ASUS Crosshair II Formula (NVIDIA nForce 780a SLI)
BIOS
Nachdem wir uns nun das Layout näher angeschaut haben, folgt der Sprung ins BIOS unseres heutigen Probanden.
Wie man unschwer erkennen kann, setzt ASUS auf ein AMI-BIOS. Zudem kommt man ohne Umwege direkt zur Sache, da der User beim Aufruf des BIOS direkt im Extreme Tweaker-Menü landet. Hier lässt sich alles einstellen, was Rang und Namen hat.
Das das Crosshair II die Enthusiasten als Zielgruppe hat, kann man auch an den umfangreichen Takt- und Spannungsoptionen erkennen. Die wichtigsten Optionen lassen sich in diesem Spektrum einstellen:
- Kernspannung Prozessor: 0,9 bis 2,0 Volt
- Speicherspannung: 1,8 bis 3,4 Volt
- Referenztakt: 200 bis 600 MHz
Hinzu kommen 8 weitere Optionen für Spannungen, die beim Crosshair II einstellbar sind. Jeder Übertakter wird sich darüber freuen, lässt sich das System doch dadurch noch gezielter an die eigenen Bedürfnisse anpassen.
Im Untermenü DRAM Configuration finden wir — wie soll es anders sein — die Speichertimings vor. Wer aber denkt, dass Tcl, Trcd, Trp, Tras und die Command Rate alles sind, was das Crosshair II zu bieten hat, der sollte einmal eine Menüebene tiefer gehen: In die Advanced Memory Settings.
Zusätzlich stehen noch zwei weitere Untermenüs zur Verfügung. Darin lassen sich noch mehr Speichereinstellungen vornehmen, so zum Beispiel die für Übertakter wichtige Signalstärke.
In den Advanced Memory Settings angekommen, offenbart sich eine große Vielfalt an weiteren Speichertimings. Es ist alles vorhanden, was sich das Overclocker-Herz wünscht, wodurch sich maximale Performance erreichen lässt.
Auch noch im Extreme Tweaker-Bereich zu finden: Das Untermenü CPU Configuration. Die drei hier eingeblendeten Optionen erweitern sich bei Einsatz eines AMD Phenom um weitere 3 Einträge: Tweak CPU, Cache Mapping Cycle (gleichbedeutend mit dem TLB-Fix) sowie der Option Processor Downcore.
Processor Downcore ist eine interessante aber zugleich auch irritierende Option. Damit lassen sich Kerne des Phenom deaktivieren, sodass man nach Wunsch 1, 2, 3 oder 4 Kerne nutzen kann. Ob die Möglichkeit zur Deaktivierung von Cores einen hohen Praxisnutzen hat, wird sich zeigen müssen. Denn im Normalfall beschneidet der User dadurch seinen Rechner in der Gesamtperformance, da entsprechend weniger Kerne arbeiten können.
Mögliche Szenarien für einen sinnvollen Einsatz der Option sind in unseren Augen zwei Dinge:
1. Wer einen Phenom besitzt und die Leistung nicht ständig benötigt, kann einen oder mehrere Kerne deaktivieren, um ein paar Watt Energie zu sparen.
2. Wer seine CPU übertaktet aber das Problem hat, dass ein Kern bereits sehr früh am Taktlimit ist, die anderen hingegen nicht, kann mit Hilfe dieser Option (und etwas Glück) genau diesen Kern deaktiveren.
Zumindest bei Variante 2 ist noch Glück von Nöten. Denn mit Processor Downcore wählt man nicht die zu deaktivierenden Kerne, sondern man wählt aus, wieviele Kerne deaktiviert werden sollen. Welche Cores letzendlich abgeschaltet werden, obliegt der BIOS-Programmierung.
Beide Anwendungs-Szenarien haben jedoch den unumwindlichen Nachteil, dass bei geändertem Anforderungsprofil ein Reboot mit BIOS-Besuch notwendig wird. On-The-Fly lassen sich die Kerne nicht wieder aktivieren.
Wichtig ist an dieser Stelle noch zu erwähnen, dass bei aktiviertem Cool’n’Quiet die Veränderung des Northbridge-Multiplikators nicht möglich ist. Die entsprechenden Optionen werden im Extreme Tweaker zwar angezeigt, sind jedoch grau hinterlegt und nicht konfigurierbar.
Nachdem man sich durch das sehr umfangreiche Extreme Tweaker-Menü “gekämpft” hat, geht es im Hauptmenü mit dem Reiter “Main” weiter. Hier werden alle angeschlossenen Laufwerke angezeigt, zudem lassen sich Datum und Uhrzeit einstellen.
Vorbildlich: SATA-Geräte werden auch als solche erkannt, trotz Native IDE-Betrieb.
In den Advanced Settings, genauer gesagt im Untermenü Onboard Device Configuration, lassen sich alle Onboardgeräte konfigurieren. Da der 780a SLI ein Chipsatz mit integrierter Grafik ist, lässt sich die IGP auch an dieser Stelle einstellen.