AMD Ryzen 9 5900 im B2-Stepping aufgetaucht
AMD höchst selbst hatte das neue B2-Stepping des Zen 3 bereits im Mai 2021 angekündigt. Einige Monate später waren BIOS-Support-Listen bei diversen Mainboard-Herstellern aufgetaucht, die neue Modelle wie den Ryzen 7 5800 (ohne X) mit B2-Stepping führten und bestätigten, dass das neue Stepping keine neue BIOS-Version voraussetzt. Nur was das B2-Stepping eigentlich genau ist, das hat AMD noch immer nicht öffentlich kommunziert; außer, dass es keine Vorteile in Sachen Leistung bringen soll, auch von Bugfixing ist keine Rede, nur dass es Vorteile bei der Herstellung mit sich bringen soll. Weshalb wir vor einige Zeit die kühne Vermutung aufstellten, das B2-Stepping könnte die Basis der neuen Ryzens mit 3D-V-Cache sein, also praktisch das Grund-Die ohne den aufgeschnallten stacked Cache.
Auch sieben Monate nach der Ankündigung hatte bisher aber niemand einen Ryzen mit B2-Stepping in freier Wildbahn gesehen. Zwischenzeitlich war als Gerücht in Umlauf, der neue Threadripper “Chagall” auf Zen-3-Basis könnte das B2-Stepping ebenfalls nutzen, was durchaus logisch wäre, wenn man ein neues Modell bringt, dann auch die neuesten Dies zu nutzen, noch dazu, wenn sie Vorteile bei der Herstellung mitbringen sollen, aber auch diesen hat bisher noch niemand zu Gesicht bekommen.
Nun jedoch ist dem Overclocker Shamino offenbar ein solches B2-Stepping vor die Flinte gelaufen. Ein CPU-Z-Screenshot auf min.news zeigt eine CPU namens AMD Ryzen 9 5900 (ohne X im Namen) mit einer TDP von nur 65 W (regulärer 5900X hat 105 W TDP) und einem Stepping, das CPU‑Z noch nicht kennt. Dafür ist der relevante Teil der CPUID zu sehen: F12 statt F10, also Stepping 2 statt 0.
In dem Bericht ist zu lesen, dass die Overclocking-Eigenschaften des B2-Stepping minimal besser waren, im Bereich 60 MHz in Prime95. Das ist nicht wirklich viel. Interessanter ist jedoch, dass die neue CPU dabei 30 W weniger Leistungsaufnahme hatte und 9° C weniger Die-Temperatur, was natürlich Hand in Hand geht. Ob die 30 W weniger dadurch zustande kamen, dass weniger VCore für die Taktrate notwendig war oder unabhängig davon weniger Abwärme umgesetzt wurde, geht aus dem Bericht nicht hervor. Ein zweiter Punkt, der dem Overclocker auffiel, war, dass es einfacher war, sehr hohe Speichertaktraten zu erreichen gegenüber seinem B0-Exemplar. Ob diese Aussagen pauschal gelten oder Momentaufnahmen zweier Einzel-Exemplare sind, muss sich zeigen, wenn das B2-Stepping im Feld unterwegs ist.