Aufwasch hat ASUS auch gleich noch den Renoir-Support nachgerüstet, z.B. für AMD Ryzen PRO 4750G.
Cezanne, z.B. AMD Ryzen 5 5600G, scheint es nicht in den Support-Status geschafft zu haben, zumindest fehlen die 5000G auf der CPU-Liste. Nachtrag: wie Crashtest herausgefunden hat befindet sich der Cezanne-Support im BIOS, dennoch fehlen die APUs auf der CPU-Support-Liste. Stattdessen ist tatsächlich der Support für sämtliche Bristol-Ridge APUs und CPUs entfernt worden. Anwender, die diese im Einsatz haben, z.B. A12-9800, dürften das BIOS-Update natürlich nicht durchführen, sonst fährt das System anschließend nicht mehr hoch.
Wieviele Mainboards ASUS auf diese Weise nachzurüsten gedenkt, muss sich zeigen. Bei einer ersten Stichprobe wurde auch das Prime A320M‑E und A320M‑A entdeckt. Das eigentlich höherwertige B350M‑A hingegen hat bisher kein Update erhalten, auch die ATX-Mainboards wie B350-PLUS oder X370-Pro nicht.
Links zum Thema:
- ASUS Beta-BIOS-Version für Cezanne? ()
- BIOS-Versionen mit AMD AGESA Combo-AM4v2Pi 1.2.0.1 Patch A sollen USB-Probleme angehen ()
- AMD AGESA Combo-AM4v2Pi 1.2.0.2 soll USB-Probleme beheben ()
- AGESA Combo-AM4v2PI 1.0.0.2 und Combo-AM4 1.0.0.6 aufgetaucht ()
- AMD rudert zurück: Zen 3 doch auch auf älteren Mainboards ()