ASUS Crosshair VIII Hero (Wi-Fi)
Layout
Nächster Halt: Das Layout unseres Probanden.
ASUS gestaltet das Crosshair VIII Hero (Wi-Fi) in sehr homogenen Grau- und Schwarztönen. Der Anblick wird lediglich vom rosafarbenen Aufkleber auf den SATA-Ports gestört.
Der Trend, immer mehr des PCBs durch Anbauteile zu verdecken, geht auch bei der achten Crosshair-Generation weiter. Die Abdeckung des I/O‑Bereiches ist etwas wuchtiger geworden, Chipsatzkühler und M.2‑Kühler verschmelzen zu einem größeren Kühlblock. Der silberne Streifen, beginnend links oben auf dem I/O‑Cover bis rechts unten auf den Chipsatzkühler, ist mit LEDs ausgestattet und kann somit individuell gestaltet werden.
Mittlerweile wird auch die Boardrückseite für optische Verzierungen verwendet. An der linken Mainboard-Seite ist der Schriftzug “Hero” zu sehen, welcher einen großen Teil des PCBs einnimmt. Auch der Mainboardname wird noch einmal verewigt.
Gut zu sehen ist die Anbindung der vier verbauten Erweiterungsslots. Ein x16-Steckplatz, ein mit acht Lanes angebundener Slot, darunter ein x1-Steckplatz und ganz unten noch ein x4-Slot. ASUS verzichtet somit auf drei der insgesamt sieben möglichen Erweiterungssteckplätze gemäß ATX-Spezifikation.
An der rechten Mainboardkante ist außerdem noch der für bestmögliche Soundqualität abgetrennte Teil des PCB zu sehen. Die dünne gelbe Linie markiert den Bereich, in welchem die Bauteile für den Onboard-Sound beheimatet sind.
ASUS belässt es bei vier PCIe-Steckplätzen, drei davon physisch als x16 ausgeführt. Die oberen beiden Steckplätze sind im Safe-Slot-Design ausgeführt und werden direkt vom Prozessor mit Lanes versorgt. Entweder, der obere Steckplatz läuft allein mit 16 Lanes, oder beide teilen sich die Lanes und sind dann mit x8/x8 unterwegs.
Die beiden unteren Steckplätze werden vom X570 mit Lanes versorgt, wobei der x1-Steckplatz offen gestaltet ist, dabei also sogar längere Erweiterungskarten zum Einsatz kommen können. Vorausgesetzt, sie sind nicht so lang, dass sie mit dem M2-Kühler kollidieren. Bei einer Erweiterungskarte mit PCIe-x4-Bauform besteht jedoch keine Gefahr. Der unterste x16-Steckplatz wird elektrisch nur mit vier Lanes beschaltet.
ASUS nutzt den Platz unterhalb der Erweiterungssteckplätze wie üblich für zahlreiche Anschlussmöglichkeiten. Ganz links wird der Frontpanel-Anschluss für Audio platziert, direkt daneben befindet sich der Lüfteranschluss CHA_FAN3 (maximal 1 Ampere/12 Watt) und direkt rechts daneben finden sich drei OC-Features. Der LN2-Mode-Jumper, welcher Verbesserungen beim Betrieb mit flüssigem Stickstoff bringt und auch höhere Spannungen im BIOS freischaltet, der SAFE_BOOT-Button sowie der RETRY_BUTTON. Die Taster dienen entweder dafür, das System mit sicheren Einstellungen zu starten (SAFE_BOOT) oder ohne Rücksicht auf Verluste mit den gleichen Einstellungen zu starten, die zuletzt vielleicht nicht funktioniert haben (RETRY).
Gehen wir weiter nach rechts, so sehen wir einen TPM-Anschluss (Trusted Plattform Module), zwei Anschlüsse für RGB-LED-Streifen (links für 12 Volt, rechts adressierbar für 5 Volt), einen Node-Anschluss und noch zwei Paar Pfostenstecker für insgesamt vier USB‑2.0‑Ports. Beide werden vom X570 bereitgestellt.
