Mainboard: ASUS Crossblade Ranger
Layout
Das ASUS Crossblade Ranger kommt im typischen Republic-of-Gamers-Farbschema daher. Schon auf den ersten Blick fallen die für den Sockel FM2+ ungewöhnlich großen Kühlkörper auf den Spannungswandlern sowie auf dem Fusion Controller Hub A88X (FCH) auf. Das ROG-Logo ist ebenfalls verewigt.
In L‑Form sammeln sich um den Sockel des Crossblade Ranger die Spannungswandler, die von einer massiven Kühlkonstruktion abgedeckt werden. Auch die Drosseln (Chokes) sind mit kühlenden Gehäusen ausgestattet. Die Feststoffkondensatoren im Sockelbereich sprechen ebenso für eine höhere Lebensdauer oder höhere Leistungsreserven im Vergleich zu Elektrolytkondensatoren.
In der oberen linken Ecke befindet sich erwartungsgemäß der 8‑polige EPS-Stecker (12 V) für die direkte (Strom-)Versorgung der CPU.
Die vier RAM-Slots sind für den Einsatz von DDR3-Speicher vorgesehen und sollen effektive Frequenzen bis zu 2666 MHz vertragen können. Obwohl das Mainboard theoretisch für den Einsatz geeignet ist, muss auch die verwendete CPU oder APU mitspielen. Der in die Prozessoren integrierte Speichercontroller limitiert die Taktraten eher als das Mainboard, zumal nur die K‑Versionen (ehemals Black Edition) einen freien Speicher-Multiplikator besitzen.
Oberhalb der RAM-Slots positioniert ASUS die beiden CPU-Lüfter-Anschlüsse, die die Anpassung der Lüfterdrehzahl sowohl über die Spannung als auch die Pulsweitenmodulation (PWM) ermöglichen.
Auf der rechten Seite sehen wir die 24-polige ATX-Buchse und darunterliegend eine interne USB‑3.0‑Buchse. Diese wird über den Fusion Controller Hub (A88X) angebunden, während extern am Backpanel jeweils zwei Buchsen vom FCH A88X und vom verlöteten ASMedia ASM1042A bedient werden. Die acht SATA-6Gb/s‑Buchsen sind allesamt abgewinkelt ausgeführt.
Die obere rechte Ecke müssen wir noch einmal im Detail beleuchten. Neben dem verlöteten Digi+ ASP1103 sehen wir eine große Q‑Code-Anzeige. Die zweistellige Anzeige ermöglicht dank der Darstellung von POST-Codes die Diagnose bei Problemen. Den großen internen Power-Button kennen wir bereits von früheren ASUS-ROG-Mainboards, er ist vor allem für Tester ohne ein Gehäuse interessant/praktisch. Darunter befinden sich ein kleiner Reset-Taster sowie
- Messpunkte für ein Multimeter (APU, VDDA, FCH, CPU, DRAM, VDDNB),
- ein Jumper und ein Schiebeschalter für den LN2-Mode (für den Betrieb mit flüssigem Stickstoff, um Kaltstart-Probleme zu umgehen) und
- der MemOK-Button, um automatisch Speicher-Probleme zu beheben.
Im unteren Bereich des Mainboards sehen wir hinsichtlich der Erweiterungskartenslots einen Mix aus dem älteren PCI- und dem aktuellen PCIe-Standard. Dabei ist zu beachten, dass PCIe 3.0 nur mit aktuellen APUs (Codename Kaveri) nutzbar ist. Für ältere APUs wird auf die Revision 2.0 zurückgegriffen. Das Crossblade Ranger bietet somit: zweimal PCIe 2.0 x1, zweimal PCIe 2.0/3.0 x16 (entweder x16 oder x8/x8 bei CrossFireX-Nutzung), einmal PCIe 2.0 x16 (nur mit 4 Lanes angebunden) und zwei PCI-Ports. Letztere können heute noch für Soundkarten, TV-Karten oder ähnliches genutzt werden. Oberhalb der Erweiterungskartenslots befindet sich der Header für den Gehäuselüfter 1, der sich wie die anderen Lüfter auch über Spannung und Pulsweitenmodulation (PWM) steuern lässt.
