Jim Keller wird Chief Technology Officer und Präsident bei Tenstorrent

Sieben Monate nach seinem überraschenden Ausscheiden bei Intel berichtet AnandTech über Jim Kellers neue Rolle als Chief Technology Officer und Präsident bei Tenstorrent — einem kanadischen Startup, das Prozessoren für Machine Learning entwickelt und dessen erster Geldgeber im Jahr 2016 Jim Keller selbst war (ZDNet).
“Tenstorrent was founded on the belief that the ongoing shift towards ML-centric software necessitates a corresponding transformation in computational capabilities,” said Ljubisa Bajic, Tenstorrent’s CEO. “There is nobody more capable of executing this vision than Jim Keller, a leader who is equally great at designing computers, cultures, and organizations. I am thrilled to be working with Jim and beyond excited about the possibilities our partnership unlocks.”
Ljubisa Bajic — CEO Tenstorrent (Quelle: Pressemitteilung Trenstorrent)
AnandTech zitiert Keller mit den Worten, dass Tenstorrent beeindruckende Fortschritte vorweisen kann und die vielversprechendste Architektur am Markt besitzen würde, was dann wohl Auslöser gewesen sein dürfte sich diesem Unternehmen anzuschließen.
Tenstorrent
Das in Toronto beheimatete und 2016 gegründete Unternehmen hat momentan etwa 70 Mitarbeiter, die sich auf die beiden Unternehmensstandorte Toronto und Austin (Texas) aufteilen. Der CEO Ljubisa Bajic kann 12 Jahre Branchenerfahrung bei AMD vorweisen, wo er unter anderem für die Entwicklung des AMD Platform Security Processors (PSP) der AMD Fusion APUs zuständig war. Zusätzlich war er für ein Jahr als Senior Architect bei Nvidia angestellt.

Laut Angaben von AnandTech wird der aktuellste Prozessor für Machine Learning mit dem Namen Grayskull bei GlobalFoundries in 12-nm gefertigt und hat eine Die-Größe von 620 mm². Dieser setzt auf von Tenstorrent entwickelte TENSIX-Kerne, die unter anderem aus je fünf RISC-V-Kernen bestehen.
Für 2021 ist mit Wormhole ein weiteres Produkt geplant.
Präsentation Techtorrent HotChips 2020
Werdegang Jim Keller
Keller kam Ende der 90er Jahre von DEC zu AMD und war mitverantwortlich für die Entwicklung von K7 und K8 – mit die erfolgreichste Zeit von AMD – und wurde 2012 nach dem Bulldozer-Fiasko zu AMD zurückgeholt, um die Zen-Architektur zu entwickeln, dank der AMD heute wieder im CPU-Oberhaus mitmischen darf.
Bei AMD blieb er dann bis 2015 und verließ AMD dann wieder Richtung Tesla. Das erste kaufbare Produkt mit Zen-Architektur, der AMD Ryzen, kam erst 2017 auf den Markt, also 5 Jahre nach Kellers Rückkehr zu AMD.
Bei Intel heuerte er dann im April 2018 an und stand dem Unternehmen nach seinem Weggang im Juni 2020 noch für 6 Monate und damit bis Ende 2020 in beratender Funktion zur Verfügung.