Athlon vs. Celeron – es treten an Athlon 5350, Celeron J1800 und Celeron 1037U
Fazit
Fassen wir kurz zusammen. Der Celeron J1800 ist der sparsamste Prozessor in so ziemlich allen Last-Szenarien, die Leistung haut uns aber trotz der neuen Out-Of-Order-Architektur nicht vom Hocker. Er ist auch in Anwendungen, die nicht für mehrere Kerne optimiert sind, langsamer als der Athlon 5350. Trotz des mit 128 Bit doppelt so breiten Speicherinterfaces kann auch die GPU nicht punkten. Als einzigen Pluspunkt könnte man hier den niedrigeren Platformpreis anführen, darf aber hier die Sempron-Prozessoren von AMD nicht vergessen.
Der Celeron 1037U ist dem Athlon in Sachen Einthreadleistung um ein gutes Stück voraus, benötigt allerdings auch unverhältnismäßig mehr Strom. Generell liegt die Effizienz unter der des Kabinis, wenn auch auf einem hohen Niveau. Bei GPU-Anwendungen liefert sich Intel ein Wechselspiel mit AMD. Während OpenCL-Code auf der Intel-HD-Grafik überraschend flott ausgeführt wird, muss der blaue x86-Riese vor allem bei OpenGL Abstriche machen. Selbiges gilt auch für DirectX-Spiele, wobei es hier Ausnahmen wie Starbound gibt, in denen Intels Grafik schneller ist als die von AMD. Die Kehrseite des Prozessors ist vor allem die hohe Leistungsaufnahme und schlechte Multithreaded-Leistung.
Der heutige Test zeigt, dass AMDs jüngster Spross – der Athlon 5350 – auch den Vergleich mit Konkurrenten aus dem blauen Prozessorlager nicht scheuen muss. Trotz des Nachteils in der Fertigung (AMDs Auftragsfertiger TSMC und Global Foundries bieten aktuell nur 28-nm-Strukturen, während Intel bereits in 22 nm fertigt und die 14-nm-Produktion anfährt) ist es AMD gelungen, eine effizientere Architektur auf den Markt zu bringen. Mit wenigen Ausnahmen schafft es der Kabini, die ihm zugeteilten Aufgaben schneller, mit weniger Energiebedarf oder beidem zu erledigen. Vor allem beeindruckt hat uns die mit rund 6 W sehr geringe Leistungsaufnahme – es gibt Haushaltsradios, die mehr Strom aus der Steckdose ziehen. Die beiden anderen AMD-Systeme sind – egal ob E2-2000 oder A4-3400 – keine ernsthafte Anschaffungsüberlegung wert. Der A4-3400 verbraucht schlicht zu viel, der E2-2000 ist viel zu langsam im Vergleich.
Am Ende können wir allerdings immer noch nicht alle Fragen abschließend klären. Zum einen ist der Nachfolger der Ivy-Bridge-Generation vor allem im Idle sparsamer, zum anderen gibt es bereits Bay-Trail-Prozessoren mit vier statt zwei Kernen. Außerdem sollte sich die Industrie langsam Gedanken machen, wie eine solche Low-Power-Plattform sinnvoll mit Strom zu versorgen ist.