Ein paar Worte möchten wir noch zum Node-Anschluss verlieren, den wir zuvor nur erwähnt haben. Dabei handelt es sich um einen proprietären bidirektionalen Anschluss, der erstmals auf den Crosshair-Mainboards verbaut wird. Dieser Anschluss soll künftig genutzt werden, um mit verschiedenen Komponenten abseits des Mainboards zu kommunizieren. Künftige Gehäuse von ASUS werden beispielsweise ein LiveDash-kompatibles OLED-Frontpanel erhalten, welche dank der Nutzung des Anschlusses zur Steuerzentrale werden können. Nach eigenen Angaben arbeitet ASUS zudem mit Drittanbietern zusammen, um weitere Monitoring- und Steuerungs-Hardware mit passendem Anschluss auf den Markt zu bringen.
Wer ein ROG_EXT-kompatibles Gerät sein eigen nennt, der wird beim Crosshair VIII Hero (Wi-Fi) enttäuscht. Dieser Anschluss entfällt und wird vermutlich durch den Node-Anschluss ersetzt. Findige Bastler konnten jedoch mit einer Veränderung am Kabel eines ROG_EXT-Gerätes die Funktion am Node-Anschluss nachweisen.
Der Praxis-Nutzen des Node-Anschlusses ist aufgrund fehlender Hardware noch nicht gegeben. Inwieweit sich das Konzept durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.
In der rechten unteren Ecke befinden sich noch weitere Anschlussmöglichkeiten. Neben dem SLOW_MODE-Schalter, welcher ebenfalls bei negativen Betriebstemperaturen helfen soll, befindet sich der Frontpanel-Anschluss. In direkter Nachbarschaft befinden sich insgesamt drei Anschlüsse für Temperatursensoren (T_SENSOR, W_IN und W_OUT), ein Anschluss für einen Drehzahlmesser (W_FLOW) sowie zwei Anschlüsse für Pumpen oder für Lüfter (H_AMP und W_PUMP+). Beide Pumpenanschlüsse können mit bis zu 3 Ampere, also 36 Watt, belastet werden.
Im Vergleich zum Crosshair VII Hero WiFi, welches letztes Jahr von uns getestet wurde, haben sich die Positionen der einzelnen Anschlüsse in diesem Bereich nur unwesentlich verändert. Wer das Vorgängermodell sein eigen nennt, der müsste bei einem Upgrade etwaige Kabelwege kaum verändern.
Wir haben das Mainboard auf diesem Foto um 90 Grad gedreht und sehen den unteren Teil der rechten Mainboard-Kante. Dort positioniert ASUS die SATA-Anschlüsse des Mainboards. Acht an der Zahl, allesamt vom X570 bereitgestellt. Rechts daneben sehen wir einen gewinkelten Anschluss für Front-USB (3.2 Gen 1), daneben wiederum einen weiteren Lüfteranschluss (CHA_FAN2, 1 Ampere/12 Watt maximal). Noch ein Stück weiter rechts befindet sich ein weiterer USB-Anschluss (3.2 Gen 2) für nochmals zwei weitere USB-Ports.
Im Hintergrund gut zu sehen ist der Verbund aus Chipsatz- und M.2‑Kühlern. Links ist der Kühler für Anschluss M2_2 zu sehen, welcher vom X570-Chip mit PCIe-Lanes versorgt wird. Dieser Steckplatz ist bequem zu erreichen, selbst wenn eine Grafikkarte verbaut ist. Zudem ist der Kühler nicht mit dem Chipsatzkühler verbunden.
Auch der Kühler von Anschluss M2_1, welcher rechts auf dem Bild oberhalb des ersten PCIe-x16-Steckplatzes zu sehen ist, ist nicht mit dem Chipsatzkühler verbunden. Allerdings ist die Abdeckung des Chipsatzlüfters so angebracht, dass diese zuerst entfernt werden muss, um an den Kühler für den M.2‑Steckplatz zu kommen. Die Lüfterabdeckung ist außerdem leider so geformt, dass sie das mittlere Schraubenloch des Mainboards verdeckt. Soll das Mainboard in diesem Loch mit einer Schraube befestigt werden, so muss die Lüfterabdeckung ebenfalls entfernt werden.
