SiSoftwares Benchmark-Datenbank listet erneut AMD-Prototypen
In den letzten Tagen wurde viel spekuliert, ob AMDs kommende Radeon-GPU mit dem Codenamen Fiji tatsächlich auf HBM (High Bandwidth Memory) setzen wird. Erste PCBs zur Herstellung der ersten Grafikkarten wurden angeblich bereits versendet. Nun ist in der SiSoftware-Datenbank wie zuletzt auch schon bei einem mutmaßlichen Carrizo-Prototypen ein Eintrag erschienen, der auf die Verwendung von HBM hinweist und mehrere Anwendungsmöglichkeiten offen lässt.
Der Eintrag in der Datenbank weist einen AMD Radeon Graphics Processor mit 6 Compute Units, einem maximalen GPU-Takt von 1000 MHz sowie dem bereits erwähnten HBM aus. Dieser soll über ein 2048 bit breites Speicherinterface angebunden sein. Bei der Speicherausstattung mit 1 GiB kommen wir ins Grübeln. Diese Angabe steht einer im August an die Öffentlichkeit gelangten Präsentation von SK Hynix, dem Entwicklungspartner AMDs für HBM, entgegen. Die erste Generation HBM soll demnach 1024 Channels mit acht Gigabit pro DRAM-Chip (1024 MiB, 1 GiB) bieten. Damit sollten für ein 2048-bit-Speicherinterface mindestens zwei Chips nötig werden. Speicherinterface und Speichermenge gehen hier für uns auseinander. Es könnte natürlich sein, dass AMD eine Sonderanfertigung gewünscht hat.
Hinzu kommt die Basis für den Benchmark-Durchlauf, der zusätzliches Diskussionspotenzial bietet. Die Bantry-Plattform ist uns im Zusammenhang mit der Vorstellung der Kaveri-APUs bekannt. Eine Anleitung zur Installation einer Entwickler-Version für AMDs HSA-Stack (Heterogenenous System Architecture) enthält diesen Codenamen. Zusätzlich sind die 6 Compute Units identisch mit dem, was aktuell z.B. die A10-7700K-APU bietet. Für uns gibt es mehrere Möglichkeiten, was aus dem SiSoftware-Eintrag geschlussfolgert werden kann:
- AMD testet den Nutzen und die Möglichkeit der Nutzung von HBA für Einsteiger-GPUs (hier vor allem dedizierte GPU). Darauf würde der Zusatz PCIe 3.0 x16 bei SiSoftware hinweisen.
- AMD testet mit der Bantry-Entwicklerplattform die Funktionsfähigkeit mit den APUs. Da bisher Gerüchte umgingen, dass AMD abseits von Carrizo keine detaillierten Planungen für Desktop-APUs hat, könnte ein Update anstehen. AMD würde damit prinzipiell den Sideport-Memory wieder aufleben lassen, der zuletzt bei den integrierten Grafiklösungen à la ATI Radeon HD4200 verwendet wurde. Das heißt, neue Mainboards mit bereits verlötetem HBM könnten den Markt erreichen und so die Lebenszeit für Kaveri verlängern. Dann müsste aber der Speichercontroller der Kaveri-APUs dafür vorbereitet sein.
- AMD testet weiterhin Carrizo-APUs, die den Gerüchten nach mit HBM kommen sollen. Die letzten Hinweise zeigten eine iGPU mit 512 Streamprozessoren, es sind aber selbstverständlich auch mehrere Ausbaustufen möglich. Von dem geringeren Leistungsbedarf, den HBM bietet, würden die mobilen Produkte durchaus profitieren.
Quellen:
- SiSoftware Benchmark-Datenbank
- Videocardz.com — Hynix High-Bandwidth-Memory presentation leaked out
Links zum Thema:
- Hinweise zu AMDs nächster High-End-GPU Fiji aufgetaucht ()
- Carrizo-APU in Benchmark-Datenbank aufgetaucht ()
- Kompakt-Grafikkarten im Test ()
- Ergänzung: AMD A10-7700K & A10-7850K ()
- AMD A10-7700K und A10-7850K im Test ()
- Gerücht – Carrizo wird zunächst nicht für den Desktop erscheinen ()
- AMD Carrizo als SoC mit DirectX-12-Support und 30% Leistungssteigerung? ()
- AMD Carrizo kommt angeblich mit Stacked DRAM ()