DirectX 12: Erste Ergebnisse weisen hohes Plus für AMD-Hardware auf
Dass DirectX 12 für AMD ein großer Gewinn sein könnte, ließ der kleinere x86-Riese selbst schon durchblicken. Mit Ashes of Singularity ist ein erstes Spiel mit DirectX-12-Untersützung in die Pre-Beta-Phase gegangen und prompt haben sich einige Kollegen auf das Stück Software gestürzt um einen Ausblick auf die neue Microsoft-API zu geben. Die Ergebnisse sind dabei unterschiedlich. Wir haben sie für euch ein wenig aufgearbeitet.
FullHD | HD+ | ||||||
DX 11 | DX 12 | δ | DX 11 | DX 12 | δ | ||
PCGH | Radeon R9 Fury X | 20,9 | 33,2 | 59% | 17,8 | 22,5 | 26% |
Geforce GTX 980 Ti | 37,4 | 38,1 | 2% | 24,9 | 24,4 | -2% | |
Computerbase | Radeon R9 Fury X | 27,8 | 47,7 | 72% | 24,2 | 32,5 | 34% |
Geforce GTX 980 Ti | 42,1 | 47 | 12% | 32,1 | 30,2 | -6% | |
Hexus | Radeon R9 390X | 28,3 | 49,5 | 75% | 28,8 | 44,1 | 53% |
Geforce GTX 980 | 49,8 | 44,9 | -10% | 43 | 39,4 | -8% |
Während die beiden deutschsprachigen Publikationen jeweils FullHD und UltraHD mit der Radeon R9 Fury X und Geforce 980 Ti getestet haben, hat Hexus statt UltraHD 1600p und kleinere Grafikkarten getestet. Wir haben exemplarisch die hohe Detailstufe in die Tabelle aufgenommen. Andere Webseiten haben sich ebenfalls mit der Leistungssteigerung bei CPUs auseinandergesetzt. Hier konnten kleinere Prozessoren wie Intels i3 und AMDs APUs zu den großen i7-Plattformen deutlich aufschließen. Betrachten wir nüchtern die obenstehende Tabelle erkennt man recht deutlich, dass AMDs Grafikkarten um 60 bis 70 % bei FullHD zulegen können, bei höheren Auflösungen nimmt der Leistungszuwachs zwar ab, ist aber mit 25 % und mehr immer noch beachtlich. Nvidia läuft bei FullHD mit ‑10 bis +12 % irgendwo auf der Stelle, während man bei höheren Auflösungen mit ‑8 bis ‑2 % eindeutig Leistung verliert. An dieser Stelle brandet aktuell ein Streit durchs Internet. Der Spieleentwickler Oxide Games und AMD bestehen darauf, dass trotz der frühen Version des Spiels, die API vernünftig eingepflegt ist und der Benchmark durchaus einen Ausblick auf die zukünftige Spielleistung von DirectX 12 ist. Das schlechte Abschneiden von Karten aus Nvidias Lager schiebt man auf einen schlechten Treiber. Das sieht der Grafikkartenhersteller anders, der Treiber sei vollkommen DirectX-12-tauglich, der Benchmark sei hingegen unausgereift. Die Wahrheit dürfte irgendwo dazwischen liegen. Computerbase analysiert, dass die Karten von Nvidia vor allem mit hohen Draw-Calls Probleme hätten.
Betrachtet man die sagenhaften Zugewinne der AMD-Hardware kann man den Spieß allerdings auch umdrehen. Die Karten sind unter DirektX 11 viel zu langsam. Verglichen mit anderen Titeln müssten sie näher an der GTX 980 Ti bzw GTX 980 liegen. Hier hat Nvidia wohl deutlich bessere Entwicklungsarbeit beim DirectX-11-Pfad geleistet als AMD. Eine realistische Betrachtung der neuen Gaming-API DirectX 12 ist damit nicht möglich. Zum einen scheinen Nvidias Hard- und/oder Software mit dem Benchmark unter DirectX 12 nicht rund zu laufen, zum anderen hat AMD offensichtlich beim Treibersupport für die DirectX-11-Ausführung geschlampt.