Anschauungsmodell eines Zen 4 in AM5-Ausführung aufgetaucht

Der Sockel AM4 ist bei AMD seit der Markt­ein­füh­rung des ers­ten Ryzen-Pro­zes­sors im Jahr 2017 im Ein­satz; seit 2016 wenn man die OEM-Mona­te mit Bris­tol Ridge mit­zählt. Das ist eine lan­ge Zeit für die DDR4-Platt­form, wenn man bedenkt, wie oft Intel nor­ma­ler­wei­se sei­ne Sockel wech­selt. In die­ser Zeit hat AMD unzäh­li­ge CPU-Fami­li­en auf die­ser Platt­form zum Lau­fen gebracht: Bris­tol Ridge, Sum­mit Ridge, Raven Ridge, Raven 2, Pin­na­cle Ridge, Picas­so, Dali, Matis­se, Renoir, Ver­meer und Cezanne.

Für Zen 4 ist bei AMD aller Vor­aus­sicht nach ein Sockel-Wech­sel vor­ge­se­hen. Der bekann­te Lea­k­er Exe­cu­ta­b­le­Fix will auch wis­sen in wel­cher Form:

In die­sem Tweet, das ein Anschau­ungs­mo­dell (engl. Mock-Up) zeigt, fal­len gleich ein paar wich­ti­ge Eck­da­ten ins Auge. Zum einen schei­nen auch AM5-CPUs qua­dra­tisch zu blei­ben. Aller­dings ver­fügt die CPU nicht mehr über ein Pin-Grid-Array (PGA), son­dern wie bereits der gro­ße Bru­der Thre­ad­rip­per seit Markt­ein­füh­rung sowie die Epycs und alle Intel-Pro­zes­so­ren seit Sockel 775 über ein Land-Grid-Array (LGA). Zudem hat sich die Anzahl der Kon­tak­te um eini­ge Hun­dert erhöht. Wäh­rend der aktu­el­le Sockel AM4 über 1331 Kon­tak­te ver­fügt, sol­len es bei Sockel AM5 1718 wer­den. Geschul­det ist das dem Umstand, dass die zuge­hö­ri­gen CPUs 4 PCIe-Lanes mehr zur Ver­fü­gung stel­len sol­len als die bis­he­ri­gen Sockel-AM4-Pro­zes­so­ren maxi­mal (28 statt 24) und da auch die zuläs­si­ge TDP der CPUs von der­zeit 105 W auf 120 W (mit Reser­ven bis 170 W) stei­gen soll, dürf­te auch die ein oder ande­re Ver­sor­gungs­lei­tung dabei sein.

Nament­lich als ers­te Kon­su­men­ten-CPU wird hier der Code­na­me Rapha­el genannt. Die Umstel­lung auf DDR5 war erwar­tet wor­den, die Fer­ti­gung in 5 nm eben­so. Etwas über­ra­schend ist hin­ge­gen, dass Rapha­el auch wei­ter­hin “nur” PCI-Express 4.0 bie­ten soll. “Nur” ist gut, wur­de PCI-Express 4.0 doch gera­de eben erst, 2019, mit den Zen-2-CPUs bei AMD ein­ge­führt und bei Intel gar erst vor kur­zem mit Markt­ein­füh­rung der Rocket-Lake-CPUs. Und auch PCIe‑4.0‑Endgeräte sind nach wie vor nicht flä­chen­de­ckend Stand der Tech­nik. Den­noch plant Intel, PCIe 5.0 mit Alder Lake Ende des Jah­res ein­zu­füh­ren. Wenn man bedenkt, dass Rapha­el und damit auch Sockel AM5 wohl nicht mehr 2021, son­dern erst 2022 erschei­nen dürf­te, ist die Ent­schei­dung, im Wett­be­werb auf PCIe 5.0 zu ver­zi­che­ten, über­ra­schend. Womög­lich ist die Ent­schei­dung auch einem Kom­pro­miss geschul­det: wie man bereits bei der Ein­füh­rung von PCIe 4.0 gese­hen hat, gibt’s die schnel­le­re Trans­fer­ra­te nicht umsonst: der Strom­ver­brauch ist höher. Das dürf­te bei PCIe 5.0 ähn­lich sein. Den­noch muss die Platt­form AM5, deren Name übri­gens noch nicht offi­ziel bestä­tigt wur­de, nicht für den Rest ihrer Tage auf PCIe 4.0 beschränkt sein. Auch bei AM4 hat man PCIe 4.0 ja erst wäh­rend der Lauf­zeit eingeführt.