AMD Ryzen Threadripper 2990WX im Planet-3DNow!-Review

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Benchmarks bei Standardtakt: Spiele

Bevor wir mit den Ergeb­nis­sen eini­ger Spie­le-Bench­marks begin­nen, müs­sen wir an die­ser Stel­le ein klei­nes Vor­wort loswerden.

In den Launch-Reviews der Thre­ad­rip­per-2000-Serie wur­de dem 2990WX in der Regel eine schlech­te Spiele­leis­tung beschei­nigt und dies oben­drein meist damit begrün­det, dass der inter­ne Auf­bau der CPU ungüns­tig für Spie­le ist. Zwar ist dar­in sicher­lich etwas Wahr­heit ent­hal­ten, es ist jedoch nicht der Grund für das schlech­te Abschneiden.

Wie sich schnell nach dem Launch her­aus­stell­te, ist der NVI­DIA-Trei­ber der Schul­di­ge dafür. Fast alle Redak­tio­nen haben näm­lich mit NVI­DIA-Gra­fik­kar­ten getes­tet und sind auf einen Umstand getrof­fen, wel­cher so nicht zu erwar­ten war: Die damals ver­füg­ba­ren Trei­ber hat­ten alle ein Pro­blem, wenn 64 Threads zur Ver­fü­gung stan­den. Genau dann brach die 3D-Leis­tung ein, was zu hef­ti­gen Leis­tungs­ver­lus­ten gegen­über dem Vor­gän­ger bzw. auch dem 2950X geführt hat.

Lei­der hat kaum eine Redak­ti­on Nach­tests ange­stellt, als die­ser Sach­ver­halt in der brei­ten Öffent­lich­keit publik wur­de. Da wir auf­grund feh­len­der Bemus­te­rung von AMD kei­nen Zeit­druck bei der Erstel­lung des Reviews hat­ten, haben wir uns die Zeit genom­men und ver­schie­de­ne Kon­stel­la­ti­on geprüft. Einer­seits haben wir NVI­DI­As feh­ler­be­rei­nig­ten Trei­ber 399.24 ver­wen­det, ande­rer­seits haben wir auch NVI­DI­As feh­ler­be­haf­te­ten Trei­ber 398.82 ein­ge­setzt und Ergeb­nis­se mit 63 akti­ven Pro­zess­or­th­reads gene­riert. In den fol­gen­den Dia­gram­men der 3D-Bench­marks sind des­halb gleich drei Ergeb­nis­se des 2990WX verewigt.

Vorschaubild Metro Last Light Redux

Der in METRO Last Light Redux inte­grier­te Bench­mark läuft bei drei Wie­der­ho­lun­gen knapp neun Minu­ten. Wir nut­zen die Auf­lö­sung von 2560x1440 und set­zen dabei auf die im obi­gen Screen­shot dar­ge­stell­ten Qua­li­täts­ein­stel­lun­gen. Im Schnitt lan­den wir mit die­sen Set­tings bei rund 70 berech­ne­ten Bil­dern pro Sekunde.

Standardtakt: Metro Last Light Redux

GeForce 398.82 bil­det mit 64 Threads abge­schla­gen das Schluss­licht. Nimmt man nur einen Thread weg, so lan­det das Ergeb­nis mit glei­chem Trei­ber plötz­lich dort, wo es auch mit dem feh­ler­be­rei­nig­ten GeForce 399.24 zu fin­den ist. Zwar ist der 1950X rund zwei­ein­halb Pro­zent schnel­ler, anders als rund 14 Pro­zent Rück­stand mit fal­schem Trei­ber ist das jedoch kein Beinbruch.

Vorschaubild Arma3

Arma ist eine äußerst belieb­te Mili­tär-Simu­la­ti­on, wel­che dank Mod­ding-Mög­lich­keit eine gro­ße Com­mu­ni­ty besitzt. Die in Arma ver­wen­de­te Engi­ne besitzt jedoch eine äußerst spe­zi­el­le Per­for­mance-Cha­rak­te­ris­tik. Mehr CPU-Takt, mehr Spei­cher­takt, bes­se­re Spei­cher­ti­mings, bes­se­re Spei­cher­la­ten­zen: Arma reagiert so ziem­lich auf alle Per­for­mance-rele­van­ten Para­me­ter eines PCs – nur nicht auf mehr CPU-Ker­ne. Wol­len wir doch ein­mal schau­en, wie sich ein Thre­ad­rip­per 2990WX im Bench­mark schlägt. Für den Bench­mark nut­zen wir die Erwei­te­rung YAAB — Yet Ano­ther Arma Bench­mark, wel­che in 2560x1440 und der Vor­ein­stel­lung “Very High” durch­lau­fen wird.

Standardtakt: Arma 3 Y.A.A.B.

Wie­der zeich­net GeForce 398.82 ein ver­hee­ren­des Bild. Statt einem sat­ten Per­for­mance-Plus durch schnel­le­ren Spei­cher steht ein Rück­stand von über vier Pro­zent zur Debat­te. Deak­ti­viert man einen Thread oder setzt GeForce 399.24 ein, so kommt der schnel­ler ange­bun­de­ne Spei­cher deut­lich zur Geltung.

Vorschaubild Rise Of The Tomb Raider

Das mitt­ler­wei­le vor­letz­te Aben­teu­er von Lara Croft in Form von Rise Of The Tomb Rai­der bie­tet einen inte­grier­ten Bench­mark, wel­chen wir in 2560x1440 mit dem Very-High-Pre­set durch­lau­fen haben. Wir haben hier­für die Stan­dard­ein­stel­lung DirectX 11 ver­wen­det. Zum Beginn unse­rer Tests war Shadow Of The Tomb Rai­der noch nicht ver­füg­bar, wes­halb wir auf den Titel von 2015 gesetzt haben.

Standardtakt: Rise Of The Tomb Raider

Auch, wenn wir uns wie­der­ho­len: GeForce 398.82 gibt kei­ne gute Figur ab. Erst mit manu­el­lem Ein­griff ist die Leis­tung dort, wo man sie erwar­ten kann – näm­lich auf Augen­hö­he mit dem 1950X.

In allen drei von uns genutz­ten Titeln zeigt sich damit das glei­che Ver­hal­ten: Ein feh­ler­be­haf­te­ter Gra­fik­kar­ten­trei­ber sorgt dafür, dass ein gutes Stück Leis­tung ver­lo­ren geht. Mit manu­el­ler Kon­fi­gu­ra­ti­on der Thre­a­dan­zahl bzw. einem dies­be­züg­lich feh­ler­frei­en Trei­ber sieht alles so aus, wie man das erwar­tet. Scha­de, dass der CPU zu unrecht ein Makel ange­dich­tet wur­de, für wel­chen sie nichts kann.

Was uns jedoch auf­ge­fal­len ist: Mit dem 2990WX gab es sowohl in Arma 3 als auch in Rise Of The Tomb Rai­der mit bei­den GeForce-Trei­bern gro­ße Unter­schie­de zwi­schen ein­zel­nen Bench­mark­durch­läu­fen. So fehl­ten hin und wie­der mit­un­ter 20 Pro­zent Leis­tung – ganz so, als wür­de irgend­et­was brem­sen. Bis zum Schluss konn­ten wir kei­ne Ursa­che ergrün­den, müs­sen eine Ant­wort dar­auf also schul­dig blei­ben. In METRO Last Light Redux trat das Pro­blem nicht auf, hier waren alle Bench­mark­durch­läu­fe sehr homogen.