In der unteren linken Ecke platziert ASUS den Realtek ALC1150, der für die Audioausgabe und ‑aufnahme verantwortlich ist und mit hochwertigen Elektrolytkondensatoren aufgepeppt wurde. Der SupremeFX-Schriftzug weist auf die höhere Qualität hin. Ob der Chip tatsächlich höheren Erwartungen gerecht werden kann, haben wir angetestet und wir werden im entsprechenden Kapitel ein paar Worte darüber verlieren.
Im Dunkeln wird das Gehäuse über dem Soundchip sowie die Verbindung zu den Audio-Buchsen rot beleuchtet. Über das BIOS/UEFI lässt sich die Beleuchtung deaktivieren.
Die untere Kante reiht etliche Anschlüsse auf. Von links nach rechts bietet das ASUS Crossblade Ranger folgende Header:
- Front-Audio,
- Trusted-Platform-Modul,
- ROG_EXT (für eine optionale ROG-Bedieneinheit, die dem Crossblade Ranger nicht beiliegt), der gleichzeitig als USB‑2.0‑Port agiert (USB78),
- Gehäuselüfter 2,
- zwei USB‑2.0‑Header (USB34 und USB56) sowie
- die bekannten Header für die Frontbedienelemente (Power, Reset, System-LED und HDD-LED).
Dazwischen liegen Taster zum Zurücksetzen des BIOS/UEFI (CLR_CMOS) sowie für die Features Soundstage und Keybot. Auffällig ist der gesockelte UEFI-Chip vom Typ Winbond 25Q64FVAIO 1419. Bei einem missglückten Flash-Versuch lässt sich somit auch ohne Einschicken des kompletten Mainboards etwas tun.
Auf der Rückseite des ASUS Crossblade Ranger sehen wir, dass Aluminium-Streifen die Halterung der Spannungswandler-Kühlkörper komplettieren. Optisch wirkt das Crossblade Ranger auch aus diesem Blickwinkel hochwertig.
Das Backpanel bietet (von ASUS-ROG-Mainboards) bekannte Elemente. Zweimal USB 2.0, viermal USB 3.0 und ein kombinierter PS/2‑Anschluss stellen die Verbindung zur Peripherie sicher. Die Videoausgabe kann sowohl analog als auch digital erfolgen. Eine VGA‑, eine DVI-D- sowie eine HDMI‑1.4‑Buchse stehen zur Verfügung. Für die Audio-Ausgabe stehen sowohl digitale als auch analoge Schnittstellen zur Verfügung. Digital ist die Ausgabe über einen optischen S/PDIF-Port und den HDMI-Port möglich, analog sehen wir sechs 3,5‑mm-Klinkenbuchsen (7.1). Der Gigabit-LAN-Port wird mittels Intel-Controller realisiert (iC12 1415BTP WGI211AT).
Der am Backpanel vorhandene Clear-CMOS-Button zum Zurücksetzen des BIOS/UEFI ist in unseren Augen zwiespältig zu beurteilen. Auf der einen Seite muss man bei Bedarf nicht das Gehäuse öffnen, andererseits kann man beim Anstecken eines USB-Steckers direkt daneben versehentlich auf den Button kommen.
Weitere Komponenten, die nicht explizit erwähnt wurden, möchten wir euch nicht verschweigen:
- Nuvoton NCT6791D (I/O‑Chip)
- ASMedia ASM1480 (High Speed Digital Switch)
- Nuvoton 3941S‑A 414GA (Lüftersteuerung)
- ASMedia ASM1042A (USB‑3.0‑Controller)
- ICS 9LPRS477DKL (Taktgenerator)
- Digi+ ASP1103
- Digi+ VRM EPU ASP1107 (Spannungsregulierung)