ASUS ROG Zenith Extreme
BIOS — Fortsetzung 2
Natürlich lassen sich auch bei Threadripper Kerne deaktivieren. Zu finden ist die entsprechende Option “Advanced”, “AMD CBS”, “Zen Common Options”, “Core/Thread Enablement”, wobei vor der Freigabe für das Menü ein Hinweis bestätigt werden muss. Der Hinweis besagt, dass der S3-Standby nicht funktioniert, wenn Kerne deaktiviert werden.
Wie bei Ryzen lassen sich die Kerne nur symmetrisch über die CCX verteilt deaktivieren. Entweder, auf allen CCX ist die gleiche Anzahl an Kernen aktiv, oder ein CCX wird komplett deaktiviert. Die einzelnen Einstellmöglichkeiten sind zudem etwas irreführend, da die Optionen denen eines “normalen” Ryzen 7 entsprechen. Wählt man beispielsweise “TWO (2 + 0)”, so wird dies schlichtweg auf beide Dies angewandt und man hat effektiv vier aktive Kerne zur Verfügung.
In den “DF Comman Options” unter “AMD CBS” befindet sich die Option “Memory interleaving”. Wer hier den Wert “Channel” setzt, der aktiviert die NUMA-Einstellung des Systems. Speicherzugriffe werden dann unterschiedlich schnell ausgeführt, was einigen Anwendungen aber zugute kommt. Mehr zu den Auswirkungen auf die Performance kann in unseren beiden Threadripper-Reviews nachgelesen werden.
Im Reiter “Monitor” lassen sich alle wichtigen Spannungen, Temperaturen und Lüfterdrehzahlen ablesen. Wie auch bei Ryzen selbst gibt es bei Threadripper Meldungen darüber, dass die angezeigten Temperaturen nicht korrekt sind. Und auch wir können zumindest merkwürdige Begebenheiten bestätigen. So wird im Screenshot oben eine CPU-Temperatur von 22 Grad Celsius angezeigt. Ganz rechts im Hardware Monitor stehen jedoch 33 Grad Celsius. Die Temperatur der Spannungsversorgung sowie der PCH betragen laut Screenshot 0 Grad Celsius. Und das alles bei einer Raumtemperatur von etwa 20 Grad. Kurzum: Auf die Temperaturwerte im BIOS kann man sich leider nicht immer verlassen. Allerdings sei zur Ehrenrettung von ASUS gesagt, dass das Thema der CPU-Temperaturen nicht Board-spezifisch ist, sondern auch von Nutzern anderer Mainboards bemängelt wird.
Das Untermenü “Q‑Fan Configuration” ist am unteren Ende des “Monitor”-Tabs zu finden. Dort lassen sich alle Lüfteranschlüsse regeln sowie ein Tuning durchführen, welches die angeschlossenen Lüfter auf optimale Einstellungen hin überprüft.
Wie seit längerer Zeit üblich, integriert ASUS sein EZ Flash-Tool im BIOS, sodass der BIOS-Flash mit wenigen Tastendrücken ausgeführt werden kann. Dabei kann der Nutzer zwischen dem Update von einem Datenträger aus wählen oder aber das aktuelle BIOS aus dem Internet herunterladen. “ASUS EZ Flash 3 Utility” ist dabei im Reiter “Tool” zu finden.
Ebenfalls im Reiter “Tool” beheimatet, lassen sich mittels “ASUS Overclocking Profile” bis zu acht Einstellungsprofile abspeichern, bei Bedarf wieder laden und sogar auf einen USB-Stick exportieren (und natürlich auch wieder importieren).
Mit “ASUS SPD Information” steht unter “Tool” ein weiteres Informationsprogramm zur Verfügung. Pro eingesetztem Speicherriegel lassen sich die im SPD des Speichersticks hinterlegten Einstellungen anzeigen.
Wer sich unsicher ist, mit wieviel PCIe-Lanes die verbaute GPU läuft, der kann das Menü “Graphics Card Information\GPU Post” aufsuchen. Dort werden alle Erweiterungssteckpläzte angzeigt und Informationen zu den darin verbauten Steckkarten gegeben. In unserem Fall läuft alles, wie es soll: Zwei NVIDIA-Grafikkarten laufen mit jeweils 16 PCIe-Lanes. Die anderen Steckplätze sind unbenutzt.
Alles in Allem ist das BIOS des ASUS ROG Zenith sehr umfangreich, aber aufgeräumt. Wir vermissen nichts und fanden uns von Anfang an gut zurecht. Das wird auch jedem so gehen, der in der Vergangenheit bereits einen Blick in das AM4-BIOS eines ASUS-Mainboards geworfen hat. Dennoch ist nicht alles Gold, was glänzt: Es darf ruhig mehr für die Nutzer von 16-Gigabyte-Speicherriegeln getan werden und auch eine korrekte(re) Anzeige einiger Temperaturen wäre wünschenswert.