Matt Skynner gibt erste offizielle Informationen zur Hawaii-GPU preis
In einem exklusiven Interview mit Forbes hat sich Matt Skynner, der Corporate Vice President und General Manager der Graphics Business Unit von AMD ist, zur kommenden neuen Grafikkartengeneration “Volcanic Islands” und den Catalyst-Treibern geäußert. Demnach ist mit der neuen Generation im vierten Quartal zu rechnen, wobei zunächst der Enthusiasten-Markt bedient werden soll und noch nicht die Ultra-Enthusiasten, was wiederum dem Nachfolgermodell der Radeon HD 7990 vorbehalten bleiben wird.
Entsprechend sei der Preispunkt der neuen Grafikkarten, die höchst wahrscheinlich auf der “Hawaii”-GPU basieren werden, nicht bei 999 US-Dollar angesiedelt. Viel wahrscheinlicher dürften Preise in der Region um 500 US-Dollar sein. Außerdem soll “Hawaii” ein sehr effizientes Design sein, was sich insbesondere in der gebotenen Leistung im Verhältnis zur Chipfläche widerspiegle. Als Anhaltspunkt nennt Matt Skynner einen Vergleich zu NVIDIAs GK110 Chip “Titan”, der 30 % größer als “Hawaii” sei. Ausgehend von 550 mm² für die “Titan”-GPU entspräche dies ca. 423 mm² und damit einem Flächenzuwachs gegenüber “Tahiti” (352 mm²) von 20 %. Den Spekulationen über die Strukturgrößen, in denen die GPU gefertigt wird, setzt er auch gleich ein Ende. “Hawaii” wird demnach weiterhin in 28 nm hergestellt. Gründe für diese Wahl bei der Enthusiasten-GPU nennt er ebenfalls: In 28 nm können laut seiner Aussage höhere Taktfrequenzen sowie eine höhere absolute Performance im Vergleich zu einem 20-nm-Prozess erreicht werden. Diese Aussagen müssen aber nicht zwangsläufig für alle “Volcanic-Islands”-GPUs gelten.
Darauf angesprochen, ob Battlefield 4 vielleicht Bestandteil künftiger Spielebündel werde bzw. das bestehende “Never-Settle-Forever”-Programm um diesen Titel erweitert werden könnte, verwies er lediglich auf die Zusammenarbeit mit DICE im Rahmen des Gaming-Evolved-Programms. Battlefield 4 soll nicht nur für Radeon-Grafikkarten optimiert werden, sondern auch für AMDs CPUs und APUS.
“What I will say is that we are the Battlefield 4 hardware partner for APUs, CPUs, and GPUs…”
Matt Skynner erklärt zudem, dass AMD in seiner Softwareabteilung neben den Treiberspezialisten auch eigene Spieleentwickler beschäftige, die kooperierenden Entwicklerstudios Unterstützung anbieten sowie bei Optimierungen und der Implementierung bestimmter Features helfen. Dazu gehöre beispielsweise TressFX, mit dem AMD und Crystal Dynamics erstmals einen realitätsnahen Haarsimulationseffekt in Tomb Raider umsetzten. Nachdem die Haare von Lara Croft für viel Aufsehen sorgten, sind aktuell mehrere Titel in der Entwicklung, die ebenfalls von dieser Technologie Gebrauch machen.
“If you look at most first person shooters, they’re either wearing helmets or they’re bald! We can’t disclose the numbers, but there are currently more games in development featuring TressFX.”
Zur aktuellen Treibersituation hat sich Matt Skynner ebenfalls geäußert. Mit dem Frame-Pacing-Feature, welches den Kunden erstmals mit dem Catalyst 13.8 bereitgestellt wurde, sieht er die meisten Probleme aus der Welt geschafft, von denen die Vorstellung der Dual-GPU-Grafikkarte Radeon HD 7990 überschattet wurde. Wegen der Mikroruckler-Problematik, zu deren Bekämpfung AMD damals nichts in der Hand hielt außer einem frühen Prototyptreiber, konnte die vermeintlich schnellste Grafikkarte der Welt zum Start nicht so recht überzeugen. Ziel der aktuellen Update-Politik bei den Catalyst-Grafiktreibern sei es, passend zu großen Spieleveröffentlichungen auch einen passenden Treiber parat zu haben.
Zu guter Letzt hat Skynner noch ein Gegenstück zu NVIDIAs GeForce Experience angekündigt. Demnach arbeitet AMD an einer eigenen Umsetzung, mit der es unerfahrenen Nutzern erleichtert werden soll, die für den eigenen PC optimalen Grafikeinstellungen im jeweiligen Spiel zu verwenden. Nähere Details hierzu wollte er aber noch nicht nennen.
Quelle: Forbes
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