Apropos Lüfterabdeckung. Zum Thema Chipsatzlüfter auf dem Crosshair-Mainboard haben wir bereits ausführlich im Rahmen unserer Ryzen-3000-Reviews berichtet. Hauptsächlich, so mussten wir feststellen, ist die Position des Lüfters suboptimal, da die Öffnungen des Lüftergitters nahezu komplett von großen Grafikkarten verdeckt werden und somit praktisch ein Hitzestau entsteht. Nach eigenen Angaben hätte ASUS gern auf den Lüfter verzichtet, wollte jedoch kein Risiko in Sachen Performance und Langlebigkeit eingehen. Da aber nahezu alle anderen X570-Mainboards ebenfalls mit Lüfter ausgestattet werden, herrscht diesbezüglich also “Gleichstand”. Dennoch ist der Lüfter ein kleiner Kratzer auf dem Antlitz eines ansonsten tadellosen Mainboards.
Ein Wort möchten wir noch zu den M.2‑Steckplätzen verlieren. Beide Kühler sind mit dicken Wärmeleitpads ausgestattet und kühlen einseitig bestückte Laufwerke. Wird ein zweiseitig bestücktes M.2‑Laufwerk verwendet, so bleibt eine Seite ungekühlt. Die Montage und Demontage geht dabei am Anschluss M2_2 (X570) deutlich besser von der Hand. Einerseits, weil nicht erst das Lüftergitter entfernt werden muss und andererseits deshalb, weil ein M.2‑Laufwerk mit weniger als 110 Millimetern Länge noch einmal separat befestigt wird. Das Laufwerk befindet sich dann schon in seiner finalen Position, der Kühler muss nur noch aufgelegt und verschraubt werden. Beim Anschluss M2_1 vom SoC ist das nur der Fall, wenn ein 42- oder 60 Millimeter langes Laufwerk eingebaut wird. Da M.2‑SSDs aber in den meisten Fällen 80 Millimeter lang sind, wird es bei M2_1 etwas fummelig. Denn die Befestigungsschraube das Kühlers ist gleichzeitig die Befestigung für das M.2‑Laufwerk sodass SSD und Kühler gleichzeitig positioniert werden müssen und es eine wackelige Angelegenheit werden kann. Ergonomisch ist also M2_2 die bessere Wahl, in puncto Leistung ist jedoch M2_1 vorzuziehen.
Dieses Foto zeigt den Berech bei den Speicherslots. Der 24-polige ATX-Anschluss ist wie üblich in diesem Bereich positioniert, direkt davor sind Messpunkte für die wichtigsten Spannungen zu sehen. Rechts daneben befinden sich der Power- sowie der Reset-Button und zwei weitere Anschlüsse für LED-Streifen (links adressierbar für 5 Volt, rechts 12 Volt).
Beim Reset-Button handelt es sich um einen sogenannten Flexkey. Im Normalzustand übernimmt er tatsächlich die Aufgabe des Reset-Buttons, die Funktion kann im BIOS jedoch verändert werden. Zur weiteren Auswahl stehen die Funktionen zur Aktivierung/Deaktivierung der Onboard-Beleuchtung, des Boots direkt ins BIOS sowie des Starts im Safe-Mode.
Die Speicherslots werden von ASUS mit der Technologie Optimem III vermarktet. Dabei soll es sich um Anpassungen auf Hardwareebene handeln, die im Ergebnis gegenüber einem Mainboard ohne diese Technologie entweder etwas Betriebsspannung beim RAM einsparen können oder bei gleicher Spannung bessere Timings zulassen. Im Review-Guide spricht ASUS davon, dass man bei internen Tests mit zwei Crosshair-Boards (1x mit und 1x ohne Optimem III) entweder rund 0,05 Volt weniger Spannung für das gleiche Übertaktungsergebnis benötigte oder aber die CAS Latency um zwei Werte verringern konnte.
Zusätzlich sei erwähnt, dass sich ASUS beim Crosshair VIII Hero (Wi-Fi) für die Nutzung der Daisy-Chain-Topologie entschieden hat. Dahinter verbirgt sich die technische Anbindung der Speicherslots. Die Wahl von Daisy Chain hat zur Folge, dass Vollbestückung etwas schlechter übertaktet werden kann als bei Nutzung der T‑Topologie. ASUS hat das Board also de facto für die Nutzung von zwei Speicherriegeln optimiert.