Die neuen Ryzen 5000 sind da
Wie angekündigt hat AMD gestern einige neue Ryzen-5000-Modelle auf den Markt gebracht. Es handelt sich dabei nach wie vor um Zen-3-Technologie in 7 nm, im Prinzip also um bekannte Technik. Allerdings musste AMD handeln, da man insbesondere im unteren Marktsegment kaum noch konkurrenzfähige Gegenspieler zu den Intel Alder-Lake-Prozessoren hatte. Folgende Modelle wurden vor kurzem angekündigt und gestern eingeführt:
Model | Architecture | Cores / Threads | Boost4 / Base5Frequency (GHz) | Total Cache(MB) | TDP(Watts) | PCIE®Support | Cooler | Price(USD SEP) |
AMD Ryzen™ 7 5700X | “Zen 3” | 8 / 16 | Up to 4.6 / 3.4 | 36 | 65W | Gen 4 | N/A | $299 |
AMD Ryzen™ 5 5600 | “Zen 3” | 6 / 12 | Up to 4.4 / 3.5 | 35 | 65W | Gen 4 | WraithStealth | $199 |
AMD Ryzen™ 5 5500 | “Zen 3” | 6 / 12 | Up to 4.2 / 3.6 | 19 | 65W | Gen 3 | WraithStealth | $159 |
AMD Ryzen™ 5 4600Gwith AMD Radeon™ graphics | “Zen 2” | 6 / 12 | Up to 4.2 / 3.7 | 11 | 65W | Gen 3 | WraithStealth | $154 |
AMD Ryzen™ 5 4500 | “Zen 2” | 6 / 12 | Up to 4.1 / 3.6 | 11 | 65W | Gen 3 | WraithStealth | $129 |
AMD Ryzen™ 3 4100 | “Zen 2” | 4 / 8 | Up to 4.0 / 3.8 | 6 | 65W | Gen 3 | WraithStealth | $99 |
Um diese Modelle zu realisieren, hat AMD verschiedene Wege beschritten. Die Modelle Ryzen 7 5700X und Ryzen 5 5600 sind einfach nur im Takt begrenzte Varianten der bereits existierenden Ryzen 7 5800X und Ryzen 5 5600X. Beim 5700X geschieht dies über die TDP. Hier stehen nur noch 65 W zu Buche, während der 5800X in der 105-W-Klasse eingeordnet ist. Beim 5600 ist die TDP-Klasse die gleiche wie beim 5600X. Womöglich kommen hier aber etwas schlechtere Dies zum Einsatz, die das TDP-Limit nur mit etwas weniger Taktrate schaffen. Wenn die Daten bei den Preisvergleichsdiensten korrekt sind, kommen hier ausnahmslos die neuen Vermeer mit B2-Stepping zum Einsatz.
Ganz anders der Ryzen 5 5500. Dieses Modell basiert nicht auf Vermeer, sondern auf der APU Cezanne, ist praktisch ein Ryzen 5 5600G mit deaktivierter iGPU und etwas niedrigerem Takt. Das bedeutet aber Einschränkungen: der L3-Cache ist nur halb so groß wie bei den Desktop-CPUs und es gibt kein PCI-Express 4.0. Zudem ist der PEG-Slot nur mit 8 Lanes angebunden. Das sollte bedacht werden, wenn man zu diesem Modell greift.
Der Ryzen 5 4600G war aus dem OEM-Bereich und durch das Schwestermodell Ryzen 5 PRO 4650G bereits bekannt. Es handelt sich um einen Renoir, also einer APU noch auf Zen-2-Basis. Das gilt auch für die Modelle Ryzen 5 4500 und Ryzen 3 4100, wobei dort jeweils die iGPU deaktiviert ist, Renoir‑X genannt. Dafür besetzt man damit wieder Preissegmente, die in den letzten Monaten, im Prinzip seit Ende 2020 faktisch aufgegeben worden waren.
Die Straßenpreise der neuen Modelle liegen in EUR aktuell knapp über der UVP in US-Dollar, wobei die Dollarwerte wie üblich Nettobeträge sind. Ein bißchen werden sich die Preise sicherlich noch setzen. Bei der Lieferbarkeit sieht es zum Zeitpunkt dieser Meldung zumindest bei den großen CPUs gut aus. Ryzen 7 5700X und 5600 sind überall lagernd. Nur die kleinen Renoir‑X, 4500 und 4100, sind derzeit nur gelistet aber noch nicht lieferbar. Hier geben die Händler 12.04.2022 als Lieferdatum an.
Damit hat AMD die Ankündigung weitestgehend umgesetzt. Nun warten wir auf den neuen Ryzen 7 5800X3D mit stacked 3D-V-Cache, der am 20.04.2022 erscheinen soll.