Gerücht: Zen-APUs mit 4 Kernen, L3-Cache und bis zu 11 Polaris-CUs?

AMD hat für Ende des Jah­res 2016 sei­ne neue Pro­zes­sor-Archi­tek­tur “Zen” ange­kün­digt und bereits vor gerau­mer Zeit ver­kün­det, dass die rei­ne CPU mit Code­na­men “Sum­mit Ridge” auf der neu­en Platt­form AM4 den Anfang machen wird. Erst spä­ter sol­len die APUs fol­gen, die unter dem Code­na­men “Raven Ridge” laufen.

Fud­zil­la will nun nähe­re “exklu­si­ve News” über die kom­men­den Zen-APUs auf­ge­tan haben. So schreibt das Online-Maga­zin, dass die APU mit einer Pola­ris-basie­ren­den GPU antre­ten wird. Das ist kei­ne wirk­li­che Über­ra­schung. Alles ande­re als die aktu­el­le 4. GCN-Gene­ra­ti­on, auf der Pola­ris basiert, wäre eine Über­ra­schung gewe­sen. Zudem nennt das Gerücht “11 GCN cores”. Gemeint sind wohl die Com­pu­te Units (CUs), die bei der GCN-Archi­tek­tur aus 64 Shader-Ein­hei­ten bestehen. Mit 11 CUs wür­de die Gra­fik­ein­heit bis zu 704 Shader erhal­ten. Zum Ver­gleich: Die aktu­el­len APUs auf Basis von Kaveri, Car­ri­zo und Bris­tol Ridge besit­zen bis zu 512 Shader-Ein­hei­ten, aller­dings mit älte­ren GCN-Generationen.

Abseits der GPU nennt Fud­zil­la die wenig über­ra­schen­de CPU-Kern­an­zahl von 4. Das deckt sich mit allen aktu­el­len AMD-APUs von Tri­ni­ty bis Car­ri­zo, die alle­samt nativ 4 Ker­ne besit­zen — auch die Model­le, die als Dual-Cores ver­kauft wer­den; dort sind sie dann zum Teil deak­ti­viert. Aller­dings soll­te man beden­ken, dass die Zen-Archi­tek­tur erst­mals bei AMD Simul­ta­neous Mul­ti­th­re­a­ding (SMT) beherrscht. Dem Betriebs­sys­tem mel­det die CPU damit 8 logi­sche Ker­ne, so wie es z.B. Intels Core i7 auch praktiziert.

Eben­falls ein Novum wäre die Ver­wen­dung von L3-Cache in einer AMD-APU. Bis­her muss­ten die APUs stets dar­auf ver­zich­ten, selbst wenn die CPUs aus der glei­chen Archi­tek­tur einen eben­sol­chen besa­ßen. Sie­he Phe­nom II vs. Llano oder Vis­he­ra vs. Tri­ni­ty. Laut den Infos von Fuzil­la sol­len die Zen-APUs 512 KiB L2-Cache je phy­si­schem Kern erhal­ten und einen 8 MiB gro­ßen shared L3-Cache. Bis­her wäre das zusam­men mit einer gro­ßen GPU nicht mög­lich gewe­sen, doch dank der Ver­klei­ne­rung der Her­stel­lung von nomi­nel­len 32 nm und 28 nm auf 14 nm scheint das eine das ande­re nicht mehr auszuschließen.

Zudem sol­len die APU VP9 eben­so wie H.265 10 Bit (hier zusätz­lich Enco­ding) in Hard­ware deko­die­ren und bis zu vier DisplayPort‑1.3‑Ausgänge ansteu­ern kön­nen. Fer­ner sol­len HDMI 2.0(b) sowie Dis­play­Po­rt 1.4 unter­stützt wer­den. Per Zusatz­chip soll oben­drein USB 3.1 inkl. Typ-C-Ste­cker rea­li­siert wer­den. Auch NVMe wird in einem Atem­zug mit dem Zusatz­chip (“next gene­ra­ti­on chip­set”) genannt, wobei das irre­füh­rend ist, da NVMe kei­ne Schnitt­stel­le ist, son­dern ein Pro­to­koll. Der Daten­trans­fer sol­cher NVMe-Lauf­wer­ke fin­det in der Regel direkt über PCI-Express statt; die­ser Con­trol­ler sitzt schon seit Kaveri direkt in der APU. Aber wir wol­len nicht klein­lich sein, noch sind es Gerüchte.

Auch von den ange­streb­ten TDP-Wer­ten wol­len die Gerüch­te wis­sen. Im AM4-Desk­top-Bereich ist von 45–65 W die Rede, bei den mobi­len Gerä­ten von 12–45 W. DDR4 bis 3200 MT/s soll unter­stützt wer­den (Dual-Chan­nel DDR4 darf ange­nom­men wer­den), Band­brei­ten-Pro­ble­me wür­den damit der Ver­gan­gen­heit ange­hö­ren. Eini­ge Model­le sol­len auch ECC unter­stüt­zen. Als Erschei­nungs­ter­min wird 2017 genannt – aber das war ja auch schon bekannt.

Unter dem Strich also nicht viel Neu­es. Die Eck­da­ten von Raven Ridge sind seit Lan­gem umris­sen und dass die GPU auf Pola­ris basie­ren wird, kann auch nicht wirk­lich über­ra­schen. Das meis­te hät­te man sich dem­nach zusam­men­rei­men kön­nen. Nur die Kom­bi­na­ti­on aus GPU und L3-Cache wäre eine über­ra­schen­de neue Infor­ma­ti­on – so sie denn zutrifft. Wir dür­fen gespannt sein.